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Friedhof der Vampire

FRIEDHOF DER VAMPIRE
FRIEDHOF DER VAMPIRE

Jason Dark, Oliver Döring
Hörbuch/Hörspiel / Horror

Lübbe Audio

John Sinclair Classics: Folge 6
17 Audio-CDs, 60 Minuten
ISBN: 978-378574291-4

Feb. 2011, 1. Auflage, 7.99 EUR
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Der Scotland Yard-Ermittler Charles Mannering versucht das Trauma über den Tod seiner Frau, den er selbst verschuldet hat, weil er am Steuer seines Wagens eingeschlafen ist und die Kontrolle verloren hat, in dem kleinen Kaff Bradbury zu überwinden. Auf der nächtlichen Landstraße trift er auf Grace Winlow, die dort offensichtlich schlafgewandelt ist. Er bringt die junge Frau zu einem einsam im Sumpf stehenden Haus, das als Pension dient. Kurzentschlossen bezieht Charles dort Quartier. Einige Tage später wird der Mann dem Wahnsinn verfallen aufgegriffen und nach London überstellt. Dort soll sich John Sinclair dem Fall annehmen. Doch ehe er mit Charles Mannering reden kann begeht dieser auf grauenhafte Art Selbstmord. Bei der Obduktion der Leiche werden Wunden entdeckt, die eindeutig von einem Gebiss stammen, das aber weder menschlichen noch tierischen Ursprungs ist. Es finden sich auch nicht die kleinsten Spuren von Speichel. In John Sinclair entsteht die dunkle Ahnung, dass er es hier mit Vampiren zu tun bekommen könnte. Eine willkommene Gelegenheit die neuen Silberkugeln auszuprobieren, die er von Sir James erhalten hat. Währenddessen haben sich Charles' Bruder Gil Mannering und dessen Frau Lilian auf den Weg nach Bradbury gemacht, um herauszufnden was Charles in den Tod getrieben hat. Ein folgenschwerer Entschluss, den die beiden Menschen bitter bereuen, denn ihr Weg führt sie schnurstracks auf den Friedhof der Vampire ...

Meinung:

Da sich offensichtlich entschlossen wurde die ersten JOHN SINCLAIR-Romane, die in den 70er Jahren in der Reihe GESPENSTER-KRIMI erschienen sind, chronologisch und ohne Ausnahme zu vertonen, ist es kein Wunder, dass auch schwächere Geschichten Eingang in die Serie finden. „Friedhof der Vampire“ gehört zu diesen eher unterdurchschnittlichen Romanen. Es spricht für Oliver Döring und sein Team, dass auch aus dieser Story ein hochwertiges Hörspiel gemacht wurde. Dazu musste die literarische Vorlage jedoch gezwungenermaßen geändert und gestrafft werden, so dass der leidige und klischeebeladene Part mit dem Bankräuber gänzlich dem Rotstift anheim fiel. Dafür nutzt Döring gerade bei diesen unspektakulären Fällen die Möglichkeit den Charakter des Serienhelden zu Formen und Dinge in die Serie einzuführen, die in den Romanen als selbstverständlich vorrausgesetzt wurden. Besonders witzig ist in diesem Fall der erste Einsatz der Silberkugeln. Endlich wird die Frage gestellt, was die Projektile Scotland Yard eigentlich kosten und wie John Vorgesetzter auf diesen Wunsch reagiert hat. John jugendliches Temperament und seine streßbedingten Überreaktionen finden ebenso Eingang in das Hörspiel, wie die erneute Erwähnung seines etwaigen Alkoholproblems. Hinzu kommt die erste Erwähnung des Mafiabosses Cass Garret, sowie erste Hinweise auf die chinesische Drachenbande. Die Organisation mit den Drachenkriegern kommt allerdings erst in Band 39 „Die Nacht des Schwarzen Drachen“ zum Einsatz, so dass es ein wenig früh erscheint jetzt schon auf diesen Fall aufmerksam zu machen, es sei denn es sollen doch nicht alle GESPENSTER-KRIMIS mit John Sinclair vertont werden.
Doch das Hörspiel hat nicht nur serienrelevante Schmankerl zu bieten, sondern auch jede Menge Gruselatmosphäre, die allein durch das einsame Haus im Sumpf gegeneben ist und durch das unheimliche Spiel der Harfe verstärkt wird. Den Höhepunkt der Geschichte bildet die gnadenlose Jagd eines Blutsaugers, der seine Beute durch den Wald hetzt. Geniale Szene. Dass die Vampire nicht nur auf Blut aus sind, sondern auch ihren perversen Gelüsten nachgehen wollen, zeigt die Szene, in denen sie einem ihrer Opfer Arme und Beine absägen wollen. Filme wie „Hostel“ lassen hier grüßen. Musik und Effekte sind dabei äußerst sorgfältig ausgewählt worden und sprechen für die hohe Qualität, die den Hörspielen immer noch zuteil wird. Die Sprecher sind ebenfalls in Topform, allen voran Frank Glaubrecht, der den Geisterjäger so dynamisch und frisch verkörpert, wie zu Beginn der Serie. Kalrheinz Tafel in der Rolle von Sir James ist eines der Highlights dieser Folge, vor allem, wenn er sarkastisch wird. Wolfgang Pampel ist ein großartiger Erzähler, der nur an den nötigsten Stellen erklärend eingreift. In weiteren Rollen sind bekannte Hörspiel- und Synchronsprecher wie Marion von Stengel, Marianne Groß, Berenice Weichert, Tobias Kluckert, Jan Spitzer und Jörg Hengstler zu hören. Angesichts dieser folge verspürt man wieder dieses erwartungsvolle Kribbeln, dass die Hoffnung nährt, die Serie würde niemals enden.

Aufmachung:

Timo Würz schuf ein düsteres und irgendwie verstörendes Cover, dass gut zu den mordgierigen Blutsaugern passt. Ein Vorschlag für die ansprechendere Gestaltung der Booklets wäre eine Art Timeline, in der zu lesen steht, in welchen Hörspielen was für wichtige Ereignisse stattfinden. Als Beispiel für die vorliegende Folge wäre das der erste Einsatz der Silberkugeln.

Fazit:

Atmosphärisches Gruselhörspiel mit einem herausragenden Frank Glaubrecht in der Hauptrolle.

19. Feb. 2011 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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