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Vorstoß zum Uranus I

VORSTOSS ZUM URANUS (TEIL 1 VON 2)
VORSTOSS ZUM URANUS (TEIL 1 VON 2)

Nikolai von Michalewsky, Balthasar von Weymarn
Hörbuch/Hörspiel / Science Fiction

Folgenreich

Mark Brandis: Folge 7
1 Audio-CDs, 59 Minuten
ISBN: 978-382912315-0

Mar. 2010, 1. Auflage, 6.49 EUR
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Wie man aus einem verunglückten Roman ein packendes Hörspiel macht: Jochim-C. Redeker und Balthasar v. Weymarn wagen sich an den "Vorstoß zum Uranus" heran. Teil I des Zweiteilers erzählt vom Schicksal einer verunglückten Raumschiff-Crew und vom Tod im ewigen Eis.
„Vorstoß zum Uranus“ - das ist kein leichter Stoff als Vorlage für ein Hörspiel. Der gleichnamige Roman von Nikolai von Michalewsky gehörte eindeutig zu den schwächeren der Mark-Brandis-Reihe und rief selbst bei Fans oft Kopfschütteln hervor. Umso beeindruckender ist der Mut, mit dem sich Jochim-C. Redeker und Balthasar v. Weymarn an das Wagnis gemacht haben, den spröden Science-Fiction-Klassiker doch noch in ein Hörspiel umzusetzen. Immerhin hatte es zunächst geheißen, das Uranus-Abenteuer würde nicht vertont werden. Jetzt liegt die Expedition als zweiteilige Hörspielfolge also doch noch vor.

Inhalt

Es ist tatsächlich eine sehr mutige Art, an die Vorlage heranzutreten. Der erste Teil des Zweiteilers beginnt denn auch völlig anders, als der Autor seine Geschichte aufzäumte: Es wird erzählt aus der Perspektive des Ernest D. Scott, jenes unglücklichen und ehrgeizigen Expeditionsleiters, der durch seine Ruhmsucht das Unglück seines Schiffs und seiner Mannschaft auslöste, sowie aus der Perspektive zweier Besatzungsmitglieder, die bei ihrer Aufgabe, einen Sender in eine bessere Sendeposition zu bringen, auf dem unwirtlichen Himmelskörper zugrundegehen. Titelheld Mark Brandis selbst taucht erst in der allerletzten Szene auf.

Bewertung

Redeker und v. Weymarn gehen sehr souverän mit der Vorlage um. Vielleicht die einzige Art, die Uranus-Geschichte überhaupt zu retten. Und sie schaffen es, die – tatsächlich vorhandenen – Goldkörner aus der Buchvorlage zutage zu fördern. Die Gespräche der beiden Leutnants McIntosh und Maddox auf ihrem Himmelfahrtskommando, das letzte, im Bewusstsein des nahen Endes gesprochene Raumfahrergebet, Sinis Raumkoller - all dies war ja bereits im Roman angelegt. Schön auch der Einfall, dass Expeditionsleiter Scott sich vom Bordcomputer zu Einschlafen das alte Expeditionstagebuch „von einem Namensvetter von mir, der im 20. Jahrhundert zum Südpol unterwegs war“ vorlesen lässt. Die damals in der Antarktis verunglückte Expedition des Robert Scott und dessen Tagebuchaufzeichnungen schimmern im Roman überall als darunterliegende Ebene auf, ohne jemals explizit erwähnt zu werden. Die Schnitte zwischen Tagebuchlesungen und den todgeweihten Leutnants gehören zu den ergreifendsten Stellen des Hörspiels.
Geschickt umgehen die Macher des Hörspiels auch die naturwissenschaftlichen Schwachstellen der Vorlage. Hatte v. Michalewsky die Delta IX noch bedenkenlos auf dem Uranus landen lassen, was auf einem Gasplaneten physikalisch nicht gut möglich ist, so ist hier von Anfang an das Ziel ein Uranusmond. Verschwunden sind auch die geheimnisvollen Staubseen, die unvorsichtige Raumfahrer versinken lassen können. Allerdings bleibt etwas rätselhaft, wieso Scott, der nebenbei noch einen Geschwindigkeitsrekord aufstellen will und wesentlich schneller fliegt als vorgegeben, auf seinem Kurs den Uranus überhaupt findet. Ein Unterschied von vier Wochen hätte auch eine neue Kursberechnung erforderlich gemacht und nicht nur die Wahl eines neuen Landeplatzes.

Fazit

Eine packende, in sich stimmige Folge. Nikolai von Michalewsky würde sicher damit zufrieden sein. Herzlichen Dank für die Rettung des Uranus-Abenteuers.

02. Mai. 2010 - Petra Hartmann
http://www.scifinet.org/scifinetboard/blog/petraha...

Der Rezensent

Petra Hartmann
Deutschland

Website: http://www.petrahartmann.de
Total: 80 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

*Jahrgang 1970

* lebt in Sillium.

*Sie studierte Germanistik, Philosophie und Politik und promovierte mit einer Arbeit über Theodor Mundt (1808 – 1861). Ausgebildete Redakteurin, arbeitete sieben Jahre lang für eine Tageszeitung. Derzeit ist sie freie Journalistin und Schriftstellerin.


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