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Höllische Weihnachten
Alisha Bionda vereint in dieser Anthologie düster-erotische Novellen, rund um das Thema Weihnachten. Meinung:Der zweite Band der Reihe ARS AMORIS ist eine faszinierende Geschichtensammlung, die dank der neun talentierten Autoren zu einem besonderen Lesevergnügen wird und das keineswegs nur zu Weihnachten. Wie aber passen die Begriffe Erotik, Weihnachten und düstere Phantastik zusammen? Die Antwort liefert Alisha Bionda mit der vorliegenden Anthologie, die wahrhaft höllische Weihnachten verspricht. Bereits die erste Story Angst von David Grashoff bietet erotische und unheimliche Kost, wenngleich die Geschichte ein wenig vorhersehbar ist. Teufel an der Wand von Tanya Carpenter ist eine gefühlvolle und knisternde Weihnachtsgeschichte über eines der ältesten Themen des Horror-Genres, seit Goethes Faust und Linda Koeberl schrieb mit Im Bann des Mondes, eine ebenso schaurigschöne, wie bekannte Werwolfstory. Bis hierhin unterhält der Band durchaus anspruchsvoll in Sprache und Stil, wenngleich die Plots der Geschichten wenig Neues bieten. Bereits die Erzählung von Klaus-Peter Walter entführt den Leser aber auf einen fantasievollen und erregenden Weihnachtstrip, der nicht nur stilistisch sondern auch inhaltlich innovative Wege beschreitet und bestens unterhält. Dieser düster phantastische Weihnachtskrimi noir gehört unbestritten zu den Perlen der Anthologie. Die Titelgeschichte stammt von Ascan von Bargen, dessen Höllische Weihnachten eine Verbeugung vor den Großmeistern der unheimlichen Erzählung darstellt. Eine schaurige Hommage an Edgar Allan Poe und H.P. Lovecraft. Bedauerlicherweise wirkt die erotische Komponente in Form des satanischen Rituals aber wie nachträglich eingefügt und aus dem Kontext gerissen. Tatsächlich stört die drastische Beschreibung der Teufelsbeschwörung die wunderbare Gruselatmosphäre der Erzählung. Schlussendlich wäre die Geschichte in einer anderen Anthologie wohl besser aufgehoben gewesen. Die vergessene Göttin von Lothar Nietsch trifft dagegen genau den Kern dieser Storysammlung und wartet mit einer interessanten Idee und einer erotischen Umsetzung auf. Sabine Ludwigs Santa Baby ist dabei humorvoll, tragisch und amourös zugleich. Das Zeichen der Venus von Arcana Moon ist eine kurzweilige und bitterböse Rachegeschichte, die den männlichen Leser mit der erleichternden Gewissheit zurücklässt nicht mit Jeannas Ehemann tauschen zu müssen. Neben Klaus-Peter Walters !Harlowe, ist die Erzählung von Arthur Gordon Wolf jedoch das Highlight der Anthologie. Eine Geschichte voller Sex, Spannung, weihnachtlicher Melancholie und trotz seines bitterbösen Plots recht bodenständig. Wolf gelingt es auf wenigen Seiten eine unheimlich intensive Stimmung aufzubauen und den Leser mit überraschenden Wendungen bei der Stange zu halten. Höllische Weihnachten bietet düster-phantastische Erotik vom Feinsten. Eine unterhaltsame Storysammlung, die jeden Cent wert ist.Aufmachung:Die Aufmachung ist äußerst edel und ansprechend. Bereits das Serienlayout des Ateliers Bonzai ist ein Blickfang, der den Leser neugierig macht. Hinzu kommen erotisch höchst kunstvolle Innengrafiken des Künstlers Crossvalley Smith, die zwar nicht immer minutiös zum Inhalt passen (siehe !Harlowe), das Buch aber nichtsdestotrotz zu einem bibliophilen Schmuckstück machen. Papierqualität und Format sind optimal.Fazit:Höllisch gut! So furchterregend und erotisch zugleich kann Weihnachten sein. 07. Jan. 2010 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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