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Tagebuch der Apokalypse 2
Ein ehemaliger Soldat führt in einer von Untoten belagerten Welt ein Tagebuch. Eine Dokumentation des schrittweisen Zerfalls der Zivilisation und der damit einhergehenden Degenerierung ethischer und moralischer Werte der menschlichen Gesellschaft. Gemeinsam mit einer Handvoll Überlebender hat er sich in einem Bunkersystem verbarrikadiert, das sie kurzerhand Hotel 23 nennen. Einen Angriff marodierender Horden konnten sie bereits abwehren, doch eines Tages retten sie einen Trupp Marineinfanteristen, die von lebenden Leichen eingekreist sind. Dadurch wir eine Division auf sie aufmerksam und nach einigen Tagen der Belagerung, bleibt dem Tagebuchschreiber nichts anderes übrig, als sich als Offizier der US-Marine zu erkennen zu geben. Die Marineinfanteristen stellen sich unter seinen Befehl und gemeinsam beginnen sie Hotel 23 auszubauen und weiter zu befestigen. Per Satellitenkommunikation gelingt es ihnen außerdem Kontakt zu einem Flugzeugträger aufzunehmen, der die letzte schwimmende Basis des Militärs zu sein scheint. Sogar ein Hubschrauber wird den Überlebenden von Hotel 23 zur Verfügung gestellt. Doch bei einem Erkundungsflug kommt es zur Katastrophe und der Führer des Tagebuchs der Apokalypse muss erneut durch die Reste der menschlichen Zivilisation streifen und um sein Überleben kämpfen, auf der Suche nach einem Rückweg zum Hotel 23 ... Meinung:Das erste Tagebuch der Apokalypse des amerikanischen Schriftstellers und Marineoffiziers J.L. Bourne war ein internationaler Überraschungserfolg, und dass obwohl die Idee dahinter so neu nicht ist. Apokalyptische Zombie-Szenarien schießen wie Pilze aus dem Boden und die Berichterstattung in Tagebuchform ist schon immer ein beliebtes und wirkungsvolles Stilmittel gewesen, da es einen ganz eigenen Hauch von Authentizität vermittelt. Bourne hat diese Elemente zu einem wirkungsvollen Konglomerat verbunden und mittlerweile ist der zweite Band seiner Zombie-Apokalypse erschienen und Band drei ist ebenfalls schon angekündigt. Wie immer geht J.L. Bourne auch dieses Mal streng chronologisch vor. Wurde in Band eins der Beginn der Katastrophe mit seinen Auswirkungen auf die industrialisierte Welt geschildert, so knüpft der Autor in der Fortsetzung direkt an diese Ereignisse an. Das zweite Tagebuch der Apokalypse beginnt am 23. Mai und endet am 15. November. Bourne gelingt es auf unnachahmliche Art und Weise das Gefühlsleben seines Protagonisten zu beschreiben, obwohl er selbst seine militärische Herkunft nicht verhehlen kann. Vor allem die Abschnitte über militärische Satellitenkommunikation sind recht ermüdend, nehmen glücklicherweise aber nur einen vergleichsweise geringen Platz ein. Die Bedrohung durch die Zombies ist omnipräsent und bisweilen sind die dargestellten Gräueltaten auch nichts für zarte Gemüter, obwohl Bourne übertriebene Grausamkeiten vermeidet. Vielmehr geht es um das Überleben als solches und das Bestreben notwendige Dinge und Gegenstände zu finden, um in einer Welt weiterexistieren zu können, wo der Tod allgegenwärtig ist und es an Nachschub mangelt. Hier erinnert der Roman oft an ein Videospiel, bei dem man auch nach hilfreichen Gimmicks Ausschau halten muss, um dann zu entscheiden, ob man es gebrauche kann oder nicht. Infrastruktur und Wirtschaft sind komplett zum erliegen gekommen und Bourne gelingt es meisterhaft die Auswirkungen einer solchen Katastrophe glaubhaft zu beschreiben. Da der Roman ausschließlich in Tagebuchform geschrieben ist mangelt es der Geschichte an wörtlicher Rede und die Charakterisierung der anderen Menschen obliegt einzig und allein den Beschreibungen des Protagonisten. Die Story geizt nicht mit überraschenden Wendungen und schöpft das Potenzial gekonnt aus. Allerdings dürfte das Ende des zweiten Teils, die Leserschaft spalten. Immerhin erhält das Szenario einen deutlichen Science-Fiction-Touch. Dadurch bieten sich aber auch viele neue Möglichkeiten, die neugierig auf Teil drei machen.Aufmachung:Wie immer sind Papier und Satzspiegel des Heyne-Taschenbuchs von beispielloser Qualität. Die äußere Gestaltung durch die Firma Animagic in Bielefeld erinnert in seiner Schlichtheit an den ersten Band. Der Wiedererkennungswert ist enorm und verleiht der Reihe ein einheitliches Aussehen.Fazit:Mitreißende Fortsetzung mit einem neugierig machenden Finale. Bourne setzt auf Authentizität und Abwechslung, was ihm auch dieses Mal glänzend gelungen ist. Die Nähe zum Protagonisten und seinen Gefühlen ist ein zentrales Element. 17. Jun. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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