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Kurd LAsswitz- eine illustrierte Bibliographie seiner Werke

KURD LASSWITZ- EINE ILLUSTRIERTE BIBLIOGRAPHIE SEINER WERKE

Rudi Schweikert
Buch / Sachbuch

Dieter von Reeken
Abt. III Band 1, 279 Seiten
341 Abbildungen (156 farbig)
ISBN 9783940679390
Oktober 2010 erschienen

Anlässlich des 100. Todestages Kurd Laßwitz näher sich auch die über zwanzig Bände konzipierte Kollektion Kurd Laßwitz des Lüneburger Verlegers Dieter von Reeken ihrer Vollendung. In mühevoller Kleinarbeit hat Dieter von Reeken mit Hilfe Horst Illmers bzw. Rudi Schweikerts sowie verschiedener Archive sicherlich die bislang vollständigste Veröffentlichung der literarischen wie sekundärliterarischen Texte des deutschen Vater der Science Fiction zusammengetragen, sorgfältig und vorsichtig in hochdeutsche Schrift übertragen, soweit es irgendwie möglich ist, die Originaltitelbilder bzw. Illustrationen reproduziert und die einzelnen Werke in wunderschönen Hardcoverbüchern publiziert. Dabei sind es insbesondere die sekundärliterarischen Artikel sowie die einzelnen Kurzgeschichten, Witze, Theaterstücke, Vorträge bzw. unter diverseren Pseudonymen veröffentlichte frühe Arbeit, welche das - soweit überhaupt möglich - das Gesamtbild des Gothaers Gymnasialprofessors abrunden. Im Grunde verfügt die Kollektion Laßwitz über alles bis auf zwei Dinge. Eine ausführliche wie kritische Biographie sowie die jetzt vorliegende Bibliographie seiner Arbeiten. Rude Schweikert hat mit der Unterstützung Dieter von Reekens und Horst Illmer im ersten der vorliegenden Sammlung ein chronologisches wie auch systematisch alphabetischer Titelverzeichnis zusammenstellt, das hinsichtlich ihrer eindrucksvollen Details ähnlichen Projekten über deutlich bekanntere und stärker goutierte deutsche Autoren wie Karl May in nichts nachsteht. Die Titelauflistung erfolgt erst in chronologischer Reihenfolge mit der mehrmals angesprochenen Lücke zwischen 1933 und 1945, als Kurd Laßwitz laut den Nationalsozialisten fälschlicherweise als Jude abgestempelt worden ist. Es gibt dem interessierten Sammler insbesondere hinsichtlich der Einordnung seiner frühen Werke eine fundierte Grundlage. Dabei ist das genaue Erscheinungsdatum mancher Texte nicht mehr exakt festzustellen. Auch in Hinsicht auf die Entstehung der Texte sind die Autoren teilweise auf Vermutungen angewiesen, da Kurd Laßwitz nicht selten “ältere” Ideen gerne wieder aufgegriffen hat bzw. Scherzgedichte oder humoristische Erzählungen manchmal erst Jahre nach ihrer Entstehung in entsprechenden Zeitungen veröffentlicht worden sind. Viel wichtiger ist allerdings das systematisch- alphabetische Verzeichnung sämtlicher Werke nach Kategorien geordnet. Den Anfang machen die utopisch- phantastischen Romane und Erzählungen, sowie die modernen Märchen. Alleine “Auf zwei Planeten” ist achtzehn Mal inklusiv der Erstveröffentlichung erschienen. Wahrscheinlich hätte es den Rahmen dieser fundiert zusammengestellten Sammlung gesprengt, wenn Rudi Schweikert zumindest bei den relevanten Werken auf ungekürzte und nicht bearbeitete Fassungen hingewiesen hätte. Weiterhin ist es unmöglich, angesichts der Fülle der Veröffentlichungen insbesondere viele Jahre nach Laßwitzs Tod und seinem kurzzeitigen unterdrücktem Vergessen zwischen 1933 und 1945 auf die Verlage hinzuweisen, in denen die Neuausgaben veröffentlicht worden sind. Viele Hinweise können die Leser/ Sammler der Kollektion Laßwitz den einzelnen Bänden entnehmen, auf die berechtigterweise auch wegen der teilweisen Exklusivität des Materials extra am Ende der Sammlung hingewiesen wird.
