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Der Keller
Im Keller Meinung:Der Keller ist Richard Laymons ultimatives Werk, das sich kein Freund der härteren Horror-Literatur entgehen lassen sollte. Die Neuausgabe des Heyne-Verlags aus dem Jahr 2008 beinhaltet die drei Romane Im Keller (The Cellar), Das Horrorhaus (The Beasthouse) und Mitternachtstour (The Midnight-Tour), deren erste beiden Bücher bereits in den 80er Jahren im Goldmann-Verlag erschienen sind. Im Keller ist darüber hinaus Laymons erster veröffentlichter, komplexer Roman und konfrontiert den Leser mit einer blutigen, plakativen Horrorgeschichte, in die der Autor bereits Serienkiller-Elemente mit eingeflochten hat, auf die er auch in späteren Werken immer wieder gerne zurückgegriffen hat. Die Figur von Donnas Ehemann ist der Archetyp eines skrupellosen triebgesteuerten Soziopathen, der selbst vor seiner eigenen Tochter nicht zurückschreckt und die Frage aufwirft, wer das grauenhaftere Ungeheuer ist? Die offensichtlich missgestalteten Kreaturen oder der charmante, vorzeigbare Herr, der sich überall sehen lassen kann. Allen Romanen in diesem Sammelband ist der flotte, minimalistische Stil Laymons zu eigen, der seine Bücher so unterhaltsam macht und trotz der insgesamt 1232 Seiten kann man den Band in Rekordzeit auslesen, wenn man sich von der Geschichte des Horrorhauses mitreißen lässt. Den Großteil des Buches nimmt die dritte Erzählung Mitternachtstour ein, die alleine schon länger ist, als die ersten beiden Romane zusammengenommen. Dafür ist sie leider auch die langatmigste, was nicht nur an der Fülle an Charakteren und Handlungssträngen liegt, sondern vor allem an den oberflächlichen Dialogen und häufigen Tagträumereien der Figuren. Hier hätte die Geschichte sicherlich um gut 200 Seiten gekürzt werden können. Dank der präzisen und einfach gehaltenen Sprache, muss man sich aber nicht durch die überflüssigen Zeilen quälen und kann sie in einem Rutsch durchlesen. Die zentrale Figur aller drei Romane ist eigentlich Sandy, die Tochter von Donna Hayes, die im Verlauf der Bücher erwachsen wird und eine beispiellose Entwicklung durchmacht. Sie ist zugleich die schillerndste und faszinierendste Figur, da sie sich nicht in das Schwarzweißschema von Gut und Böse pressen lässt. Stark traumatisiert, praktisch veranlagt und in ihrer Jugend schwerwiegend manipuliert kann man sie für viele ihrer Taten kaum verantwortlich machen. Insbesondere ihr Werdegang nach den Ereignissen im zweiten Roman bis zu den Geschehnissen in der Gegenwart von Mitternachtstour, der ebenfalls in dieser Geschichte beschrieben wird, zeigt wie aus Sandy eine reife Frau wird. Die Splatterszenen sind äußerst derb und sexuell geprägt, zumal das Buch generell nichts für prüde Gemüter ist. Hier geht es nicht in erster Linie um einen ausgefeilten Handlungsbogen, sondern um lebhafte Charaktere und eine düstere, brutale Geschichte, wenngleich die Verquickung der drei Romane sehr faszinierend gestaltet wurde. Wer die intensive, beklemmende Atmosphäre eines alten, unbewohnten Hauses zu schätzen weiß und sich vor der drastischen Beschreibung diverser Bluttaten nicht scheut, der kann bei diesem Buch bedenkenlos zugreifen. Einige unterhaltsame Stunden sind dem Leser dann gewiss. Für Fans des Schriftstellers Richard Laymon ist Der Keller ohnehin ein absoluter Pflichtkauf.Aufmachung:Ein treffendes Titelbild, das die Bedrohung und den Horror nur erahnen lässt und trotzdem neugierig auf den Inhalt macht. Das Papier und die Klebebindung sind sehr stabil und lassen das Buch nicht bereits beim Lesen auseinanderfallen.Fazit:Der ultimative Horror-Schocker von Richard Laymon. Eine bitterböse, zynische Geschichte, die sich kein Horror-Fan entgehen lassen sollte. 02. Mar. 2010 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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