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Schattenkrieger
- „Ich weiß, wie man feindliche Soldaten tötet. Sie sind aus Fleisch und Blut, wie ich. Wo ich verwundet werden kann, da können auch sie verwundet werden. Eine Kugel in den Kopf oder durch Herz bringt sie mit Sicherheit um oder macht sie zumindest kampfunfähig. Aber ein Feind, der diesen menschlichen Grenzen trotzt ... aus welchen Fleisch ist er gemacht? Wie kann ich ihn töten?“ - INHALT:GegenwartVon seinem Großvater Jack erhält Sean Chambers dessen Kriegstagebuch, mit der Bitte, dieses bei General Jason Biggs im deutschen Heidelberg abzuliefern. Das Tagebuch soll zu den Gräbern von Jacks ehemaligen Kampfgefährten führen, die immer noch als verschollen gelten. Bereits im Flugzeug nach Europa kreuzt Rabbi Jacob Goldstein Seans Weg, der ebenfalls an den Ereignissen beteiligt war, die 1944 zum rätselhaften Verschwinden von Jack Chambers Einheit führten. 1944 Jack Chambers ist mit seinem Trupp, den „glücklichen Sieben“ in der Nähe der belgischen Grenze stationiert. Die Männer nennen den undurchdringlichen Hürtgenwald, der vor ihnen liegt, nur „Den Fleischwolf“. Bereits am Ende ihrer Kräfte sollen Chambers Männer vor dem verdienten Heimaturlaub nach eine letzten Auftrag übernehmen. Gemeinsam mit einer Truppe von Elitekämpfern sollen „Die glücklichen Sieben“ das nahegelegene Dorf einnehmen und sichern. Dort erwartet die Männer jedoch das Grauen. Hünenhafte, scheinbar unverletzbare deutsche Soldaten schlagen aus dem Nebel heraus zu. - „Seit fast einem Monat kämpfen wir in diesem gottverdammten Wald. Die Grüne Hölle. Der Fleischwolf. Ich hasse allein seinen Anblick. Endlose Kiefernbäume. Brutales Gelände. Steile Hügel und zerklüftete Felsen säumen Deutschland wie eine riesige Mauer. “ - MEINUNG:Nach einem knapp bemessenen Beginn in der Gegenwart springt die Handlung schon bald ins Kriegsgeschehen des Jahres 1944, wo Brian Moreland das Tempo merklich drosselt. Hier lässt sich der Autor deutlich mehr Zeit, seine Geschichte zu erzählen, die zwar sehr plastisch und eindringlich geschildert ist, wo jedoch lange Zeit nur wenig Bedeutsames passiert. Immerhin versteht es der Autor, die andauernde, bedrohliche Atmosphäre in dem nebelverhangenen Waldstück nie ganz abreißen zu lassen. Die ungreifbare Bedrohung beim durchstreifen einer menschenleeren Ortschaft weicht schon bald massiven Angriffen durch die scheinbar unverletzbaren deutschen Soldaten. Im Wechsel schildert Romandebütant Brian Moreland die verzweifelten Versuche der Amerikaner, sich gegen den übermächtigen Feind zu wehren und Momente der Ruhe, in denen die Soldaten das Geheimnis hinter Operation „Eisensarg“ und den unbesiegbaren deutschen Soldaten entdecken.Die gewissenhaft aufgebaute bedrohliche Atmosphäre des dunstverhangenen Hürtgenwaldes, aus dem jeden Augeblick ein gesichtsloses martialisches Monster auftauchen kann, wird im Verlauf des Romans leider zunehmend dem Bombast geopfert. Die Stimmung bleibt dabei auf der Strecke. Gegen Ende muss der kleine Trupp Soldaten gegen eine halbe Armee der deutschen „Supersoldaten“ bestehen, was eindeutig zuviel des Guten bedeutet. Auch die Szenen, in denen die mystischen Hintergründe der Supersoldaten erklärt werden, wollen – eingebettet in die Romanhandlung - nicht recht überzeugen. SCHATTENKRIEGER wurde vom Ueberrauter-Phantastik-Imprint Otherland als schickes und stabiles Hardcover veröffentlicht. Das Covermotiv ist zwar sehr austauschbar, fängt aber gut die Atmosphäre der nebligen Wälder ein. Der Titel ist glänzend-erhaben in Courier (Schreibmaschinenschrift) aufgedruckt. Übersetzt wurde das Buch von Verlagsleiter Michael Krug selbst. FAZIT:Das gar nicht mal uninteressante Thema wäre sehr gut in einem (Pseudo-)Pulproman aufgehoben gewesen. So scheitert SCHATTENKRIEGER, trotz dem unbestreitbaren Talent des Autors, leider am eigenen Anspruch und am Hollywood-Finale, das die überzeugend aufgebaute Stimmung zunichte macht. 01. Jun. 2011 - Elmar HuberDer RezensentElmar Huber![]() Total: 674 Rezensionen (* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte. Weitere Rezensionen
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