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Kreuzfahrt in die Hölle
Ich bin Parapsychologe und kein Geisterjäger. Meinung:Dreizehn ist des Teufels Dutzend. Für eine Gruselreihe ist diese magische Zahl ein wichtiges Etappenziel. Kein Wunder also, dass sich die Macher hierfür dem Roman eines besonderen Autoren gewidmet haben. Wolfgang Hohlbein ist wohl der meistgelesene deutsche Autor, der das Genre Fantasy hierzulande salonfähig gemacht hat. Nur wenige wissen, dass er seine schriftstellerische Karriere mit dem Verfassen gruseliger Heftromane begann. Der dem Hörspiel zugrunde liegende Roman stammt aus der Reihe GESPENSTER-KRIMI und wurde von Hohlbein unter dem Pseudonym Jack Vernom verfasst. Ein Geheimnis des Erfolges der GEISTER-SCHOCKER-Hörspiele ist wohl, dass die Macher sich immer wieder nach ungewöhnlichen Geschichten umsehen und sich außerdem auch nicht scheuen, die Story bei Bedarf umzuschreiben. Das Gespann Hohlbein/Winter erweist sich als hervorragendes Team und so wird der Hörer mit einem wirklich gelungenen Gruselhörspiel belohnt, das mit einem der originellsten Plots der gesamten Reihe aufwartet. Ein wenig erinnert die Geschichte an eine Folge aus der Fernsehserie OUTER LIMITS, und wer in den kommenden gut 50 Minuten eine Horde Wasserzombies erwartet oder die Rache eines mordlüsternen Dämons, der dürfte tatsächlich enttäuscht werden. Denn der Plot ist ungleich vielschichtiger und anspruchsvoller. Die Anzahl der agierenden Charaktere ist recht überschaubar, was der Spannung jedoch keineswegs schadet. Im Gegenteil, so konnten die Produzenten die Sprecher sehr sorgfältig auswählen. Der Star dieses Hörspiels ist wohl unbestritten Helmut Winkelmann, dessen markante Stimme viele Gruselfans aus den Tonstudio Braun-Hörspielen kennen, wo er in einigen Folgen die Rolle des Geisterjägers John Sinclair inne hatte. Im vorliegenden Hörspiel ist sein Part als Peter Landon nicht nur eine Hommage an die Kultserie aus den 80ern, sondern zugleich auch eine gelungene Persiflage auf die Heftromanhelden, wie das Zitat oben beweist. Charles Rettinghaus leiht seine Stimme dem trunksüchtigen Baker. Lediglich in den Szenen, in denen er als Ich-Erzähler fungiert, wirken etwas hölzern. In den Dialogen dagegen zeigt er die ganze Palette seines schauspielerischen Könnens. Katrin Heß und Florian Halm überzeugen als das junge Ehepaar Manning, das sich seine Flitterwochen ein klein wenig anders vorgestellt hat, wohingegen es schade ist, dass Ranja Bonalana nur eine sehr kleine Rolle erhalten hat. Die raue Stimme von Wolf Frass passt allerdings perfekt zu dem bärbeißigen Kapitän der Ocean Queen. Eine gute Story und professionelle Sprecher sind schon mehr als die halbe Miete für ein erfolgreiches Hörspiel. Den Rest erledigen die hochwertige Abmischung, die realistischen Effekte, sowie die düstere und klangvolle Musik, die für die unheimliche Atmosphäre Sorge trägt.Aufmachung:Das Booklet bietet dem Hörer wieder einen informativen Blick hinter die Kulissen. Einziges Manko ist dieses Mal die plakative Coverillustration des türkischen Künstlers Ugurcan Yüce. Das Motiv suggeriert dem potenziellen Käufer nämlich eine oberflächliche Gruselgeschichte im typischen Heftromanstil.Fazit:Eine der ungewöhnlichsten und beklemmendsten Geschichten der gesamten Hörspielreihe. Der Titel ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen. Origineller Audio-Horror in absolut brillanter Qualität. 06. Dez. 2010 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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