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Nebra
Die Archäologin Hannah Peters ist nach Jahren der einsamen Feldforschung auf dem afrikanischen Kontinent in ihr Heimatland Deutschland zurückgekehrt. Dort hat sie eine Stelle am Landesmuseum von Halle antreten können und wurde binnen kurzer Zeit zur Leiterin des Projektes Himmelsscheibe von Nebra. Da auf der Scheibe jedoch neben dem Vollmond und dem Sichelmond auch das ägyptische Symbol der Sonnenbarke zu sehen ist, sowie die Sternengruppe der Plejaden, vermutet Hannah, dass die Scheibe eine enorme Wanderung hinter sich hat. In Ägypten hofft sie mit Hilfe ihres ehemaligen Lebensgefährten John Evans Licht in das Dunkel um die Himmelsscheibe zu bringen. Doch ihre Hoffnung erfüllt sich nicht, und so muss Hannah unverrichteter Dinge nach Halle zurückkehren, und ihrem Chef Dr. Feldmann erklären, dass sie wichtige Forschungsgelder für eine ergebnislose Reise verplempert hat. Da findet Hannah unvermutet einen anonymen Brief auf ihrem Schreibtisch, in dem der unbekannte Schreiber die Frage aufwirft, warum es nur eine Himmelsscheibe geben sollte? Wenig später erhält die Archäologin eine E-Mail von John, in dem sie eine Luftaufnahme des Harzgebirges sieht und die scheinbar wahllos verteilten Sterne auf der Himmelsscheibe, die, bis auf die Plejaden, kein bekanntes Sternbild zeigen. Kein Wunder, denn offensichtlich ist die Himmelsscheibe von Nebra eine Art Landkarte und die Sterne kennzeichnen wichtige Orte im Harz. Für Hannah steht fest, dass sie in das geheimnisvollste Gebirge Deutschlands reisen muss. Dort macht sie die Bekanntschaft des erfolgreichen Anwalts Michael, der ihr sagenumwobene Orte zeigt. Währenddessen muss sich die Kripo mit absonderlichen Vermisstenfällen auseinandersetzen, in die auch Hannah verstrickt wird, als plötzlich der Chefrestaurator des Landesmuseums in Halle ebenfalls von abnormen Kreaturen entführt wird. Unvermutet sieht sich Hannah Peters in einem Gespinst aus Mythen und Legenden verstrickt und muss erkennen, dass die Welt Geheimnisse hütet, die das Ende der Zivilisation bedeuten können
Meinung:Thomas Thiemeyer gehört zu Deutschlands meistgelesenen Bestsellerautoren und seine Romane, deren Titel immer auf A enden, sind glänzend recherchierte Wissenschaftsthriller mit einem Hauch Phantastik. So verhält es sich auch mit Nebra, Thiemeyers viertem Erwachsenenroman, und seinem ersten Buch, das in Deutschland spielt. Die sagenumwobene Himmelsscheibe ist einer der geheimnisvollsten Funde in der Archäologie, die seit langer Zeit in Europa gemacht wurden und eignet sich daher perfekt für einen packenden Thriller. Der Plot um den Harz und die Walpurgisnacht würzt die Handlung zusätzlich mit einer ordentlichen Prise Mystik. Als Protagonistin muss erneut Hannah Peters herhalten, die bereits in Thiemeyers Debütroman Medusa die Hauptrolle spielte. An ihrer Seite agiert wieder einmal John Evans, obwohl das Liebesverhältnis von Hannah beendet wurde. Und während die Archäologin sich in den smarten Michael verguckt, kämpft John verzweifelt um die Gefühle seiner ehemaligen Gefährtin. So kommt auch die Liebe in diesem Buch nicht zu kurz, zumal die Romantik seicht im Hintergrund abläuft und die Handlung nicht auf Kosten der Spannung beeinträchtigt. Der Leser wird jedenfalls auf angenehmste Art und Weise über den aktuellen Wissensstand der Himmelsscheibe informiert und hält darüber hinaus einen regelrechten Pageturner in Händen, dessen Finale wirklich filmreif ist. Allerdings ist das Ende auch sehr phantastisch und könnte den einen oder anderen Leser verprellen. Um das Buch in seiner Gänze zu genießen sollte man sich Shakespeares meistzitierten Satz vor Augen halten: Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als sich unsere Schulweisheit träumen lässt. Man merkt dem Roman deutlich die gewissenhafte Vorortrecherche an, die der Autor betrieben hat und die lebensnahe Darstellung der Charaktere tut ihr Übriges, um den Leser bis zur letzten Seite zu fesseln. Die sonderbaren Vermisstenfälle und der Überfall auf den Chefrestaurator rufen die Hauptkommissarin Ida Benrath und ihren Kollegen Steffen Werner auf den Plan, was der Geschichte außerdem die nötige Dosis Krimi verleiht. Lediglich im Lektorat hätte etwas sorgfältiger gearbeitet werden können. Sätze, wie beispielsweise Die Abhöranlage sprach eine deutlichen Sprache. sind eher unglücklich und auch Namensverwechslungen kommen vor.Aufmachung:Wie bei allen seinen Romanen so hat Thomas Thiemeyer auch dieses Mal selbst die Coverillustration entworfen. Sehr mystisch, sehr minimalistisch und äußerst treffend. Außerdem liegt das Buch fabelhaft in der Hand, verwöhnt das Auge mit einem angenehmen Satzspiegel und überzeugt durch eine hervorragende Papierqualität.Fazit:So spannend kann Archäologie sein. Thiemeyer fesselt den Leser von der ersten Seite an mit glaubhaften Charakterdarstellungen, einem fundierten Plot und einer bildhaften, minimalistischen Sprache. 17. Nov. 2010 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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