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Die Rache des Doctor Nikola

DIE RACHE DES DOCTOR NIKOLA

Guy Newell Boothby
Roman / Abenteuer & Phantastik

Wurdack Verlag
Originaltitel: A bid for Fortune, or Dr. Nikola's Vendetta

Klappenbroschur, 232 Seiten
ISBN: 978-393806561-7

Mar. 2010, 1. Auflage, 13.95 EUR
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Doctor Nikola, das ist ein Superschurke und Verbrechergenie ganz eigenen Zuschnitts. Der Bösewicht aus der Feder des Australiers Guy Newell Boothby und Ahnherr eines Dr. Mabuse oder Dr. No erblickte das Licht der literarischen Welt im Jahr 1895 und trieb in insgesamt fünf Romanen sein kriminelles Unwesen. Jetzt legt der Wurdackverlag vier der Nikola-Verbrechen in neuer Übersetzung vor.

Inhalt

Den Reigen eröffnet der soeben erschienene Band „Die Rache des Doctor Nikola“. Ein Abenteuer mit weitgespanntem Handlungsbogen, der mit einer Unterredung in London beginnt, über weite Teile in Australien, auf Ozeandampfern, in England und Italien spielt und mit Nikolas Aufbruch nach China zum nächsten Abenteuer, „Die Expedition des Doctor Nikola“ (Herbst 2010) überleitet. Nikola verfügt also über einen äußerst großzügigen Aktionsradius, und die Welt scheint gerade noch groß genug für seine Pläne zu sein. Bereits in der Eingangsszene wird deutlich, wie umfangreich das Netzwerk und wie komplex seine Planungen sind: Er bestellt vier seiner Helfershelfer aus den entferntesten Weltgegenden zu einem Dinner und verteilt Aufträge, die erst im weiteren Verlauf der Handlung einen Zusammenhang ergeben.

Interessanterweise verschwindet die Person Nikolas danach aus dem Focus des Erzählers, und die eigentliche Geschichte wird daraufhin von einem Ich-Erzähler namens Hatteras erzählt, einem braven, wohlhabenden und doch abenteuerlustigen Australier, der sich England, die Heimat seines Vaters, anschauen möchte, eine junge Dame vor Straßenräubern beschützt und dadurch ungewollt das ausgeklügelte Maschenwerk Nikolas zu stören droht.
Es handelt sich um einen Abenteuerroman, in dem Spannung und das Rätseln um Nikolas wahre Pläne im Vordergrund stehen. Die Geschichte ist getragen vom Hinterherhasten hinter einem Schurken, der seinem Verfolger immer einen Schritt voraus ist, der Leser findet klassische Motive wie Seenot, Überfälle, Gefangenschaft und scharfsinniges Kombinieren vor. Das Ganze wird zusammengehalten von der charismatischen und einschüchternden Gestalt des Doctors, der offenbar Gedanken lesen und seine Mitmenschen hypnotisieren kann, aber auch mit Giftmischereien, Drohungen und Kidnapping seinen Willen durchsetzt. Unklar bleibt allerdings das Motiv der im Titel angedeuteten "Rache". Denn letzten Endes geht es weniger um eine "Vendetta", wie der Originaltitel versprach, als vielmehr um den Besitz eines Gegenstandes, den Nikola für sein nächstes Abenteuer benötigt. Rache war allenfalls ein Nebenmotiv des Schurken und konnte daher von ihm ohne Probleme als verzichtbar fallengelassen werden.

Meinung

Die im Klappentext zitierte „Times“ von 1905 charakterisiert die Nikola-Gechichten als „klassische, atemlose, temporeiche und Grauen erregende Victorianische Thriller“ und als „Sensationsliteratur, die Grenzen auslotet“. Das klingt etwas reißerisch, zumal der Roman auf einen Leser unserer schneller gewordenen Zeit doch etwas betulich und entschleunigt wirkt. Immerhin: Als Verkehrsmittel dienen Ozeandampfer, Segler und Züge ... Es ist eine Sensationsliteratur aus der guten alten Urgroßelternzeit. Wer philosophische Tiefgründigkeit erwartet, ist hier fehl am Platz, doch ist der Roman durchweg spannend geschrieben, an keiner Stelle langweilig und hat durchaus einen Platz im Abenteuerregal neben Karl May und Sherlock Holmes verdient.

Fazit:

Ein Klassiker ohne Staub auf dem Buchdeckel. Spannend bis zur letzten Seite und für Freunde des Genres ein Muss.

21. Mar. 2010 - Petra Hartmann
http://www.scifinet.org/scifinetboard/blog/petraha...

Der Rezensent

Petra Hartmann
Deutschland

Website: http://www.petrahartmann.de
Total: 80 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

*Jahrgang 1970

* lebt in Sillium.

*Sie studierte Germanistik, Philosophie und Politik und promovierte mit einer Arbeit über Theodor Mundt (1808 – 1861). Ausgebildete Redakteurin, arbeitete sieben Jahre lang für eine Tageszeitung. Derzeit ist sie freie Journalistin und Schriftstellerin.



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