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Der Käfig
Einbrecher wollen in Robert Callahans Privatsammlung die Mumie der Pharaonen-Gattin Amara stehlen. Doch bei dem Abtransport kommt es zum Desaster. Der schwere Sarkophag wird fallen gelassen und das Siegel des Osiris zerbricht. Amara erwacht und tötet Robert Callahan, der zuvor die Einbrecher erschossen hat. Doch Amara kann nur Nachts auf Erden wandeln und so wird die Privatsammlung nach Callahans Tod dem Charles-Ward-Museum überstellt. Dort arbeitet Susan Connors als Kuratorin und als mehrere Wachmänner der Untoten zum Opfer fallen, wird sie als Beraterin zu dem Fall hinzugezogen. Glücklicherweise arbeitet auch ihr Freund Taggart bei der Polizei, der sie nach Kräften unterstützt. Das ist auch bitter nötig, denn die psychisch gestörte Mable terrorisiert Susan, weil sie selbst fanatisch in Taggart verliebt ist. Meinung:Der Käfig (Originaltitel: Amara) ist eines von Richard Laymons späteren Werken, das erst posthum veröffentlicht wurde, da der Autor leider im Jahr 2001 verstorben ist. Dabei gehört Der Käfig zu seinen besten und intensivsten Werken. Bereits im Prolog geht es richtig zur Sache und der Roman entwickelt schon auf den ersten Seiten das, was man gemeinhin unter Sogwirkung versteht. Gekonnt hat Laymon klassische Horror-Elemente mit modernen Thriller-Komponenten verknüpft. Die Figuren werden sehr lebhaft und realistisch geschildert und entwickeln allein durch die Dialoge ein prägnantes Eigenleben. Wenn nach und nach immer mehr Handlungsstränge begonnen werden, ist man als Leser im Zweifel, ob diese Fülle an Pro- und Antagonisten der Handlung nicht eher schadet als nützt. Doch am Ende belehrt uns der Autor alle eines Besseren und präsentiert dem Leser ein Finale, das Quentin Tarantino vor Neid erblassen würde. Dabei ist keine der Figuren wirklich abgrundtief böse, sondern hat für ihr oder sein Verhalten gute Gründe, von Amara einmal abgesehen, die aber auch nicht aus purer Mordlust wütet, sondern auf der Suche nach ihrem verlorenen Kind ist. Ein Werk, das ebenso krank wie genial ist, und weder mit Sex noch mit Brutalität geizt. Allein die Tortur von Ed Lake und seinen Mitgefangenen wird atmosphärisch so dicht erzählt, dass allein dieser Handlungsstrang den Roman lesenswert macht. Der Leser wird in die Geschichte regelrecht hineingerissen und vermeint den würzig-modrigen Geruch von Amara während der Lektüre selbst wahrzunehmen. Meisterhaft übersetzt von Marcel Häußler. Absolut empfehlenswert und ein Muss für alle Laymon-Fans.Ein Vorwort von Dean Koontz, der eng mit Richard Laymon und dessen Familie befreundet war, rundet das Buch ab. Aufmachung:Der Käfig besitzt ein minimalistisches Cover, das dem Käufer sofort ins Auge sticht. Ein ebenso schlichtes, wie aussagekräftiges Titelbild. Auch am Papier, Satz und beim Lektorat wurde nicht gespart.Fazit:Die Rache der Pharaonen war gestern, Amara ist heute. Ein Meisterwerk von Richard Laymon, dessen Genie und Wahnsinn noch nie so dicht beisammen lagen. Ein rasanter Horror-Trip voller Sex und Gewalt. 14. Mar. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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