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Parasit
Als Celia Jamerson beinahe von einem offensichtlich wahnsinnig gewordenen LKW-Fahrer beinahe umgefahren wird, denkt sich der Polizist Jake noch nichts Böses dabei. Zumal der Irre bei einem Crash gegen die Betonbrüstung einer Brücke selbst ums Leben gekommen ist. Doch als er die Blutspur aus dem ausgebrannten Wrack bemerkt, steht für ihn fest, dass der Fall noch nicht abgeschlossen ist. Offensichtlich gab es zwei Verrückte und einer ist noch auf freiem Fuß. Jake verfolgt die Spur zu einem leerstehenden Restaurant, dass gerade von einem jungen Paar wieder hergerichtet und in den nächsten Tagen neu eröffnet werden soll. Doch Jake findet keine Spur von dem Wahnsinnigen. Der Fall lässt dem Polizeibeamten keine Ruhe und als er am kommenden Abend erneut zu dem Restaurant herausfährt, sieht er gerade noch, wie der neue Restaurantbesitzer das rohe Fleisch seiner ermordeten Frau verschlingt, ehe er sich auf Jake stürzt. Der erschießt den Irren in Notwehr. Doch was hat den Mann zu dieser Tat verleitet? Was Jake bei seinen Ermittlungen herausfindet ist ungeheuerlich und der Beginn einer aberwitzigen und grausamen Mordserie, in die auch Celia Jamerson und ihrer Mitbewohnerinnen Helen und Alison einbezogen werden. Denn als Roland, ein Student im ersten Semester und bekennender Splatterfan, im Zuge einer skurrilen Mutprobe eine Nacht in dem Restaurant verbringen soll, findet der Parasit einen neuen Wirt. Und Roland hat schon seit geraumer Zeit ein Auge auf Celia und vor allen Dingen die hübsche Alison geworfen ... Meinung:Ein frühes Werk des Schriftstellers Laymon, das eindeutig zum Genre Horror gezählt werden muss. Der Autor steigt gleich auf den ersten Seiten voll in das Geschehen ein und auch dieser Roman lebt durch seine glaubhaften Charaktere. Neben der oben beschriebenen Handlung gibt es auch Nebenschauplätze, wie beispielsweise Jakes kleine Tochter Kimmy, die bei seiner Ex-Frau und ihrem neuen Lebensgefährten wohnt. Alison dagegen hat einige Probleme mit ihrer Beziehung zu dem Doktoranden Evan. Doch begehrt er sie über den leidenschaftlichen Sex hinaus, auch als Partnerin? Bei der Beschreibung der drei Studentinnen Celia, Helen und Alison ist deutlich die Handschrift von Laymon erkennbar. Während Celia und Alison als ausnehmend hübsch und clever dargestellt werden, ist Helen der Prototyp der dicken, hässlichen Außenseiterin, die vorlaut, plump und verbittert ist. Celia hingegen ist in ihrer Art sehr forsch, lebensfroh und lässt nichts anbrennen, während Alison eher sanftmütig ist. Die Sympathien werden also gleich zu Beginn festgelegt und in vorgeschriebene Bahnen gelenkt. Mit dem Freak Roland hat man nach seiner anfänglichen Charakterisierung ebenfalls wenig Mitleid und im Laufe der Geschichte wird er zum triebgesteuerten Psychopathen, wie man ihn aus vielen Werken von Laymon hinlänglich kennt. Doch der Roman ist auch sehr kurzweilig und spannend geschrieben und entwickelt ein rasantes Tempo. Im Gegensatz zu Jake und dem Leser bleiben die restlichen Figuren der Geschichte im Unklaren über den sonderbaren Parasiten, über den man indes auch kaum etwas Nennenswertes erfährt. Dafür geizt Laymon nicht mit drastischen Beschreibungen und die Art und Weise, wie Roland seine Opfer zurichtet und sich an ihnen vergeht ist selbst für eingefleischte Horror-Fans starker Tobak. Wie immer gelingt es Laymon auch hier meisterhaft die anerzogene Abscheu mit der menschlichen Neugier zu verbinden, so dass der Leser gar nicht anders kann, als die Lektüre fortzusetzen. Das Buch erinnert in seinem Plot tatsächlich an „Die Körperfresser kommen“ geht aber noch einen Schritt weiter und schreit geradezu nach einer Verfilmung. Dazu würde auch das etwas kitschige Ende passen. Schade eigentlich, denn ein verstörender Schluss hätte dem Werk besser zu Gesicht gestanden.Aufmachung:Ein treffendes Covermotiv, das den Sitz des Parasiten in seinem menschlichen Wirt dokumentiert. Satzspiegel und Papierqualität sind hervorragend und das Buch liegt zudem wunderbar in der Hand.Fazit:Ein typischer Laymon. Plakativ, brutal und schonungslos! Lediglich das vorhersehbare und kitschige Finale trüben den guten Gesamteindruck. 04. Aug. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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