Es sind aber die insgesamt 341 Abbildungen auf einhundertsechzehn Bildtafeln - einhundertsechsundfünfzig davon sind nicht nur farbig, sondern in exzellenter Druckqualität wiedergegeben - , welche den vorliegenden ersten Band der dritten Abteilung - die sich mit Kurd Laßwitz Werk beschäftigt - so ansehenswert und einzigartig machen. Bei der Titelgestaltung der Neuausgabe hat sich Dieter von Reeken an der 1909 im Elischer- Verlag veröffentlichten Edition der wahrscheinlich letzten Hand orientiert. Die Vielzahl der Abbildungen zeigt nicht nur, wie beliebt Kurd Laßwitzs Werk über die Jahrzehnte gewesen ist, sondern wird für den aufmerksamen Betrachter zu einer sehr pointierten, aber ansehenswerten Geschichte des Verlagswesen an sich. Die Autoren haben sich für eine überwiegend chronologische Aneinanderreihung von Titelbildern entziehen, was forschungstechnisch sicherlich konsequent ist, das Auge aber auch ein wenig irritiert. So ist der Sprung zwischen den ersten acht Seiten mit Titelbildern früher Auflage von “Auf zwei Planeten” über einige Jahrzehnte bis zu den bunten Heftromantiteln, der Gebrüder Weiß Leihbuchausgabe, der gekürzten Veröffentlichung im Heyne Verlag unter dem für diese Version sicherlich nicht zutreffenden Bezeichnung “Science Fiction Classics” zur schließlich ungekürzten und kommentierten Neuauflage im gleichen Verlag und der abschließenden Publikation im Rahmen der Kollektion Kurd Laßwitz - die einbändige Sonderausgabe verfügt als einziger Band der ersten beiden Abteilungen über ein abweichendes Titelbild - zu krass, eine chronologische Auflistung aller Titelbilder eines Bandes - insbesondere “Homchen”, “Seifenblasen” und wie schon angesprochen “Auf zwei Planeten” eignen sich für dieses Vorhaben exemplarisch gut - hätte den Eindruck deutlich verstärkt und es dem Leser erleichtert, verschiedene Buchgenerationen im übertragenen Sinne gegenüber zu stellen. Trotzdem ist die Fleißarbeit ungeheuer, zumal sich auch Titelbilder zum Beispiel der niederländischen wie englischen Ausgaben nahtlos einreihen. Die schwarzweiß Abbildungen umfassen in erster Linie Nachdrucke der Originalsausgaben, wobei die Autoren sich bemüht haben, das Bild zu vervollständigen. Die hier vorgestellten “ersten Seiten” werden nicht selten von für die Zeit typischen Illustrationen begleitet. Sie wirken weniger faszinierend wie die farbenprächtigen Titelbilder, geben aber einen guten Endruck des Layouts der Wochenzeitschriften und Magazine.
Den Abschluss dieser Sammlung bietet eine Zusammenfassung der Kollektion Laßwitz und die Aufführung insbesondere der kürzen Texte in den Sammelbänden. Es ist unwahrscheinlich, das die Käufer dieser wunderschönen und mit viel Liebe zum Detail gestalteten Bibligraphie Kurd Laßwitzs nicht auch die einzelnen Büchern der Kollektion Laßwitz aufgereiht in ihren Regalen stehen haben. Daher dient diese Auflistung eher als ausgesprochen Zielführendes Nachschlagewerk und die im ersten Teil unter verschiedenen Gesichtspunkten angelegten Register ergänzende Bibliographie.
Dieter von Reeken und der Autor des vorliegenden Bandes Rudi Schweikert haben keine Mühen und wahrscheinlich auch Kosten gescheut, die Kollektion Kurd Laßwitz über den unstrittigen Wert der Neuveröffentlichung des noch heute lesenswerten, ausgesprochen breit gefächerten Werkes Laßwitz hinaus mit diesem ersten von zwei ergänzenden Abschlussbänden auf einem ausgesprochen hohen Niveau - sowohl inhaltlich wie drucktechnisch - abzurunden und damit zukünftigen Forschergenerationen den Schlüssel zum Werk des Gothaer Gymnasiallehrers und “Dichters”, des Naturwissenschaftlers und Philosophen, des unterhaltsamen Vortragenden und belehrenden Erzählers sowie schließlich dem modernen Märchenonkel wie Vater der deutschen Science Fiction in Form einer einzigartigen wie eindrucksvoll illustrierten Bibliographie zu überreichen.

10. Dez. 2010 - Thomas Harbach

Der Rezensent

Thomas Harbach
Deutschland

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