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Tagebuch der Apokalypse
Es beginnt schleichend und zunächst ahnt niemand, was es mit den beunruhigenden Berichten über Unruhen und Übergriffen unbekannter Aggressoren auf harmlose Bürger der vereinigten Staaten auf sich hat. Auch ein junger Air-Force-Pilot kann sich trotz seiner Verbindungen keinen Reim auf die zurückhaltenden Nachrichten machen. Den Gerüchten, dass Tote wieder zum Leben erwacht sind, schenkt er zunächst keinen Glauben. Dennoch richtet er sich in seinem Haus auf eine längere Belagerung ein und beginnt ein Tagebuch zu führen, das zu einer Chronik des Schreckens werden soll. Die Leichen kommen tatsächlich als kannibalische Monster zurück und die Gerüchte sind noch stark untertrieben. Gemeinsam mit seinem Nachbarn John wagt der Chronist einen Ausbruchsversuch ... Meinung:Bei der Fülle an Filmen und Büchern, die es mittlerweile zum Thema gibt, stellt sich unweigerlich die Frage, was es noch zu den Zombies zu sagen gibt, abgesehen davon, sich in der Darstellung übelkeiterregender Gewaltphantasien gegenseitig zu übertreffen. Geroge A. Romero ist auch hier der Vorreiter, insbesondere sein Film „Diary of the Dead“. Was der Video-Lifestream oder der Youtube-Clip für den Film ist, ist das gute alte handgeschriebene Tagebuch für die Belletristik. Immerhin muss sich der Protagonist keine Gedanken über Strom und Internetverbindungen zu machen. J.L. Bourne, der bewusst nie den Namen des Chronisten erwähnt, beschreibt auf erschreckend authentische Art und Weise wie eine Zombie-Apokalpyse in der Realität aussehen könnte. Der Beginn des Romans ist noch vergleichsweise harmlos, fast schon schleppend, gewinnt aber rasch an Tempo. Etwas störend sind die vielen militärischen Fachbegriffe, die der U.S.-Marine Bourne in das Tagebuch mit einfließen lässt. Zugleich trägt diese Terminologie natürlich zur Authentizität des Werkes bei, denn schließlich ist auch der Protagonist des Romans Soldat. Die Zombies gehören zu den klassischen Vertretern ihrer Spezies, wanken und torkeln scheinbar ziellos durch die Gegend und bevorzugen Menschenfleisch. Doch wie bereits in zahllosen anderen Geschichten geht ein Großteil der Bedrohung vom Menschen selber aus, genauer gesagt von marodierenden Gruppen, die nach dem Regierungszerfall keine Sanktionen zu fürchten brauchen. Allein durch den minimalistischen, militärisch präzisen Tagebuchstil sorgt Bourne für eine erschreckend dichte Atmosphäre. Leser die Wert auf Dialoge und direkte Interaktion legen, dürften das Buch eher langweilig finden. Wer allerdings die Erzählstruktur des Tagebuchs zu schätzen weiß, der wird mit dem Werk von J.L. Bourne bestens unterhalten. Das Tagebuch der Apokalypse ist sicherlich kein Meilenstein des Genres, hat aber alles was einen guten Zombie-Roman ausmacht.Aufmachung:Die Gestaltung des Tagebuchs ist sehr originell und witzig gelungen. Wichtige Passagen wurden unterstrichen oder umrandet. Fotos wichtiger Lokalitäten sehen aus wie in Eile eingeklebt. Skizzen bestimmter Gebäude, eine Landkarte der Seuchenausbreitung und diverse Blutflecken machen das Tagebuch der Apokalypse auch zum optischen Genuss. Auch die Coverillustration ist ein echter Hingucker.Fazit:Alternatives und erschreckend authentisch erzähltes Endzeit-Szenario. Für alle die von Zombie-Invasionen nicht genug bekommen können, und keinen Wert auf wörtliche Rede legen. 17. Apr. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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