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Cold Prey 2 Resurrection - Kälter als der Tod

Jannicke, die einzige Überlebende aus COLD PREY, kann sich noch bis zur Straße schleppen, wo sie schließlich gefunden und in ein Krankenhaus gebracht wird. Das Krankenheus steht allerdings kurz vor der Schließung und beherbergt lediglich eine Notbesatzung - ein Arzt und zwei Schwestern – nebst zwei Patienten, einer dementen Frau und einem kleinen Jungen. Und schon hätten wir wieder eine ganz ähnliche Situation, wie im ersten Teil: Ein überschaubares Konglomerat an Personen und genügend abgelegene Gänge in einem Gebäude, in dem alles auf Sparflamme läuft. Natürlich ruft Jannickes Geschichte die örtliche Polizei auf den Plan, was schließlich eine Gruppe Männer zu der Gletscherspalte aufbrechen lässt, die der Killer als Entsorgungsschacht verwendet hat. Dort werden Jannickes Freude nebst dem Killer selbst geborgen und ebenfalls in das Krankenhaus gebracht, was für steife Cameo-Auftritten aller Schauspieler aus COLD PREY 1 sorgt. Ausgerechnet bei dem Killer wird plötzlich Herzaktivität festgestellt und die Reanimation eingeleitet und schon sind wir wieder auf vielversprechender Spur für einen Streifen dieser Coloeur.
Parallel lässt Jannickes Geschichte den Polizeichef nicht los und er gräbt in der Vergangenheit des Hotels um eine Erklärung für die Morde zu finden.

Die Macher von COLD PREY 2 besinnen sich auf die Stärken des ersten Teils und versuchen gar nicht erst krampfhaft neue Wege zu gehen um damit eine Bruchlandung hinzulegen. Wieder werden die Personen knapp aber überzeugend charakterisiert und dem Zuschauer nahe gebracht. Wieder handelt es sich um „echte“ Menschen, die mitten im Leben stehen. Wieder entspinnen sich zarte Bande (zwischen einer der Schwestern und einem Polizist) bevor der Killer diese brachial wieder löst. Der Amoklauf des Killers durch das Krankenhaus bewegt sich in vorhersehbaren Bahnen, die Morde wurden nicht unnötig blutig ausgewalzt. Auch überrascht es kaum, dass es am Ende wieder Jannicke ist, die dem vermummten Schlächter Auge in Auge zum Finale gegenübersteht.
Zwar wird nicht explizit darauf hingewiesen, doch man kann davon ausgehen, dass COLD PREY 2 als Hommage an John Carpenters HALLOWEEN – und auch hier speziell an Teil 2 - angelegt ist. Dafür spricht sowohl der Handlungsort, als auch die Beständigkeit des Killers, der hier wie Lazarus – oder eben wie Michael Myers - von den Toten wieder aufersteht. Es gelingt zwar nicht, dies rational zu erklären, doch immerhin stößt der Polizeichef bei seinen Recherchen auf Ungereimtheiten, die Geburt des Killers betreffend.
Es fehlt lediglich eine Halloween-artige Musik, die die Klaustrophobie noch weiter schürt.
Auch COLD PREY 2 wird nicht mehr als notwendig ausgedehnt und Längen können innerhalb der Laufzeit von noch nicht einmal 90 Minuten gar nicht aufkommen. Handwerklich ist auch hier alles im grünen Bereich. Stil und Stimmung von COLD PREY 1 werden konsequent fortgeführt. Für das Werk eines Regiedebütanten ist COLD PREY 2 sogar außergewöhnlich gut gelungen.

COLD PREY 1 und 2 wurden von der Horrorgemeinde sehr positiv beachtet und aufgenommen. Es verwundert also nicht, dass bereits von Teil 3 gesprochen wird, der jedoch ein Prequel werden soll und hoffentlich mehr über den immer noch sehr eindimensionalen Killer verrät.

Beim deutschen Cover hat man sich (leider) für die kniende Jannicke entschieden, statt eins der Motive zu wählen, die dem Coverartwork von Teil 1 ähnlicher sind.

Der Rezensent

Total: 669 Rezensionen
März 2018: 5 Rezensionen

(* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte.
Literarische Phantastik-Leseversuche folgten mit John Sinclair, Professor Zamorra und Stephen King. Auf der nachfolgenden Suche nach...

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