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Marterpfahl

MARTERPFAHL

Stefan Melneczuk
Roman / Horror

BLITZ

Fester Einband, 256 Seiten
ISBN: 978-389840295-8

Mai. 2010, 1. Auflage, 15.95 EUR
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„Marterpfahl“ ist die Geschichte von Roland, David, Thomas und Sonja, die nicht nur eine Jugendfreundschaft sondern auch ein düsteres Geheimnis verbindet – und das seit zwanzig Jahren.

Teil I „Tod“
David Bauer (Autor, Vater eines Sohnes) erhält nachts eine Mail mit dem Satz: Indianer kennen keinen Schmerz und noch eine weitere: Sonja ist tot ... und ein dunkler Punkt seiner Vergangenheit holt ihn wieder ein.
Thomas Wagner, Journalist und Alkoholiker erhält einen Brief, auf dessen Umschlag ebenfalls Indianer kennen keinen Schmerz steht.
Versandt wurden die Nachrichten an beide Männer von Roland Krafft, dem dritten der ehemaligen Jugendfreunde – den „Indianern“ –, nachdem Sonja Valentin, die damals mit den Jungs durch die Gegend zog und in Roland verliebt war, einen tödlichen Autounfall erlitten hat.
Roland sucht nach dem tragischen Ereignis den Feuerwehrmann Jan Seifert auf, der Sonja als Letzter lebend am Unfallort vorgefunden hat. Dieser berichtet davon, dass er bei den Sterbenden die geisterhafte Erscheinung eines Jungen gesehen habe.
Roland bittet seine beiden Freunde David und Thomas an den Ort ihrer Jugend zurückzukehren und so treffen sie sich nach zwanzig Jahren wieder. In den Hattinger Wäldern – dem Stollen des Schulenberger Waldes – wollen sie sich gemeinsam ihrer Vergangenheit stellen und etwas zu Ende zu bringen und sich ihren Ängsten zu stellen.

In Teil II „Schuld“ wird der Leser in einem Rückblick in den letzten Sommer, den das Dreiergespannt mit Sonja verbacht hat, geführt. In die Ferien des drückend schwülen Sommers 1984, in denen die vier Jungendlichen noch eng befreundet sind.
Die drei Jungen, die früher oft Indianerspiele gespielt und Roland als Anführer „Häuptling“ auserkoren haben, helfen dem übergewichtigen Marc Falkenheim vor den Hänseleien älterer Jungen, die ihn „Schweinchen Dick“ nennen. Doch auch Roland und seine Freunde sind nicht frei von Vorurteilen. Wohl weil sie mit ihrer Pubertät zu kämpfen haben. Besonders Roland verhält sich Marc gegenüber auch diskriminierend. Um eine gewisse Macht zu verspüren und Sonja, in die er sich verliebt hat, gegenüber als „ganzer Kerl“ dazustehen.
Unbemerkt sind die vier Freunde dabei ihre Unschuld zu verlieren.
An einem Tag trinken Roland und Thomas zu viel Alkohol, als sie im Regen mit David und Sonja an einer Bushaltestelle stehen – da taucht Marc auf. Offensichtlich auf der Suche nach Freunden, stimmt er freudig zu, sich am nächsten Tag wieder zu treffen.
Roland verhält sich sonderbar, als führe er etwas im Schilde.
Und richtig, das Unheil nimmt seinen Lauf, als er von Marc eine Mutprobe fordert – an einem Marterpfahl tief unten in einem alten Berwerkschacht.
Marc, der endlich Freunde haben will, dazu gehören will, willigt ein ... ab dann ist nichts mehr wie zuvor.

Nach zwanzig Jahren sind die drei Jungen zu Männern gereift, die jeder auf seine Weise mit der Schuld, die sie auf dich geladen haben, fertig werden. Besser gesagt, wie diese Schuld jeden von ihnen auf unterschiedlichste Art „gängelt“ und beeinflusst.
Teil III „Erlöst“ läutet den Showdown ein, der spannender nicht sein könnte. Man fiebert dem Ende entgegen. Der Beantwortung der Frage: was ist vor zwanzig Jahren in dem alten Schacht und mit Marc geschehen ...
... und ist es seine geisterhafte Erscheinung, die im Umfeld der drei Männer, aber auch in Sonjas, auftaucht?

Die Handlung erfolgt aus den Blickwinkeln aller Beteiligter, das schafft eine besondere Nähe zum Leser. Selbst Kathleens (Davids Frau) Sicht wird nicht ausgespart. Sie macht seltsame Entdeckungen, nachdem David nach Deutschland zu seinen ehemaligen Freunden geflogen ist
Am Eingängigsten und „unter die Haut“ gehenden sind die Rückblicke. Sie sind menschlich, emotional und verstörend. Der Roman lebt von den stimmungsvollen Erinnerungen, den Schuldgefühlen und Alpträumen – dem Gespenst der Vergangenheit und der Erkenntnis, dass es einen niemals loslässt.
„Marterpfahl“ ist ein Pageturner, spannend, mitreißend und von einem düsteren Odem durchwirkt, der einen so schnell nicht mehr loslässt. Der einem zeigt, hier ist ein Autor am Werke, von dem sicher noch weitere gute Bücher zu erwarten sind.

Als kleines Bonbon, fügt Stefan Melneczuk noch im Anhang zur Neuausgabe des bereits als Paperback im VirPriV Verlag erschienenen Romans mit „Frühling des Schreckens“ eine kleine textlichen Zugabe an, die für eine Konzertlesung enstand.

Die Aufmachung des Buches ist ohne Fehl und Tadel und sehr edel. Kleines handliches Dina 5 Hardcover, erstklassiger Satz, gute Papierqualität, die Schmutzseite ziert als kleine Grafik noch einmal das Covermotiv und auf Seite 2 und 3 gibt es eine doppelseitige Illustration als Entry. Die Besonderheit ist jedoch, dass das Covermotiv direkt den Buchdeckel ziert. Damit sind die kleinen Hardcover von Blitz derzeit die schönsten dieser Art auf dem Kleinverlagssektor. Und somit bekommt der Leser ein wunscherschönes Buch, mit einem stimmungsvollen, spannenden Inhalt zu einem ausgewogenen Preis-Leistungsverhältnis.

Fazit:

Stimmungsvoller, spannender und mitreißender Roman um vier Menschen, die eine Schuld auf sich geladen haben, die sie nicht loslässt und ihr weiteres Leben bestimmt. Dazu in edler Aufmachung – absolut empfehlenswert.

05. Nov. 2010 - Alisha Bionda

Der Rezensent

Alisha Bionda
Balearen

Website: http://www.alisha-bionda.net
Total: 395 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Autorin, Herausgeberin, Redakteurin, Journalistin, Rezensentin, Agentin

Alisha Bionda wurde in Düsseldorf geboren und lebt seit 1999 auf den Balearen. Die Autorin beendet ihren Tagesablauf nachts am Meer - bis zum 23.05.2009 mit ihrer afghanischen Windhündin Jamila, die dann leider über die Regenbogenbrücke “gegangen&#...

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