Der Orden der Andala
Seit Ianett als Kind von einer Priesterin der Andala in der Wüste gefunden wurde, lebt sie dort im Schutze des Ordens und verehrt das Ödland als ihre Gottheit. Sie alleine hat die Fertigkeit, magische Steine‘ aufzuspüren, die die Priesterinnen für ihre Zauberkraft brauchen, und so durchstreift die junge Frau als Kriegerin zusammen mit ihrer Berglöwin die Wüste auf der Suche nach dieser Kraftquelle. Dies wird umso wichtiger, da Manticore und Harpyien in der Welt aufgetaucht sind, gezwungen von einem Ruf, der sie aus ihrer eigenen Welt heraus gerissen hat.
Während Ianett in der Wüste zu Hause ist, bedroht deren ständige und allzu rasche Ausbreitung die Städte der Menschen, die bereits bis an die Küste zurück gewichen sind. Um den Grund für diese Entwicklung herauszufinden, schicken die Städte ihre Soldaten in das Ödland, und als Ianett und der Anführer der Krieger, Erimar, aufeinander treffen, müssen sie schnell erkennen, dass sie nicht nur den gleichen Feind haben, sondern sogar eine gemeinsame Vergangenheit.
Die Grundgeschichte von „Der Orden der Andala“ hat Potential – die aufeinander treffenden Welten der Wüstenkriegerin und der Menschen aus den Städten bieten viele Möglichkeiten für Konflikte, für Austausch und interessante Perspektiven. Durch die zahlreichen, lebhaft geschriebenen Kampfszenen hat der ohne Verlag bei „Books on Demand“ erschienene Roman zudem eine gute Portion Action.
Insgesamt aber kann die Umsetzung dieser grundlegend guten Ideen oft nicht überzeugen. Einerseits durch den Stil, der stellenweise zu adjektivlastig‘ ist, Ausdrucksfehler enthält oder nicht immer zur Atmosphäre passend erscheint – einige flott und gut geschriebene Szenen können auf Dauer nicht über diese Schwächen hinweg trösten. Inhaltlich stellt sich durch schablonenhaft bleibende Charaktere, sich wiederholende Strukturen wie zum Beispiel den Einsatz der Berglöwin als Joker in den Kämpfen, deus ex machina‘-Figuren, die nur eine Funktion haben und dann wieder verschwinden wie beispielsweise ein Zwerg, den Ianett in der Wüste findet und der eine einzige Botschaft für sie hat, ehe er einfach aufsteht und fortgeht, sowie zuweilen unmotiviert scheinendes Herumreisen eine gewisse Spannungslosigkeit inmitten einer eigentlich abenteuerlichen Geschichte ein. Auch das in mehrfacher Hinsicht überraschende Ende des Romans kann diesen Eindruck nicht abwenden.
Die von der Autorin selbst erstellten Illustrationen in Form von Bleistiftzeichnungen sowie das farbige Cover sind keine wirkliche Bereicherung für das Buch.
Insgesamt ist „Der Orden der Andala“ demnach ein Roman, der zwar unterhaltsam ist und eine gute Grundgeschichte aufweist, jedoch mehr Überarbeitung gebraucht hätte, um wirklich überzeugen zu können. (BvdB)
02. Jun. 2011 - Britta van den Boom
Der Rezensent
Britta van den Boom

Total: 26 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen
Britta van den Boom wurde 1970 in Wilhelmshaven geboren und ist als unter dem Pseudonym Sylke Brandt als Autorin besonders im Bereich Kurzromane aus den Genre Fantasy und ScienceFiction tätig.
Sie schreibt an den Science Fiction Serien "Rettungskreuzer Ikarus" (Atlantis-Verlag), "Erde2000" (Mohlberg Verlag) und "Ren Dha...
[Weiterlesen...]
[Zurück zur Übersicht]
|