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Papillon
„Papillon“ ist die Geschichte eines jungen Franzosen, der in Paris zu Unrecht des Mordes an einem Zuhälter angeklagt und verurteilt wird. Noch in der Pariser Haft plant er seine Flucht aus dem Gefangenenlager in Französisch Guayana, wohin er deportiert werden soll. Zu diesem Zweck freundet er sich mit dem Geldfälscher Dega an, dem er im Gegenzug für Geld seinen Schutz anbietet. Doch die Hoffnung schwindet, als sie erfahren, dass sie auf eine Gefängnisinsel gebracht werden sollen, die aufgrund starker Strömungen und gefräßiger Haie als ausbruchssicher gilt. Gemeinsam mit einem weiteren Freund täuschen sie Krankheiten vor, die eine Behandlung im Spital erforderlich machen, von wo eine Flucht sehr viel einfacher ist. Doch der Ausbruch misslingt. Dega bekommt kalte Füße und distanziert sich von Papillon, der für einen erneuten Ausbruchsversuch zwei Männer namens Maturette und Clousiot begeistern kann. Gemeinsam gelingt es ihnen einen Wärter, den sie durch einen Trick in den Schlafsaal locken konnten, zu überwältigen. Mit einem Boot gelingt ihnen die Flucht nach Kolumbien, wo sie aber erneut festgenommen werden. Papillon flüchtet abermals in ein Niemandsland, das wilden Indianern gehört, mit denen sich der jungen Mann anfreundet. Dort nimmt er sich eine Frau namens Lali, und später auch deren jüngere Schwester, zur Gefährtin. Doch der Wunsch nach Rache brennt tief und ein halbes Jahr später verlässt er die Indianer mit dem Ziel nach Paris zurückzukehren, um den Staatsanwalt und den Richter ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Doch wieder gerät Papillon in die Fänge der französischen Justiz und geht auf der Insel St. Joseph durch die Hölle einer zweijährigen Einzelhaft. Doch Papillons Spießrutenlauf ist noch lange nicht vorüber ... Meinung:Henri Charrières autobiografischer Bestseller ist vor allem durch die Verfilmung mit Dustin Hoffman und Steve McQueen bekannt geworden. Doch die Geschichte birgt sehr viel mehr Facetten, als die Verfilmung darzustellen vermag und Oliver Rohrbeck erweist sich als optimaler Interpret, dessen Stimme zum Ich-Erzähler Papillon passt wie die Faust aufs Auge, also wunderbar. Dabei ist die Geschichte des jungen Franzosen Charrière, genannt Papillon, alles andere als eine herkömmliche Ausbrecher-Story, sondern handelt vielmehr von einem Mann, der allen Widrigkeiten und Qualen zum Trotz nicht von seinem Ziel abweicht und dennoch menschlich und ehrbar bleibt. Ehrbarer als viele Vertreter des Gesetzes und Gefängniswärter. Getrieben von seinem Wunsch nach Rache und einem unbeugsamen Freiheitsdrang erträgt er selbst die grausame Isolation in der Einzelhaft. Henri Charrières Talent war keineswegs eine flüssige und unterhaltsame Schreibe, sondern vielmehr die Fähigkeit, seine humanistische Sichtweise lebhaft und eindringlich darzustellen. Selbst nach jahrelanger Inhaftierung hat sich Papillon nicht von seinen Grundprinzipien entfernt und im Gegensatz zu Kapitän Ahab, der auf der Jagd nach dem weißen Wal sein Leben gab, wird Charrières alter Ego nicht von dem Gedanken an Rache verbittert und zerfressen, sondern nutzt sie zielgerichtet als Motivation und inneren Motor. Und doch kann er selbst dann nicht von seinem ursprünglichen Vorhaben abweichen, als er bei den Indianern eine neue Heimat findet. Allerdings ist Papillons Handeln auch hier jederzeit nachvollziehbar, denn als ein Mann des Industriezeitalters und der Zivilisation sehnt er sich nach Gleichgesinnten. Die naturverbundenen, ehrlichen Indianer nehmen im Leben von Papillon jedoch eine Schlüsselrolle ein, denn durch sie lernt er erst das Geschenk des Lebens und der Freiheit zu schätzen. Und letztere ist es schließlich, die den Wunsch nach Vergeltung ablöst. „Papillon“ ist das wahrhaft packende Porträt eines bemerkenswerten Mannes, fabelhaft inszeniert von Oliver Rohrbeck.Aufmachung:Besser und treffender hätte man das Hörbuch nicht verpacken können und die aufklappbare Box mit den durch Einzelhüllen geschützten CDs eignet sich optimal für lange Autofahrten, denn das Wechseln der Silberlinge gelingt denkbar einfach. Leider vermisst man als Käufer einige Angaben auf der Hülle, so steht nämlich nirgends geschrieben, dass es sich um eine leicht gekürzte Version handelt und wie lang die Lesung überhaupt ist.Fazit:Packende Geschichte eines zu Unrecht verurteilten Häftlings, der sein Leben dem Wunsch nach Freiheit und Vergeltung verschrieben hat. Ein eindringliches und sensibles Drama über Freundschaft, Menschlichkeit und Willenskraft. Wunderbar vorgetragen von Oliver Rohrbeck. 14. Aug. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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