Einhornblut
"Einhornblut", der Debütroman von Nathalie Gnann, ist der vierte Titel der Reihe "Weltenwanderer". Im Zentrum der Geschichte steht das Lieblingstier der Fantasy: Es geht um Einhörner, die in einem Wald fernab der Menschen ihr friedliches Leben führen. Bis zu dem Tag, an dem eine Jagdgesellschaft sich aufmacht, ein ganz besonderes Wild zur Strecke zu bringen ...
Die Einhörner in Nathalie Gnanns Zauberwald sind nicht einfach nur pferdeartige Wesen mit einem Horn auf der Stirn. Vielmehr handelt es sich um "Einhornmenschen", die sich durch einen Trank aus einer bestimmten Quelle oder einem See in Einhörner verwandeln. Als die junge Einhorn-Frau Nienna von Jägern fast getötet wird, ist dies nur der Vorbote einer noch schlimmeren Nachricht: Ihr Bruder verschwindet, und die Waldbewohner vermuten, dass er von den Menschen gefangen und verschleppt wurde. Zusammen mit einem Häuptlingssohn vom Stamm der Wolfsmenschen macht sich Nienna auf, ihren Bruder zu befreien - oder notfalls zu rächen.
Die Geschichte ist sehr einfühlsam, stellenweise fast poetisch erzählt, die Autorin legt einen besonderen Fokus auf die sich entwickelnde Beziehung zwischen Einhorn und Wolfsmensch, die von anfänglicher Angst über Misstrauen bis hin zu Verständnis, Freundschaft und Vertrauen wächst. Nathalie Gnann erzählt von Freundschaft, Zusammenhalten und der dummen Angst der Menschen vor allem, was anders ist. Das Büchlein ist mit seiner jungen Heldin und den Anklängen an Mädchen-und-Einhorn-Romantik sehr gut für jugendliche Leserinnen geeignet. Vor allem die Szene, als Nienna in ihrem See schwimmt und sich, eins mit der Natur geworden, in ein Einhorn verwandelt, hat etwas Traumhaftes und trifft sich mit den Sehnsüchten vieler Leser.
Fazit
Ein überzeugendes Debüt voller Einhornzauber und Wolfsmagie. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.
24. Mai. 2010 - Petra Hartmann
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Der Rezensent
Petra Hartmann

Website: http://www.petrahartmann.de
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*Jahrgang 1970
* lebt in Sillium.
*Sie studierte Germanistik, Philosophie und Politik und promovierte mit einer Arbeit über Theodor Mundt (1808 1861). Ausgebildete Redakteurin, arbeitete sieben Jahre lang für eine Tageszeitung. Derzeit ist sie freie Journalistin und Schriftstellerin.
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