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Appeal to Reason

APPEAL TO REASON


Universal
Post-Hardcore
17.95 EUR
Jan. 2009
Status: Jetzt bestellen erhältlich

Rise Against nahmen mit „Appeal to Reason“ ihr fünftes Studioalbum in Angriff und sahen sich mit einer schwierigen Aufgabe konfrontiert. Bisher gelang es ihnen, mit jedem veröffentlichten Album die Qualität des Songwritings voranzutreiben und ihren Stil zu festigen. Die Kulmination dieser Entwicklung fand sich schliesslich in Form des grossartigen Werks „The Sufferer and the Witness“, welches das unverwechselbare Rise Against-Feeling zum Ausdruck bringt. Und genau hier liegt das Problem: Dieses Album zu toppen dürfte selbst für erfahrene Musiker schwierig sein.
Ihnen blieben wohl nur zwei Möglichkeiten übrig: Dem Erfolgsrezept von „The Sufferer and the Witness“ zu folgen oder einen neuen Weg zu gehen. Die erste Variante hätte wohl zu einigen erstklassigen Songs geführt, wäre aber auch Gefahr gelaufen, dass man das Album als Abklatsch ihres vorherigen Werks bezeichnet hätte. Doch womöglich führte auch der Wechsel an der Lead-Gitarre automatisch zur zweiten Variante: Die beste Art mit einem Topalbum zu konkurrieren bleibt nicht direkt damit konkurrieren zu wollen.

Siren Songs

„Appeal to Reason“ setzt weniger auf die brachialen Hardcore-Elemente der früheren Tage, sondern konzentriert sich viel mehr auf die typischen Rise Against-Melodien. Bereits mit den ersten Sekunden von „Collapse (Post-Amerika)“ fühlt sich der Hörer zu Hause: Schnelle, mit diversen Slides, kurzen Soli und Background-Harmonien gepfefferte Punk-Riffs bilden das altbekannte Gegenstück zu Tim McIlraths kratziger Stimme. Das Konzept geht auf, und liefert mit „Long Forgotten Sons“, „Entertainment“ und „Savior“ weitere fetzige Songs.

Ready to Fall (Post-Rise Against)

Daneben finden sich auch Stücke, die etwas gemächlicher daher kommen: „Re-Education (Through Labor)“ bietet alle gängigen Elemente der Band, scheint aber einen Tick zu langsam daherzukommen. Ein Konzertbesuch unterstützt übrigens den Eindruck, dass die Stiländerungen nicht unbedingt ein Wunsch der Band waren, sondern vielmehr eine Notwendigkeit: Sänger Tim McIlrath kann nicht mehr screamen. Selbst auf der Bühne – mitten im Song – geht ihm die Stimme aus. Dies muss nicht unbedingt eine Kritik an seinem Können sein, bleibt aber Fakt.
Hinzu kommen einige musikalische Einlagen, die den Eindruck des Albums weiter schmälern. Es kann nicht darüber hinweggesehen werden, dass Rise Against nach fünf Alben langsam die Ideen ausgehen. Auffällig ist z.B. das Drum-Intro von „Kotov Syndrome“, welches exakt dem Intro von „The First Drop“ von der „Siren Song of the Counter Culture“-Platte entspricht. Auch der erste Lead von „Savior“ ist nichts anderes als ein Ausschnitt des „Prayer of the Refugee“-Solos von der „The Sufferer and the Witness“-Scheibe. Das geht definitiv auf die Kappe von Lead-Gitarrist Zach Blair, der sich mit seinem Platz in der Band etwas schwerzutun scheint. Als Band sich selbst zu zitieren zeugt nur im seltensten Fall von Kreativität… Schade.

Worth Dying for

Das Highlight des Albums ist jedoch definitiv „Hero of War“, eine akkustische Ballade im Stile von „Swing Life Away“. Eingänglich, in leichten und dennoch melancholischen Tonarten gehalten, erzählt sie die Geschichte eines jungen Mannes, der in den Krieg zieht. Anfänglich begeistert von der Army und den ihm gebotenen Möglichkeiten, dann schon bald verunsichert über die Foltermethoden und Mordsgelüste der eigenen Leute... Ein eindrückliches Werk, welches in der finalen Strophe Gänsehaut garantiert. Grossartig!

Fazit

Rise Against konnten mit „Appeal to Reason“ nicht verbergen, dass sie nicht mehr über die gleiche Power wie bei den beiden vorhergehenden Alben verfügen. Mit der Ausnahme von „Hero of War“ finden sich Stücke auf dem Album, die sich irgendwo zwischen „belanglos“ und „gar nicht mal so schlecht“ bewegen. Für Leute zu empfehlen, die sich so oder so über neue Rise Against-Songs freuen. Alle anderen sind mit der „Hero of War“-Single und einem der früheren Alben besser bedient.

14. Feb. 2010 - Michael Beyeler

Der Rezensent

Michael Beyeler
Schweiz

Total: 21 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Michael Beyeler ist Mitgründer von LITERRA, und hat von 2007 bis 2014 als Co-Chefredakteur und Webmaster gedient. Neben gelegentlichen Rezensionen von Büchern, Filmen und Musik hat er ebenfalls einige Kurzgeschichten verfasst, darunter "Gut' Nacht, Sabrina", erschienen im Zürcher Szene-Magazin die perspektive #1.



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