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Lilientod: Rosenkönig

LILIENTOD: ROSENKÖNIG

Buch / Manga, Boys Love

Anne Delseit (Text) & Martina Peters (Zeichnungen)
Rosenkönig
Lilientod 2
Carlsen Manga, Hamburg, 01/2010
TB, dt. Manga, Boys Love, Romance, Drama, History, 978-3-551-78975-4, 196/595
4 Farbseiten
www.carlsenmanga.de
www.deadworld.de.tc/
www.alicubi.de/
www.vipwip.de/

Nachdem Prinz Arin die furchtbaren Morde an Adligen, die zu den politischen Gegenspielern seines Vaters gehörten, beenden konnte, sprach der Rat ihm die Krone zu und ernannte ihn zum neuen König von Bellilior. Allerdings sind nicht alle Ratsmitglieder mit Arins Regentschaft einverstanden. Insbesondere die Nachkommen der Getöteten konspirieren gegen ihn.
In Konsequenz vernachlässigt König Arin die Außenpolitik, obwohl die Volksaufstände in den Nachbarreichen Roswingen und Margaritten besorgniserregend sind. Tatsächlich fürchtet der Adel von Bellilior, dass die Revolution auch ihr Land erreichen, es Kämpfe und Hinrichtungen geben könnte. Letztendlich holt die Realität Arin ein, denn Haim, der gestürzte König von Roswingen, bittet um Asyl.
Arin kann seinem Kollegen diesen Wunsch nicht verweigern. Er ahnt nicht, dass er damit seinen politischen Gegnern in die Hände spielt. Der neue Ratsvorsitzende Edrond von Denlingen und seine Verbündeten nehmen Kontakt zu Haim auf und bieten ihm an, ihn zu unterstützen, falls er seine Krone zurück erobern will – natürlich zu einem angemessenen Preis. Fürst Valthior Loungrien, Arins engster Vertrauter und Lover, der zugleich der ehemalige Assassine Amaryll ist, beobachtet ein Treffen der Verschwörer und versucht, Arin zu warnen. Da jedoch die Beweise fehlen und er die Fehler seines Vorgängers, der mit eiserner Faust regierte, nicht wiederholen will, wartet der junge König ab.
Als er endlich begreift, wie es um Bellilior steht, ist es schon zu spät. Valthior ist verschwunden, und der eingekerkerte ehemalige König, sein Vater, den Arin notgedrungen um Rat ersucht, überrascht ihn mit einer tragischen Wahrheit, die er niemals erwartet hätte. Dann wird er auch schon als Verräter verhaftet …

Der zweite Band von „Lilientod: Rosenkönig“ hat sich gegenüber seinem Vorgänger deutlich gesteigert. Die beiden Künstlerinnen bedienen sich des Hintergrunds der französischen Revolution, ohne dass diese für die Handlung relevant wird; vielmehr fungiert das Motiv als Katalysator, um eine Geschichte, die auf innerpolitische Probleme ausgerichtet ist, mit weiter führenden Konflikten zu verzahnen.
In Konsequenz bekommt es König Arin nicht nur mit aufrührerischen Adligen zu tun, die seine Machtbefugnisse immer stärker begrenzen und ihn absetzen wollen, sondern auch mit einer latenten Bedrohung von außerhalb. Dabei fürchtet Arin weniger um seine Position als um das Wohl des Volkes, das natürlich nicht zufrieden mit der Herrschaft des Adels ist, aber unter seiner Regentschaft Verbesserungen erfahren hat und nicht in einen Krieg geschickt werden soll, der die Situation der einfachen Menschen verschlechtert und lediglich den Interessen Weniger dient.
Da er, anders als sein Vater, nicht auf Gewalt und Mord setzt, zögert Arin zu lange und sieht sich plötzlich isoliert. Seine wichtigsten Verbündeten können – oder wollen? – ihm nicht helfen. Schließlich sucht er Rat bei dem Menschen, dem er glaubte, nie wieder Gehör oder gar Vertrauen schenken zu wollen und erfährt etwas, das seine Welt völlig auf den Kopf stellt. Trotzdem beabsichtigt er, weiterhin an seinem liberalen und demokratischen Kurs festzuhalten. Falls man ihn lässt, wonach es nicht ausschaut. Arin wird verhaftet – und mit diesem Cliffhanger endet die Geschichte.
Anne Delseit und Martina Peters gelingt es, der Handlung durch die politischen und persönlichen Krisen, für die Arin eine Lösung finden muss, mehr Dichte zu verleihen. Allerdings reagiert er als König zu zögerlich und verschließt sich den Warnungen seiner Freunde, was oft unlogisch erscheint, aber notwendig ist, um die Geschehnisse in die gewünschte Richtung zu treiben. Schade, dass hier nicht subtiler vorgegangen wurde.
Die Charaktere erfüllen ihre Rollen: Arin wirkt trotz seiner Aufrichtigkeit und guten Absichten schwach, Valthior ist seine zuverlässige Stütze, Haim spielt den typisch schleimig-versnobten, egoistischen und skrupellosen Monarch, der sich erwartungsgemäß mit den machthungrigen Gegenspielern Arins zusammentut. Die Guten sind gut, die Bösen sind böse; daran ändert auch der neu aufgerollte Hintergrund, der den beiden Hauptfiguren Arin und Valthior einen Grauschleier verleihen soll, nichts.
Die erotischen Szenen zwischen den beiden lassen zwar keine Zweifel zu, was passiert, aber wirklich zu sehen gibt es nichts – den Sprechblasen und anderen Objekten sei Dank. In Folge kann man den Titel durchaus schon aufgeschlossenen Genre-Fans ab 14 oder 15 Jahren empfehlen.
Die Illustrationen sind klar und übersichtlich. Einzelne aufwändiger gestaltete Panels mit ausgeführten Hintergründen oder detailreichen Gewändern gefallen. Die Gesichter der Figuren mit der niedrigen Stirn und den großen Nasen sind etwas gewöhnungsbedürftig.

Alles in allem ist „Lilientod: Rosenkönig“ der zweite Teil einer historische Boys Love-Serie, die sich als steigerungsfähig erwiesen hat und über reichliches Potenzial verfügt. Die kleinen Schwächen sind verschmerzbar, und nach dem Cliffhanger wird sicher jeder gespannt auf das kommende Tankobon warten. (IS)

02. Feb. 2010 - Irene Salzmann

Der Rezensent

Irene Salzmann
Deutschland

Total: 1065 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...

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