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Im Würgegriff des Zyklopen

IM WÜRGEGRIFF DES ZYKLOPEN
IM WÜRGEGRIFF DES ZYKLOPEN

A.F. Morland, John Poulson
Hörbuch/Hörspiel / Horror

Romantruhe

Geister-Schocker Hörspielserie: Folge 14
1 Audio-CDs, 60 Minuten

Jan. 2011, 1. Auflage, 7.95 EUR
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In einem Universitätsklinikum verschwinden regelmäßig Leichenteile. Als Sergeant Cullen den Buckligen Byron Kells auf frischer Tat ertappt muss auch er sterben. Doch Kells arbeitet nicht auf eigene Rechnung. Er benötigt die Leichenteile für ein grauenhaftes Monstrum, dass für sein Wachstum menschliches Fleisch benötigt. Während der Chefarzt Dr. Westlake die Affäre der verschwundenen Leichenteile unter den Teppich kehren will, weil er einen Skandal befürchtet, schaltet Dr. Bellmann seinen Freund Jack Torry von der Polizei ein. Währenddessen gelingt zwei gewaltätigen, psychisch kranken Frauen die Flucht aus der geschlossenen Abteilung des Universitätsklinikums. Im Wald verstecken sie sich in einer Hütte, deren Bewohner zu ihrem ersten Opfer wird. In der Zwischenzeit ist der Hunger des monströsen Zyklopen nicht mehr allein durch Leichenteile zu befriedigen. Das Ungeheuer verlangt nach lebender Nahrung und Jack Torry soll als erster im Würgegriff des Zyklopen enden …

Meinung:

Laut dem Booklet war diese Folge schon viel früher geplant, doch da das Skript noch nicht ausgereift war und noch nicht alle Rollen optimal besetzt waren, wurde das Projekt nach hinten verschoben. Nun endlich ist es soweit und der Hörer hält ein weiteres spannendes Gruselabenteuer aus der Feder von A.F. Morland als fesselndes Hörspiel in Händen. Ganz ohne Tony Ballard geht es temporeich, gruselig und unterhaltsam zur Sache. Inszenierung und Dialogbuch erinnern gewiss nicht ganz unbeabsichtigt an die Gruselserie von H.G. Francis mit all ihren Stärken und leider auch Schwächen. Wirklich anspruchsvoll ist die Handlung jedenfalls nicht, und auch überraschende Wendungen sucht der Hörer vergebens. Dafür gibt es keinerlei Längen und jede Menge Action, was auf Kosten der Atmosphäre geht. Der Hörer steigt sofort in die Handlung ein und wird von Helgo Liebig, einem kongenialen Erzähler, durch die Geschichte geleitet. Doch bereits zu Beginn stolpert man unweigerlich über einige Unstimmigkeiten. Das beginnt bereits mit jenem sonderbaren Betrunkenen den Sergeant Cullen in seine Wohnung verfrachtet. Welche Rolle spielt dieser Betrunkene? Was hat er mit der Story zu tun? Nichts! Daher hat dieser Passus auch nichts im Hörspiel verloren. Ebensowenig wie das Feuer in der geschlossenen psychiatrischen Abteilung mit den unrealistisch klingenden Schreien, die sich eher wie Schlachtgetümmel anhören. Der Part von Lorelly Biggle und Claire Wilson ist zudem sehr fragwürdig und bringt die Handlung nicht nennenswert weiter. Das Finale schließlich endet recht abrupt und unspektakulär (Der Blob lässt grüßen). Hier hätte man den Zyklopen ruhig etwas länger wüten lassen können. Dafür wird der Hörer mit wirklich monströsen Effekten verwöhnt, denn das Brüllen des Zyklopen erinnert an die herrlich charmanten Monsterfilme der 50er Jahre. Ein weiterer Pluspunkt ist der schaurigschöne Soundtrack von Peter Lerf, Markus Winter und Kevin MacLeod, der mit stimmungsvollen Klavierklängen aufwartet. Die Sprecher wurden wieder einmal sehr sorgfältig und passend ausgewählt. Rainer „Larry Brent“ Schmitt stellt als Buckliger Byron Kells seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis, während Jens Wendland als Jack Torry souverän und beherrscht agiert. Ein echter Draufgänger eben. Mit Lutz Riedel befindet man sich ohnehin immer auf der sicheren Seite, und auch als Dr. Bellmann macht er eine gute Figur. Riedels Ehefrau Marianne Groß, mit der er bereits in der Hörspielserie JAN TENNER zusammenarbeitete, ist in der Rolle der Krankenschwester Jill Russelzu hören, deren Part leider recht klein ausgefallen ist. Immerhin endet sie nicht als obligatorische Geisel, die von dem wackeren Helden gerettet werden muss. Sarah Riedel, die gemeinsam Tochter von Marianne Groß und Lutz Riedel, ist ebenfalls in dem Hörspiel mit von der Partie. Als Lorelly Biggle mimt sie eine mordlüsterne Psychopathin, was ihr erschreckend gut gelingt.
Insgesamt wirkt das Hörspiel sehr gehetzt und übereilt, was eigentlich schade ist, denn Zeitnot besteht bei einer Laufzeit von gut 45 Minuten nicht.

Aufmachung:

Das Cover von Pujolar ist äußerst gut gelungen und fällt sofort ins Auge. Unheimlich und atmosphärisch und dabei exzellente zum Layout passend. Hinzu kommen wieder jede Menge Hintergrund- und Sprecherinformationen, die das Booklet perfektionieren.

Fazit:

Geradlinige Monster-Geschichte des Vielschreibers A.F. Morland. Die Sprecher sind in Bestform, doch das allein reicht nicht für ein gutes Hörspiel. Dieses Mal krankt es an der Story, die viel zu schnell und übereilt abgewickelt wird.

13. Jan. 2011 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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