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Die Zombies
Der Opener das Romans beginnt am 10. September 2009 in Notthing Hill wo sich Lily auf der Straße wiederfindet und sich fragt, ob sie tot ist und doch wiederum nicht. Ob sie ein Zombie ist und nun beginnt die Handlung als Rückblick auf Lilys Leben und wie es zu dem kam, was sie jetzt ist.
Denkt der geneigte Leser nun, das nähme dem Roman die Spannung, weil somit zu viel vorweggenommen würde weit gefehlt!
Die Handlung ist in drei Teile untergliedert und startet mit dem:
1.Teil: Injektion
Lily Young, Doktorantin in Oxford, befasst sich mit dem Mythos der lebenden Toten den Zombies. Die Rückblickshandlung beginnt am 28. August 2009 bei der Beerdigung ihres Großvaters Jules Young. Dort erfährt die junge Frau, dass ihr verstorbener Großvater vor seinem Tod sonderbare Wünsche seine Beerdigung betreffend geäußert hatte, die ihr Vater aber missachtete.
Lily erzählt ihrem Freund Gottlieb, dass sie mit ihrem Großvater einen Streit über ihre Arbeit hatte und er sie gedrängt hat, dass sie diese beenden solle, weil sie in Gefahr schwebe. Und dass die Schatten, in denen sie herumstochere, hungrig seien.
Nach der Beerdigung begegnet Lily auf dem Friedhof einem mysteriösen Mann: Victor Cunningham.
Kurz danach reist Gottlieb überstürzt nach Deutschland zu seiner Familie ab, ohne Lily den Grund zu nennen sein Vater ist gestorben.
Lily trifft derweil den gutaussehenden und selbstbewussten Fremden vom Friedhof wieder. Hannah, Lilys Mitbewohnerin, warnt sie zwar davor sich mit Victor zu treffen, aber Lily kann sich seiner Faszination nicht entziehen.
Victor Cunningham (stammt aus Schottland) nimmt sie mit in einen sonderbaren Club, in dem eine morbide Performance um Leben und Tod stattfinden soll. Lily wird auserkoren gegen ein Zombie-Paar, das sie für Schauspieler hält, zu kämpfen. Als der Mann sie beißt, sie zwar von Victor gerettet wird, merkt sie sehr schnell, dass das Zombie-Paar echt war, denn nach dem Biss verändert sich Lily. Ihre Sinne verschärfen sich und ihr Hunger auf Fleisch wächst. Ihr Leben als Vegetarierin hat ein jähes Ende gefunden und sich ins Gegenteil verkehrt Auch ihr Wesen wandelt sich z.B. Hannah und ihrem Doktorvater gegenüber. Als Lily von Hannah dabei ertappt wird, als sie eine Taube tötet und roh mitsamt Federn verspeist, flieht Lily erst einmal in ihr Elternhaus, in dem zu dem Zeitpunkt ihrer Schwester Veronica alleine ist, da die Eltern vereist sind dort kommt es zu einem weiteren Vorfall: Veronica wird Zeugin, wie Lily den Hund der Familie tötet. Das ist aber nicht das einzige Problem, das Lily hat, denn sie wird die ganze Zeit verfolgt. Somit sieht sie sich erneut dazu genötigt, zu fliehen.
2. Teil: Inkubation
Im zweiten Teil erhält der Leser Einblick in Gottlieb Bergers Familie, die sich zur Beerdigung seines Vaters Anselm, in Frankfurt zusammengefunden hat: Hedwig Berger, die Stiefmutter, und Rochus und Mathilde, Gottliebs Geschwister.
Gottlieb spricht lange und offen mit seiner kranken Stiefmutter über die Fehde, die er mit seinem Bruder Rochus hat. Dann tritt er das Erbe an, das ihm sein Vater auferlegt hat: er soll dessen Nachfolge antreten. Denn sein Vater führte ein besonderes Familienunternehmen, eine spezielle Art von Jägern Zombiejägern.
Und somit wird schnell erkennbar, dass Lily und Gottlieb, der Lily liebt, nun auf zwei verfeindeten Seiten stehen.
