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Rasputins Erben

RASPUTINS ERBEN
RASPUTINS ERBEN

Jason Dark
Roman / Horror

Bastei

John Sinclair: Band 1695
Heftroman, 64 Seiten

Jan. 2011, 1. Auflage, 1.60 EUR

John Sinclair und Suko werden von Sir James darüber in Kenntnis gesetzt, dass sich bei ihnen ein Mann namens Gabriel Borodin melden könnte. Diese Information hat der Superintendent von Karina Grischin erhalten. Borodin ist ein russischer Agent, der in London Rasputins Erben auf der Spur ist. Tatsächlich wird er von den Killern dieser Organisation gejagt und kann sich erst im letzten Moment in einem Müllcontainer verstecken. Von dort aus ruft er John Sinclair an, der ihn gemeinsam mit Suko, abholt. Dabei kommt es zu einer ersten Konfrontation mit dem Killerkommando der Rasputin-Erben. John Sinclair kann einen der Mörder überwältigen und gefangen nehmen. Doch die Geisterjäger müssen schon bald erkennen, wie gnadenlos die Erben Rasputins vorgehen ...

Meinung:

Rasputins Erben gehören zur Zeit zu den dominierenden Handlungssträngen der Serie und es ist sehr zu begrüßen, dass Jason Dark bereits so schnell einen weiteren Roman über diese Organisation abliefert. Das letzte Abenteuer mit der russischen Verbrecherorganisation erschien als Band 1687, wo John und Suko erfuhren, dass die Erben Rasputins auch außerhalb Russlands agieren. Daher ist Gabriel Borodin der optimale Informant und das Killer-Kommando wird im vorliegenden Roman wirklich bedrohlich dargestellt, was vor allen Dingen an den perfiden Sprengsätzen liegt, welche die Killer in ihren Bäuchen spazieren führen und die bei Bedarf gezündet werden, wenn sie versagt haben. „Rasputins Erben“ ist mehr Thriller als Horror-Roman und einzig die Erwähnung von Chandra, die leider nicht persönlich mitspielt, sowie die Vermutung, dass die Mörder manipuliert wurden, lässt erkennen, dass man es eigentlich mit einer Gruselserie zu tun hat. Doch so ganz wird der Autor nie verhehlen können, dass er eigentlich viel lieber Krimis schreiben würde. Die skrupellose Vorgehensweise gegenüber den eigenen Leuten unterstreicht die Gnadenlosigkeit der Rasputin-Sekte auf hervorragende Art und Weise und die Szene, in der der Killer im Rover neben John sitzend stirbt geht wirklich unter die Haut und gehört zu den brutalsten der Sinclair-Geschichte. Auch ansonsten ist der Roman bis zur Mitte des Heftes äußerst tempo- und actionreich. Doch spätestens als Borodin seinen eigenen Informanten von der russischen Botschaft im nächtlichen Hyde Park treffen will gleitet die Geschichte ins Unglaubwürdige und Lächerliche ab. Zwanzig Meter müssen John und Suko durch einen hüfthohen See waten, um die Männer zu retten, die von den Killern im Wasser angegriffen werden. Dennoch ertrinkt Borodins Informant und Suko macht nicht mal den Versuch ihn zu reanimieren. In dieser knappen Zeitspanne gibt es immer enorm gute Überlebenschancen. Bereits die Auseinandersetzung mit den Halbstarken wirkte ziemlich deplatziert und sollte wohl zeigen, wie gut Suko kämpfen kann. Das erklärt auch, weshalb John seinen Ausweis erst zückt, nachdem sein chinesischer Partner zugelangt hat. Den Gipfel der Langeweile erreicht der Roman als Gabriel Borodin nach dem erfolgreichen Anschlag auf seinen Informanten nach Hause gehen will und die Geisterjäger ihn einfach ziehen lassen. Völlig unwahrscheinlich, dass das Killer-Kommando ihn dort suchen wird. Abgesehen davon, dass ein solches Verhalten völlig konträr zu der Angst steht, die der russische Agent zu Beginn der Geschichte verspürt hat. Schließlich wollen die Mörder reinen Tisch machen und attackieren die Lebensgefährtin des russischen Botschaftsangestellten. Diese wird auch niedergeschlagen und befragt, nur um dann unversehrt auf dem Boden liegengelassen zu werden. Ein völlig unrealistisches und nicht nachvollziehbares Verhalten. Einerseits wird immer wieder betont, wie rücksichtslos Rasputins Erben vorgehen, andererseits lassen sie potenzielle Zeugen am Leben, nur um sie später dann doch töten zu wollen, was natürlich in die Hose geht, weil dann John und Suko bereits zur Stelle sind. Immerhin bekommt man den Namen des Londoner Unterführers zu hören. Allerdings kann man sich nur schwer dem Eindruck entziehen, dass die Figur des Ivan „Jekyll“ Smarow lediglich eingeführt wurde, um das Cover zu rechtfertigen. Viel zu sagen hat der russische Medienmogul jedenfalls nicht.

Titelbild:

Der Künstler hat sich scheinbar von dem Film „Avatar“ inspirieren lassen. Leider konnte sich Jason Dark keine schlüssigere Erklärung ausdenken, als die vier Gestalten zu Killern zu machen, die sich in Aussehen und Kleidung gleichen. Künstlerisch ist das Titelbild in Ordnung.

Fazit:

Actionthriller statt Horror-Roman! Dafür geht es aber äußerst rasant, actionreich und brutal zur Sache, ehe sich die Geschichte in der zweiten Hälfte in schnöder und unglaubwürdiger Bedeutungslosigkeit verliert.

10. Jan. 2011 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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