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Die Ernten des Schreckens

DIE ERNTEN DES SCHRECKENS

Markus K. Korb
Roman / Düstere Phantastik

Atlantis Verlag

Klappenbroschur, 200 Seiten
ISBN: 978-394125819-8

Okt. 2009, 12.90 EUR
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Fallhöhe
Ein Soldat, der im ersten Weltkrieg, Menschlichkeit walten lassen wird, begegnet auf einem Kirchturm dem nackten Grauen.

Die Rettung
Eine Gruppe Schiffbrüchiger muss feststellen vom Regen in die Traufe gekommen zu sein.

Menschenmaterial
Ein Mann, der im erste Weltkrieg als Soldat gedient hat, wartet nun mit Dutzenden anderer armer Seelen in einem Waggon auf die Ankunft im KZ. Die Erkenntnis ist bitter, dass im Krieg Menschen auch nur Material darstellen.

Die ultimative Waffe
In einer fernen Zukunft gibt es keine Waffen mehr, die Menschheit hat den Weltfrieden erreicht. Doch in einem Museum gibt es sie noch. Die ultimative Waffe. Wehe sie gerät in falsche Hände …

Eisenfresser
Im Krieg müssen die Menschen mit dem Nötigsten überleben. Shaheen ist ein Eisenfresser. Jemand der Schrott sammelt und verkauft. Doch was er und sein Freund Mohammed in einem alten Schiff entdecken ist schrecklicher als das Grauen des Krieges.

Das Dünenhaus
Der Krieg reißt verliebte Seelen auseinander und manchmal kommt es zu tragischen und dramatischen Ereignissen, so dass am Ende nur der Freitod bleibt.

Meister Wieland
Im dreißigjährigen Krieg ist Nahrung knapp. Vor allem Brot ist ein begehrtes Lebensmittel. Doch der Müllermeister Wieland hat kaum Mehl, so muss er nach Alternativen Ausschau halten …

Der Knochenturm
Zwei Jungen entdecken in einer Turmruine die uralten Gebeine Dutzender Toter. Hier scheint sich ein Drama von beispielloser Grausamkeit zugetragen zu haben, das einem Fiebertraum von Edgar Allan Poe zur Ehre gereicht hätte.

Im Namen der Dreifaltigkeit
Fred Temple hat den ganz großen Coup gelandet und flüchtet vor der Polizei in ein verlassenes Gehöft mitten in der Wüste von Nevada. Doch warum folgen ihm die Beamten nicht? Welches schreckliche Geheimnis birgt das Haus und die Vogelscheuche, die wie drapiert im Schaukelstuhl am Fenster sitzt?

Tunnelratten
Ein Stoßtrupp in Vietnam entdeckt ein verlassenes Dorf des Gegners inmitten des Dschungels. Auch das Nachbardorf liegt da wie ausgestorben. Ein Überlebender warnt die Amerikaner vor kriechenden Dämonen. Ein unbeschreibliches Grauen lauert in den Tunneln unter der Erde …

Ins dunkle Herz
Die römischen Zenturionen Titus und Valerius stoßen im Auftrag von Kaiser Nero in das dunkle Herz von Afrika vor, auf der Suche nach der Quelle des Nils. Doch was sie finden ist die Geißel der Menschheit, die auch Rom nicht verschonen soll.

Meinung:

Ein Kurzgeschichtenband, verfasst von nur einem Autor ist immer ein Wagnis. Häufig stagniert die Qualität auf einem bestimmten Niveau oder der Schreiber beginnt sich zu wiederholen. Dass sich „Ernten des Schreckens“ einem einzigen Grundthema widmet scheint die Sachlage im ersten Licht nicht besser erscheinen zu lassen. Doch Markus Korb vermag abermals zu überraschen und liefert ein erstaunlich abwechslungsreiches Konglomerat verschiedenster Storys rund um den Krieg und der damit verbundenen Schrecken ab. Das beginnt allein schon mit den Schauplätzen, denn Kriege wurden zu jeder Zeit und fast an jedem Winkel der Erde geführt. So entführt uns der Autor in die düsteren Szenarien des ersten und zweiten Weltkriegs, zu den grausigen Schlachtfeldern Vietnams, in das, vom dreißigjährigen Krieg gebeutelte Deutschland und sogar in die Zukunft. Nicht immer ist der Krieg selbst der Schauplatz des Geschehens, bisweilen wird auch der sekundäre Schrecken zum Plot einer Story. So geschehen beispielsweise in der Geschichte „Meister Wieland“, einer der beklemmendsten und düstersten Erzählungen des Bandes, beschrieben aus der Sicht eines Jungen, der als Gehilfe bei dem Müller arbeitet. Ein Novum stellt „Die ultimative Waffe“ dar die einzige Science-Fiction-Geschichte in der Sammlung, die aber nicht nur einen Fremdkörper in dem Buch darstellt, sondern auch ein Symbol für die Vielfältigkeit der Thematik ist. „Der Knochenturm“ indes, bildet eine gelungene Hommage an Edgar Allan Poe und seine berühmte Erzählung „Die Maske des roten Todes“. Ein wenig zäh gestaltet sich, trotz ihrer Kürze, die Geschichte vom Dünenhaus, die kaum im Gedächtnis des Lesers haften bleiben dürfte. Fast schon zynisch mit viel schwarzem Humor angefüllt ist die Erzählung „Im Namen der Dreifaltigkeit“, in der es um die Erprobung einer grauenhaften Massenvernichtungswaffe geht. Hätte Stephen King eine Horror-Story zu „Apocalypse Now“ geschrieben, wäre sicherlich etwas Ähnliches wie „Tunnelratten“ dabei herausgekommen, einer Geschichte, die eine intensive Atmosphäre zu verzeichnen hat und den Leser bis zuletzt fesselt. Das Herzstück der Storysammlung ist aber „Ins dunkle Herz“, das nicht umsonst mit einem Zitat aus Joseph Conrads Novelle „Herz der Finsternis“ beginnt. Die längste Kurzgeschichte des Bandes ist mit 66 großformatigen und engbedruckten Seiten bereits selbst eine kleine Novelle. Die Zeit von Kaiser Nero wirkt wie ein Anachronismus angesichts des Themas und der Gestaltung des Buches und passt doch so gut zum Gesamtbild der Sammlung. Titus und Valerius sind zwei gehorsame Soldaten, die nur den Dienst für Rom kennen und für ihren Kaiser selbst eine Reise in das unerforschte Afrika machen. Die Geschichte wurde packend erzählt und ist angefüllt mit allerlei Abenteuern vor der faszinierenden Kulisse des schwarzen Kontinents. Der Plot ist anspruchsvoll und überaus originell in Szene gesetzt worden. Leider muss man bei der Lektüre ein unbefriedigendes Lektorat in Kauf nehmen. Da werden Dialoge schon mal „gegrinst“. Auch das Format und die Schriftgröße dürften ruhig ein wenig gefälliger sein. Doch die grandiosen, bizarren Innenillustrationen von Björn Ian Craig entschädigen für den einen oder anderen Mängel. Mark Freier indes hat eine für ihn eher untypische, aber nichtsdestoweniger eindringliche Covergrafik zu dem Buch beigesteuert. Der Autor Markus Korb schrieb gar extra ein Vorwort und rundet das Buch somit ideal ab.

Fazit:

Düster phantastische Storysammlung über die Schrecken des Krieges. Elf mal entführt Markus Korb den Leser an die unterschiedlichsten Kriegsschauplätze und überzeugt vor allem durch fantasievolle und abwechslungsreiche Plots.

30. Mar. 2010 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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