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![]() Im Schatten des Jaguars
Die zwei Söhne des englischen Staatssekretärs Sir Charles sind im peruanischen Dschungel verschollen. Lester soll seine Mitarbeiter vom ARC auf eine Rettungsmission schicken, doch der lehnt ab, da es keine offizielle Handhabe für den Einsatz von Cutter und seinen Kollegen gibt. Auch als der Paläontologe von einem ehemaligen Studenten gebeten wird sich das abnorme Verhalten der Tiere in einem bestimmten Areal vor Ort anzuschauen stimmt Lester einer Reise nach Peru nicht zu. Erst als einer von Sir Charles' Söhnen schwerverletzt im Dschungel geborgen wird, bekommen Cutter und seine Gefährten das Okay für den Auslandseinsatz. Der Archäologiestudent stammelt etwas von Diamanten, die in der Luft schweben würden und einer grauenhaften Kreatur. Für Cutter steht fest, dass der junge Mann eine Anomalie gefunden hat, aus der mindestens ein Wesen der Urzeit in die Gegenwart gelangt ist und die bestehende Fauna mächtig durcheinander bringt. Gemeinsam mit Jenny, Abby, Connor, Stephen und drei Elitesoldaten macht sich Professor Nick Cutter auf den Weg in den peruanischen Dschungel. Nicht ahnend, welche Gefahr auf ihn und seine Leute zukommt, denn es sind nicht nur prähistorische Jaguare auf Beutefang, sondern auch skrupellose Wilderer, die buchstäblich über Leichen gehen ... Meinung:Nach dem sensationellen Serien-Erfolg aus England war es nur eine Frage der Zeit bis es auch Romane zu den spannenden Abenteuern mit den Urzeitmonstern geben würde. Glücklicherweise hat sich der Cross Cult-Verlag den deutschen Übersetzungen angenommen, so dass auch die Fans hierzulande in den Genuss der gedruckten Geschichten kommen. Die Vorteile, die Bücher der TV-Serie gegenüber haben liegen klar auf der Hand, denn der Autor hat kein begrenztes Budget für Spezialeffekte, Schauspieler und Drehorte zur Verfügung und unterliegt auch keiner Altersbegrenzung. Das bedeutet, es darf geklotzt und nicht gekleckert werden, und dass hat Steven Savile, der Autor des ersten PRIMEVAL-Romans weidlich getan. Dass beginnt bereits mit der Auswahl des Schauplatzes, denn erstmals in der Geschichte der damals noch jungen Serie durften die Protagonisten außerhalb des vereinigten Königreiches agieren, was neue, bis dato ungeahnte Möglichkeiten eröffnete. Dass es im ersten Roman nicht um Dinosaurier geht, sondern um ein prähistorisches Säugetier verleiht der Geschichte einen zusätzlichen Reiz. Zumal es sich auch nicht um den bekannten Säbelzahntiger (Smilodon) handelt. Die Fakten zu der Kreatur wurden jedenfalls gewissenhaft recherchiert, obwohl die Körperlänge des Tieres in der Fachliteratur mit 1,20 Meter angegeben wird. Doch die Wesen der Urzeit aus dramaturgischen Gründen ein wenig größer zu gestalten hat selbst Steven Spielberg niemand übel genommen. Man erinnere sich nur an die riesigen Velociraptoren, die im Normalfall den Menschen lediglich zur Hüfte reichen. Da ist die Vergrößerung des säbelzahnbewehrten Jaguars um schlappe 60 Zentimeter fast schon vernachlässigbar. Die politischen Verwicklungen wurden ebenso authentisch dargestellt, wie die bereits festgelegten Seriencharaktere. Savile räumt jeder Figur ihren Platz in der Geschichte ein, so dass jeder Fan auf seine Kosten kommt. Um aber das enge Korsett der Charakter-Vorgaben zu umgehen, die beispielsweise vorschreiben, welche Eigenschaften die jeweilige Figur haben darf und welche eben nicht, wurden weitere Figuren von Savile kreiert. Das führt dazu, dass die Elite-Soldaten den Serien-Charakteren in vielen Szenen, vor allem bei den Kämpfen, die Show stehlen, denn um Cutter und Co muss man sich in Punkto Unversehrtheit keine Sorgen machen. Leider gestaltet sich der Roman gerade im ersten Drittel als sehr langatmig, ehe die Story so richtig in Fahrt kommt. Die Vorgeschichte bis Cutter das Okay für den Auslandseinsatz bekommt, hätte man durchaus eleganter und schneller gestalten können. Szenen in denen Stephen sich mit einem Wingsuit durch die Lüfte bewegt sind zwar für Freunde dieses Charakters recht nett, bringen die Story aber nicht wirklich weiter und lesen sich wie Platzhalter oder Lückenfüller. Das Ende kommt dann sehr plötzlich und wirkt in seiner Konsequenz zu dick aufgetragen und viel zu esoterisch, um vollends zu überzeugen. Die Kämpfe mit den Wilderern wurden spannend beschrieben, doch bekommt man stellenweise den Eindruck einen Spionagethriller alá James Bond in Händen zu halten. Hier wurde doch eine Menge Potenzial verschenkt, denn die eigentlichen Stars, die Urzeittiere, kommen eindeutig zu kurz. Stilistisch wird die Geschichte flott erzählt, obwohl in Sachen Lektorat Abstriche gemacht werden müssen, denn allzu oft nicken und lächeln die Personen ihre Dialoge nur. Die Fans der Serie werden mit dem Roman sicherlich zufrieden sein, bekommen sie die Charaktere ihrer Lieblingsserie doch unverfälscht aber in einem gänzlich neuen Setting zu Gesicht. Ein ausführliches Interview mit dem Schriftsteller Steven Savile rundet den Eröffnungsband der Romanserie gekonnt ab.Aufmachung:Das Cover zeigt Professor Nick Cutter mit der bedrohlichen Urzeitbestie im Hintergrund. Ein stimmungsvolles und vor allen Dingen zur TV-Serie passendes Titelbild, das die Fans zum Zugreifen animiert. Die Papierqualität ist hervorragend und der Satzspiegel äußerst gefällig.Fazit:Spannend erzählter Abenteuerroman mit Längen im Handlungsverlauf. Für Fans der Serie dennoch ein empfehlenswerter Lesespaß. 02. Apr. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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