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Konga, der Menschenfrosch
In einem Sumpfgebiet im Norden Deutschlands verschwinden zwei Menschen spurlos. Die Einheimischen warnen den ermittelnden Kommissar Hermann Breitstetter vor der alten Mühle von Dietrich Tössfeld, der einen Pakt mit den Dämonen geschlossen haben und als Geist die Gegend unsicher machen soll. Björn Hellmark, alias Macabros, indes erhält durch seinen ständigen, geistigen Begleiter Al Nafuur den Hinweis, dass in eben jener Mühle die geheimnisvolle Dämonenmaske verborgen sein soll, eine unschätzbar wichtige Waffe im Kampf gegen die Mächte der Finsternis. Doch die Maske wird von Konga, dem Menschenfrosch, bewacht, einem Monster von beispielloser Grausamkeit ... Meinung:Der Start der neuen MACABROS-Hörspielserie, produziert von dem Label Hörspiele-Welt, stand leider unter keinem guten Stern. Die Erwartungen waren ob des grandiosen und wegweisenden Erfolgs der EUROPA-Hörspiele entsprechend hoch und die Entscheidung einen prominenten Sprecher mit der Rolle des Titelhelden zu besetzen erwies sich als gelinde gesagt unglückliche Idee, denn die Wahl fiel auf Simon Gosejohann. Der deutsche Comedian mag für jeden Quatsch sofort Gewehr bei Fuß stehen, doch Hörspiele gehören sicherlich nicht zu seinen Stärken. Hinzu kamen produktionstechnische Hürden und eine Übersättigung des Marktes, der nur bedingt nach immer neuen vertonten Abenteuern diverser Heftromanhelden verlangte, so dass auch die Erscheinungsweise der einzelnen Folgen immer unregelmäßiger wurde. Doch kurz nachdem die ersten Unkenrufe laut wurden, dass die Serie wohl nicht fortgesetzt wird, überraschen Olaf Seider und Co die Fans mit dem Hörspiel Konga, der Menschenfrosch. Nicht nur, dass es endlich weiterzugehen scheint, es gibt auch eine gravierende Änderung in der Besetzung. Simon Gosejohann (Hellmark/Macabros) und Nandini Mitra (Carminia Brado) wurde ersetzt durch Boris Tessmann und Sabina Godec zwei versierten Sprechern, die stimmlich auch perfekt zu ihren Rollen passen. Auch die Länge des Hörspiels ist mit knapp 60 Minuten weitaus gefälliger, als die überlangen ersten vier Folgen. Chronologisch betrachtet kommt diese Neuerung jedoch etwas zu früh, denn die darauffolgende Episode Nummer 5 Die Schreckensgöttin, die aus rechtlichen Gründen vor Konga produziert wurde, weist schließlich den alten Cast auf. Auch das Intro wurde ein wenig überholt. Es hört sich zwar immer noch ein wenig sperrig an, wurde allerdings mit einer neuen epischen Musik unterlegt, für die sich einmal mehr Patrik Bishay verantwortlich zeigt, der gemeinsam mit Olaf Seider auch am Dialogbuch gefeilt hat. Der Soundtrack ist auch das große Plus des Hörspiels, ebenso wie die authentischen Effekte, die zumindest bei der Folterung von Maruschka für ein exzellentes Horror-Feeling sorgen. Leider ist die Leistung der Sprecher eher mässig und auch in Punkto Dramaturgie und Skript muss man als Hörer gewisse Abstriche machen. Angefangen bei Marcus Testory, der als Tössfeld/Konga zwar insgesamt eine gute Arbeit abliefert, allerdings gestaltet die Stimmverzerrung des Riesenfrosches das Hören sehr anstrengend. Marius Schneider klingt als Dr. Jörg Maruschka ein wenig unbedarft und übertrieben perfide, was vermutlich die Grausamkeit von Konga relativieren soll, aus welchen Gründen auch immer. Margit Lieverz Claudia Lickert) scheint ihren Text eher zu lesen, als zu spielen und ihre Selbstgespräche wirken alles andere als realistisch und nehmen der Folterszene viel von ihrer Intensität. Selbst wenn sie ihrem Mann über Handy die Ereignisse schildern will, so wirkt eine derartig minutiöse Beschreibung unfreiwillig komisch. Auch die Darstellung des Stammgastes von der Gastwirtschaft, in der Björn und Carminia Quartier beziehen, wirkt mit seinem norddeutschen Akzent sehr unbeholfen und lässt die lockere Ungezwungenheit der EUROPA-Version vermissen. Und schließlich sind es Boris Tessmann und Sabina Godec selbst, deren Leistung hier eher unterdurchschnittlich zu bewerten ist, beide wirken in ihrer Interpretation steif und irgendwie fremd. Nichtsdestotrotz ist ein mäßiger Boris Tessmann immer noch Herrn Gosejohann vorzuziehen. Insgesamt ist der Eindruck der neuen MACABROS-Folge ernüchternd. Eindrücklich ist eigentlich nur die wirklich brutale Szene, in der Konga den armen Maruschka zu Tode foltert. Leider zu wenig für ein gutes Horror-Hörspiel.Aufmachung:Die Folge präsentiert sich im schmucken Digipack mit dem Original-Cover des seeligen R.S. Lonati, der nicht nur der legendären LARRY BRENT-Serie, sondern auch MACABROS, ein Gesicht verlieh. Das Booklet ist leider nicht mehr so opulent ausgestattet wie in den anderen Folgen, selbst auf das Glossar wurde verzichtet.Fazit:Die Serie will und kann nicht aus dem Schatten der EUROPA-Hörspiele hervortreten. Sprecherleistung und Dramaturgie haben immer noch hörbare Schwächen, obwohl mit der Neubesetzung der Hauptrollen ein wichtiger Schritt in Richtung höherwertige Qualität getan wurde. Musik und Effekte sind dagegen ohne Fehl und Tadel. 18. Feb. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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