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Märchenschloss zur Hölle
Faith van Helsing und Ben Chaney begleiten Brandolf Welf und Nathan Pierce nach Deutschland, wo der Fund von elf Frauenleichen Kommissar Gräfe vor ein Rätsel stellt. Laut Aussage zweier Zeugen, die Faith auf recht eigenwillige Art und Weise zur Kooperation bewegt, führt die Spur zu einem nahegelegen Schloss. Die Besitzerin Lady Sonja ist eine schillernde und exzentrische Persönlichkeit, die ein düsteres Geheimnis hütet. Doch was Faith und ihre Freunde tatsächlich im Märchenschloss zur Hölle erwartet, sprengt die Grenzen menschlicher Vorstellungskraft ... Meinung:Das Hörspiel fällt im Vergleich zu der letzten Folge deutlich ab, was allerdings weder an den Sprechern, noch an der Inszenierung liegt. Vielmehr vermag die Story nicht gänzlich zu überzeugen. Der Plot ist alles andere als neu und obwohl das Hörspiel knapp 75 Minuten lang ist, wickelt sich die Handlung viel zu schnell und überhastet ab. Insbesondere die Hintergrundgeschichte von Lady Sonja hätte viel mehr Potenzial geboten. Bezieht man das Ende in die Überlegungen mit ein, entsteht der Eindruck, dass zu schnell, zu viele Personen eingeführt werden, die im Finale der Staffel eine wichtige Rolle spielen sollen. Weniger wäre an dieser Stelle mehr gewesen. Leider wurde in Sachen Humor auch über die Stränge geschlagen. Der Gag mit den beiden Hörspielproduzenten, die sinnigerweise Joschi und Thomas heißen, und hinter denen sich die führenden Köpfe von Dreamland (Thomas Birker und Joschi Hajek) verbergen, ist zugegebenermaßen gelungen. Doch das viel zu bemüht anzügliche und doppeldeutige Verhör der beiden durch Faith ist eigentlich nur albern. Die Zeit hätte man besser für die Szenen auf dem Schloss nutzen können, um die schaurige Atmosphäre noch besser zur Geltung zu bringen. Denise Siebeneichler liefert als Lady Sonja eine wirklich bemerkenswerte Leistung ab. Anna Carlsson (Faith), Marius Cláren (Ben Chaney), Thomas Danneberg (Brandolf Welf) und Martin Kessler (Nathan Pierce) sind ganz in ihrem Element. Der Geschichte vorgelagert ist ein Prolog, in dem man erfährt, wie aus dem Feldherrn Dracula der König der Vampire geworden ist. Eine interessante und wirkungsvoll dargestellte Szene, bei der sich allerdings stark an Francis Ford Coppolas Dracula-Film orientiert wurde. Insbesondere der Selbstmord von Draculas Braut durch die fingierte Todesnachricht kommt im Roman von Stoker schließlich gar nicht vor. Lutz Riedel erweist sich abermals als versierter und professioneller Sprecher, der als skrupelloser Kriegsherr allerdings ein wenig zu beschwingt und euphorisch wirkt, ehe er den Schock über den Verlust seiner Frau erleiden muss. Durch den Auftritt von Asmodis, fabelhaft gesprochen von Detlef Bierstedt, bekommt die Szene jedoch eine sehr bezeichnende Note, und zeigt, dass auch hier bereits das große Ganze im Blick behalten wird. Am Ende, viel mehr im Epilog, kommt es zu einem denkwürdigen Wiedersehen, welches das Warten auf die kommenden Episoden zu einer Geduldsprobe macht.Aufmachung:Sehr plakativ und fast schon schmuddelig ist das Cover des Booklets ausgefallen. Die Dame im Vordergrund sieht eher nach billigem Sex aus und strahlt bei Weitem nicht die subtile Erotik aus, die der Lady im Hörspiel angedichtet wird. Die vorherrschende Farbe rot ist bereits auf den meisten Titelbildern der zweiten Staffel vertreten, so dass ein gewisser Gewöhnungseffekt eintritt.Fazit:Faith versus Blutgräfin. Die Serie lässt keinen Mythos aus und lässt es auch in dieser Folge gehörig krachen. Sprecher, Musik und Effekte sind wie immer top, doch in Sachen Handlungsverlauf und Story müssen kleine Abstriche gemacht werden. 08. Jun. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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