Aber das ist nicht der einzige Brennpunkt. Gottlieb und Rochus müssen nun notgedrungen zusammenarbeiten und sich ihrem alten Konflikt stellen. Der Leser wird von dem Autor mit zu Zombiejagden genommen, blickt aber auch Gottlieb über die Schulter, als dieser die Aufzeichnungen seines Vaters sichtet.
Nach und nach wird gewahr, dass sich Gottlieb und Lily nicht zufällig begegnet sind...
Dann erhält Gottlieb einen Anruf von Lilys Mutter und erfährt, dass Lily verschwunden ist und wie sie sich verändert hat und reist sofort nach England.
Er schwört, den zu töten, der Lily zu dem gemacht hat, was sie jetzt ist.
Lily findet sich derweil nach ihrer Flucht bei Victor wieder, erfährt dort eine Bestätigung auf ihre Vermutung, dass er ein Zombie ist wie sie jetzt auch.
Victor gesteht ihr in einem Brief, dass er sie liebt und Lily lässt sich auf ihn ein. Wohl auch aus Verunsicherung über ihre neue Natur, mit der sie nun zu leben lernen muss. Sie hadert damit, dass sie ihre Eltern, aber vor allem Gottlieb nicht mehr sehen darf, sie sich fortan im Verborgenen halten muss ... doch es kommt alles anders.
Lily erfährt etliches über Victor und seine Familie auch dass diese nur Verbrecher und Übeltäter tötet und verzehrt und Victor gesteht ihr, was das Furchtbarste an ihrem neuen Dasein ist: die Einsamkeit.
Dann nimmt er Lily das erste Mal mit auf die Jagd auf einen Serienvergewaltiger und Bulle. Als Lily Victor das Opfer essen sieht wird ihr bewusst zu was er sie gemacht hat.
3.Teil: Eruption
Als Dougal Cunningham (Victor ist ein Ur-Ur-Großonkel von ihm) aus Manger (Schottland) bei Victor erscheint und ihn wegen einer dringenden Angelegenheit in seine Heimat bittet, folgen Victor und Lily dem Ruf und somit der Leser in Victors Heimat, in einen Kreis weiterer mysteriöser Charaktere, und in eine zusätzliche, spannende Handlung mit einem brisanten Finale in Schottland ... denn dort fällt schließlich die Entscheidung, was aus Victor, Lily und Gottlieb wird.
Doch damit ncht genug. Auch wenn die Haupthandlung schon genug gefesselt hätte, so gibt einen zusätzlichen Reiz des Romans: die von Lily während ihrer Arbeit geführten Interviews. So auch eines mit ihrem Großvater, der behauptet zu wissen, dass es lebende Tote Zombies gäbe. Er erzählt ihr von einer Begebenheit als er ein kleiner Junge war und einen Toten sah, der nicht ruhen durfte (in Port-of-Spain/Karibik).
Der Leser erfährt in den Interviews etliches über die Mythen über lebende Tote aus verschiedenen Kulturen so z.B. über Draugr, skandinavische Untote. Aber auch Informationen, wie über die Maschalismos-Praktiken.
Die lebhafte, kurzweilige Sprache des Autors trägt ebenso wie der Plot zu einer fesselnden Unterhaltung bei, von der man sich nicht mehr lösen kann und will. Ihr bildhafter Duktus erzeugt Nähe zum Leser und eine stetig steigende Spanung von der ersten bis zur letzten Seite.
Auch die Aufmachung weiß zu überzeugen. Das Covermotiv spricht sehr an und vermittelt bestens die Atmosphäre des Romans, Papier, Satz und Lekorat sind ebenfalls ordentlich.
Fazit: Spannender Zombie-Roman, der geschickt Informationen einbindet und intelligent zu unterhalten versteht absolut empfehlenswert.
30. Sep. 2010 - Alisha Bionda
Der Rezensent
Alisha Bionda
Balearen
Website: http://www.alisha-bionda.net
Total: 394 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen
Autorin, Herausgeberin, Redakteurin, Journalistin, Rezensentin, Agentin
Alisha Bionda wurde in Düsseldorf geboren und lebt seit 1999 auf den Balearen. Die Autorin beendet ihren Tagesablauf nachts am Meer - bis zum 23.05.2009 mit ihrer afghanischen Windhündin Jamila, die dann leider über die Regenbogenbrücke “gegangen...
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