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Dark Ladies I
Dunkle Damen treiben ihr Unwesen Alisha Bionda hat mit den Dark Ladies eine abwechslungsreiche Kollektion von düsteren, morbiden und vampirischen Geschichten zusammengestellt, die in zwei Bänden präsentiert werden soll. Im ersten Band geben dreizehn engagierte Autoren ein Stelldichein, ausgehend von Gaby Hyllas düsteren 3D-Damen. Das Huhn oder doch das Ei?Es gibt keine Erzählung, die im Vergleich zu den anderen deutlich abfällt. Die Storys sind im schlimmsten Falle gut! An genreübrigen Floskeln und oberflächlichen Bemerkungen wie den perfekten, makellosen Körpern und den vollen Lippen kommt man jedoch nicht vorbei. Gelegentlich muss man sich auch über nachgereichte Informationen ärgern, die in einigen Nebensätzen den Dialog in Kontext mit der Story rücken sollen.Dennoch finden sich in Band I erstklassige Erzählungen, auf die nun etwas genauer eingegangen werden soll. Fabylhafte ErzählungenEin Highlight findet sich gleich zu Beginn der Geschichtensammlung. Martin Clauss führt den Leser durch eine rasante, herrlich phantasievolle und bis zum Schluss stimmige Story über Luzifers Schöpfung. Eine Mischung aus phantastischen und philosophischen Ansätzen führt dem Leser die Konsequenz eines weltlichen Dualismus vor Augen. Herrlich!Eiskalt von Eva Markert ist eine der kürzesten Storys im Band, und bindet dennoch ein anderweitig vernachlässigtes Element in die Geschichte ein. Während sich andere Erzählungen darauf konzentrieren, möglichst viele Details der Grafik aufzugreifen, wird hier das entscheidende Merkmal der Protagonistin zum Schluss frei hinzugefügt. Dies ist durchaus ein Weg, der nicht zu unterschätzen ist, und führt zu einer knackigen Umsetzung der Geschichte einer verwünschten dunklen Dame. Die zentrale und mit Abstand umfangreichste Erzählung stammt von Corina Bomann. Der Fluch der Hexengräfin kombiniert die detailreiche Covergrafik mit düsteren Vampir-Abgründen. Die Geschichte beginnt gemächlich mit einer Protagonistin, die wie so oft nicht an Geister glaubt, sich jedoch viel zu schnell in eine Geisterstory verwickeln lässt. Der Plot gewinnt jedoch zunehmend an Tempo und zieht den Leser mehr und mehr in seinen Bann. Empfehlenswert! Boris Graf liefert mit Die, die tote Herzen bricht die abschliessende Story des ersten Bandes. Die Geschichte von Peter und Lilith ist im modernen amerikanischen Unterhaltungsstil geschrieben und zeigt sich daher mutig. Mag der Leser die dialoggetriebene Erzählungsweise, ohne sich mit überlangen Beschreibungen von Schauplatz oder Figuren auseinandersetzen zu müssen, wird er den Band noch lange in guter Erinnerung behalten. Denn die Story ist in der Tat solide. Hätte er sich zum Schluss lieber eine Story mit gewitzter Sprache gewünscht, die weder Kraftausdrücke noch Steckbriefe braucht um zu überzeugen, so kann ich ihn genauso verstehen. FazitAlisha Bionda hat mit den Dark Ladies eine hochwertige Plattform für versierte wie junge Autoren der Phantastik gefunden. Qualität und Abwechslung scheinen bei der Zusammenstellung des Autorenaufgebots massgebend gewesen zu sein. Trotz einigen Tiefen finden sich ausgezeichnete Erzählungen unter den fünfzehn auserwählten. Der edle Einband und Gaby Hyllas aufwendige 3D-Grafiken runden das Werk ab. Gerne wieder! 06. Feb. 2010 - Michael BeyelerDer RezensentMichael Beyeler![]() Total: 21 Rezensionen Michael Beyeler ist Mitgründer von LITERRA, und hat von 2007 bis 2014 als Co-Chefredakteur und Webmaster gedient. Neben gelegentlichen Rezensionen von Büchern, Filmen und Musik hat er ebenfalls einige Kurzgeschichten verfasst, darunter "Gut' Nacht, Sabrina", erschienen im Zürcher Szene-Magazin die perspektive #1. Weitere Rezensionen
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