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Verschwunden in der Höllengruft

VERSCHWUNDEN IN DER HÖLLENGRUFT
VERSCHWUNDEN IN DER HÖLLENGRUFT

Jason Dark
Roman / Horror

Bastei

John Sinclair: Band 1721
Heftroman, 64 Seiten

Jul. 2011, 1. Auflage, 1.60 EUR
auch als eBook erhältlich

Simon Cooper ist verschwunden. Ellen Cooper, seine Ehefrau, hat nicht nur eine Vermisstenanzeige bei der Polizei gemacht, sondern auch eine Privatdetektivin engagiert. Aber auch Jane Collins hat keine Spur von dem Mann gefunden. Bis er eines Nachts wieder bei seiner Frau erscheint. Doch er ist auf grauenvolle Weise gezeichnet worden und sein entstelltes Gesicht hat er durch eine Sturmmaske verborgen. Eigentlich wollte er nur Abschied von seiner Frau nehmen. Als diese aber nicht locker lassen will und Antworten auf ihre Fragen fordert, ergreift Simon die Flucht. Ein schwarzer Rolls Royce fährt mit ihm davon. Ellen Cooper gelingt es mit ihrem Handy Fotos von dem Fahrzeug zu machen, die sie Jane Collins zeigt. Diese geht mit dem Handy zu Scotland Yard. Dort können die Spezialisten das Nummernschild kenntlich machen. Der Wagen gehört einem Verleger namens Ruben Goya. John Sinclair beschließt dem Mann einen Besuch abzustatten, während Janes Collins Ellen Cooper Bericht erstatten will. Doch sie kommt zu spät, denn bei ihrer Klientin erwartet sie eine böse Überraschung. Und schließlich bricht der Kontakt zu John Sinclair ab, denn der Geisterjäger ist verschwunden in der Höllengruft …

Meinung:

Die Ankündigung des Romans hat die Erwartungen eingefleischter Fans hochgeschraubt, denn es sollte um etwas unerwartet Neues gehen, was die Kreaturen der Finsternis betrifft, eine der beliebtesten Dämonenarten unter den Lesern. Leider fristen diese Ur-Dämonen trotz ihres enormen Potenzials ein regelrechtes Schattendasein. Sie sind unorganisiert, treten in der Regel allein in Erscheinung und sind trotz ihrer Immunität gegen Silberkugeln relativ leicht zu vernichten. Ein Finale mit einer Kreatur der Finsternis läuft eigentlich immer nach demselben Schema ab. Kreuz wird gezückt, Kreatur zeigt ihre wahre Gestalt und haut endgültig in den Sack.

„Was für John und seine Freunde so harmlos begann, entwickelte sich zu einem Szenario, das selbst ihnen die Fassung raubte. Sie hatten gedacht, alles über die Kreaturen der Finsternis zu wissen, dann aber kam der Hammer … „

So lautete die Vorschau, und ließ die Hoffnung wachsen, dass der gordische Knoten, der die Kreaturen der Finsternis im Zaum gehalten hat, endlich durchbrochen ist. Gleich vorweg, diese Hoffnung wurde leider nicht erfüllt. Was den Leser erwartet ist ein durchschnittlicher Sinclair-Roman ohne serienrelevante Höhepunkte. Allerdings ist die Geschichte auch nicht schlecht, denn sie besitzt einige sehr atmosphärische Momente, kleine Überraschungen und einen flüssigen Handlungsablauf, bei dem eigentlich nur das verpatzte Finale stört.
Auslöser des Falls ist Ellen Cooper, beziehungsweise Jane Collins, die ihren Auftrag nicht erfüllen konnte, was die Detektivin menschlicher und sympathischer macht. Schade nur, dass überhaupt nicht erwähnt wurde, dass sie ein neues Auto hat, denn ihr alter Golf wurde ja in Band 1715 in die Luft gejagt. Doch im vorliegenden Band fährt sie ganz selbstverständlich zum Einkaufen.
Sehr flapsig und witzig ist auch der Umgang zwischen John Sinclair und seinen Freunden, insbesondere Glenda Perkins, obwohl diese mehr und mehr zur überempfindlichen Zicke zu mutieren scheint. Janes Ärger über das Desinteresse von John und Suko an dem Fall liest sich ebenfalls sehr erfrischend und ist auch nachvollziehbar. Vermutlich werden die beiden Geisterjäger langsam müde und sie haben ja auch gerade erst einen harten Kampf gegen ihren neuen Erzfeind Matthias hinter sich gebracht. Janes Auseinandersetzung mit dem Killer Brix ist einer der dramatischen Highlights des Romans. Seine Skrupellosigkeit und der anschließende Nervenkrieg zwischen ihm und der Detektivin gehört zu den spannendsten Momenten der Geschichte. Aus der Identität der Kreatur der Finsternis wird allerdings kein Geheimnis gemacht und natürlich sind sich John und seine Freunde einig über das Urteil, das sie über Ruben Goya allein durch das Betrachten eines Fotos fällen. An dieser Stelle greift das übliche Heftroman-Klischee, dass die Guten immer attraktiv und sympathisch sind, und den Bösen ihre Schlechtigkeit aus dem Gesicht springt. Johns Erlebnisse in der Höllengruft werden stimmungsvoll beschrieben und vor allen Dingen die Verwandlung der Lava in die menschliche Gestalt läuft praktisch wie ein Film vor dem geistigen Auge ab. Leider beginnt anschließend ein eher langweiliges, ja beinahe verwirrendes Finale. Ein Kampf zwischen John Sinclair, Suko undJane Collins gegen Ruben Goya und seine Kreatur findet gar nicht statt. Auch die Erklärung, ob der dämonische Zwilling jetzt die eigentliche Urgestalt ist oder einfach nur eine weitere Ausführung von Ruben Goya wird nicht deutlich. Bis auf den Moment als sich der Zwilling in der Höllengruft manifestiert geht von ihm und Goya keinerlei Bedrohung aus. Der Killer Brix und auch später Simon Cooper wirken in ihrer Kaltblütigkeit und Verzweiflung viel authentischer und gefährlicher als die Dämonen.

Titelbild:

Das Cover zeigt ein sehr stimmungsvolles und düsteres Motiv, dass die Höllengruft darstellt. Der Mann davor soll vermutlich der Killer Brix sein. Weder John Sinclair, noch Suko werden schließlich so beschrieben.

Fazit:

Unterhaltsamer Gruselkrimi mit einem enttäuschenden Finale.

01. Aug. 2011 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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