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Der Killer mit den Mandelaugen

DER KILLER MIT DEN MANDELAUGEN
DER KILLER MIT DEN MANDELAUGEN

Jason Dark
Roman / Horror

Bastei

John Sinclair: Band 1688
Heftroman, 64 Seiten

Nov. 2010, 1. Auflage, 1.60 EUR

Shao wird auf dem Parkplatz eines Supermarktes von einer jungen Asiatin angesprochen, deren Oberkörper von unzähligen kleinen Wunden verunstaltet wird. Die Frau stellt sich Shao als Anita Huen vor, die auf der Flucht vor dem Killer mit den Mandelaugen ist. Shao beschließt Anita mitzunehmen, denn die fühlt sich nur in Shaos Nähe vor dem Mörder und seinen Schergen sicher. Auf der Fahrt in die Wohnung der Chinesin bemerkt Anita, dass sie verfolgt werden. Ein Lastwagen der Theatergruppe, der Anita angehört, ist ihnen dicht auf den Fersen. Als sie im Stau stecken bleiben, nutzt Shao die Gelegenheit, um den LKW genauer unter die Lupe zu nehmen. Auf der Ladefläche erblickt sie den Killer mit den Mandelaugen, eine Frau namens Marcia Gay, die gleichzeitig Chefin der Theatergruppe ist. Ehe Shao reagieren kann, wird sie von dem Beifahrer des LKWs niedergeschlagen und auf der Ladefläche versteckt. Anita ergreift die Flucht und orientiert sich allein zu der Wohnung von Shao, in der Hoffnung dort deren Lebensgefährten Suko anzutreffen. Der wurde bereits informiert, dass sein Auto führerlos auf einer belebten Londoner Straße gefunden wurde. Gemeinsam mit John Sinclair stellt er den Wagen sicher und fährt ihn in die Garage. Während Suko die Einkäufe in die Wohnung bringt, in der Hoffnung, dass Shao dort eine Nachricht hinterlassen hätte, bleibt John Sinclair unten und trifft dort auf Anita Huen, die von Passanten beschrieben wurde, als sie aus Shaos BMW geflohen ist. Sie vertraut sich den Geisterjägern an, die umgehend der Theatergruppe einen Besuch abstatten wollen. Doch die Schergen von Marcia Gay haben bereits die Fährte von Anita Huen aufgenommen und plötzlich sehen sich John und Suko zwei gefährlichen Ninjas gegenüber. Währenddessen wurde Shao in den Wohnwagen der Marcia Gay verfrachtet. Die fordert von Shao die Herausgabe des Fächers der Sonnengöttin Amaterasu, andernfalls würde sie von Marcia Gay langsam zu Tode gefoltert werden …

Meinung:

Ein sehr zwiespältiger Roman, den Jason Dark diese Woche abliefert. Dabei liest sich die Geschichte, trotz einiger Stilblüten („Wir beschäftigen uns um Fälle und Dinge, die oftmals außerhalb des normalen Begreifens liegen“), erstaunlich flüssig und geizt auch nicht mit Spannung. Dennoch ist die Story eher ein mystischer Krimi, als ein Horror-Roman. Das erschreckendste ist eigentlich der alberne, ja beinahe schon rassistische Titel. Zumal es unwahrscheinlich ist, dass Asiaten einem Mörder den Titel „Der Killler mit den Mandelaugen“ geben. Immerhin widmet sich Dark erneut der fernöstlichen Mythologie, wenngleich auf einem sehr oberflächlichen Niveau. Einerseits ist es schön, mal wieder Namen, wie Shimada, Susanoo oder der Goldene Samurai zu lesen, andererseits vermisst man die Söhne Nippons oder das Auge der Amaterasu, die mit keiner Silbe erwähnt werden. Wenigstens erinnert sich der Autor daran, dass der Goldene Samurai in Shimadas Todesarena vernichtet wurde. Irgendwo ist es sogar erfrischend, dass Marcia Gay offensichtlich eine Einzelgängerin ist und keiner Sekte angehört und auch keinem Dämon dient. Andererseits täte es der Kontinuität gut, wenn offene Handlungsfäden weitergeführt werden, zumal Romane über die asiatische Mythologie ohnehin sehr selten sind. Dass es Marcia Gay gelingt eine Riesenschlange zu manipulieren und diese zu lenken, kann man ja noch verschmerzen. Immerhin dient der Roman der leichten Unterhaltung und ist keine biologische Abhandlung, obwohl die Art und Weise, wie Shao von der Schlange eingewickelt wird, wirklich hanebüchen beschrieben wird. Doch gerade die Todesangst von Shao wird an dieser Stelle sehr eindringlich und nachvollziehbar beschrieben. Dass es aber das erste mal sein soll, dass sich die Chinesin mit den Themen Tod und Ersticken derart intensiv auseinandersetzen muss, ist schlichtweg falsch. Dafür war Sukos Freundin schon zu oft in lebensgefährlichen Situationen. Positiv zu bewerten ist John und Sukos Auseinandersetzung mit den Ninja-Kämpfern, sowie das Finale. Vor allen Dingen die Bedrängnis der beiden Geisterjäger durch die Tänzerinnen sorgt für ein böses Erwachen. Natürlich stellt sich die Frage, warum die Killerin mit den Mandelaugen Anita Huen nicht gleich kalt gestellt hat. Schließlich wusste die auch erst durch das Dossier von Marcia Gay von Shao, so dass die Begründung, dass Anita ihre Feinde zu der Chinesin führen sollte, nicht greift. Merkwürdig ist außerdem, dass Suko nicht einmal den Versuch startet Shao über Handy zu erreichen. Es muss zwar nicht jede Kleinigkeit explizit beschrieben werden, doch in anderen Romanen hält sich der Autor auch gerne mal mit solchen Nebensächlichkeiten auf. Nichtsdestotrotz hält der Leser mit diesem Band einen durchschnittlichen Sinclair-Roman in Händen, in dem man übrigens erfährt, wie es mit Yancey Parker, dem Leibwächter der Halbvampire weitergeht.

Besonderheiten:

Yancey Parker, der Leibwächter der Halbvampire, erliegt im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Die Sonnengöttin Amaterasu rettet Shao vor dem Killer mit den Mandelaugen.

Titelbild:

Marcia Gay, der Killer mit den Mandelaugen, wie er, beziehungsweise sie, im Buche steht. Ein sehr stimmungsvolles und schauriges Motiv. Insbesondere die Augen wurden perfekt getroffen. Farbgebung und Titelschrift sind optimal auf das Layout abgestimmt.

Fazit:


Durchwachsener Gruselkrimi mit nostalgischem Touch. Schlecht recherchiert, stilistisch unterdurchschnittlich, aber spannend in Szene gesetzt. Absolute Fan-Lektüre.

15. Nov. 2010 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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