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Der Wald
Zwei Familien treffen sich zu einem vergnüglichen Campingausflug. Mit dabei sind Scott und seine neue Freundin Karen, Scotts sechzehnjährige Tochter Julie und sein dreizehnjähriger Sohn Benny, sowie Arnold „Flash“ Gordon, dessen Frau Alice und ihre Kinder, der siebzehnjährige Nick und die beiden Zwillinge Rose und Heather. Die ersten Tage sind anstrengend, aber auch wunderschön. Die Warnungen von drei Wanderinnen, dass an einem See in den Bergen eine irre alte Frau ihr Unwesen treibt, nehmen sie auf die leichte Schulter. Bis eines Nachts die Situation eskaliert. Ein zurückgebliebener Hinterwäldler überfällt die Gruppe. Die beiden Familien können den brutalen Angriff abwehren, doch danach ist nichts mehr so, wie es mal war. Und der Fluch der alten Frau verfolgt die beiden Familien bis nach L.A. Meinung:„Der Wald“ ist ein ungewöhnlicher Roman aus der Feder von Richard Laymon, und man merkt der Geschichte deutlich an, dass sie zu den früheren Werken des Autors gehört. Laymon schrieb den Text im Jahr 1987, und im Vergleich zu späteren Romanen geht es überraschend harmlos zu. Natürlich ist die Geschichte brutal und stellenweise auch blutig (vor allem der Angriff des überfahrenen Hundes hat es in sich), aber in keinster Weise zu vergleichen mit „Der Keller“, „Rache“ oder „Die Jagd“. Wo Laymon später gnadenlos draufhält und jedes Detail beschreibt, überlässt er dieses Mal viel der Fantasie des Lesers.Zu Beginn erinnert die vorliegende Story an „Beutezeit“ von Jack Ketchum, schlägt aber rasch eine gänzlich andere Richtung ein. Was als düsterer Backwood-Horror anfängt, wird in der zweiten Hälfte zum plakativen Okkult-Schocker. Sehr einprägsam ist die Wald- und Wanderatmosphäre, die durch die lebendige Charakterisierung der Protagonisten noch gestärkt wird. Die verrückte Ettie und ihr zurückgebliebener Sohn Merle hingegen bleiben sehr blass und oberflächlich, wobei letzterer ja ohnehin nur eines Kopf zu haben scheint. Dahingehend unterscheidet er sich nur wenig von anderen Übeltätern in Laymons Geschichten. Der Plot um den Fluch ist für Laymon ebenfalls untypisch und entfacht beim Leser ein latentes Gefühl der Bedrohung. Nichtsdestotrotz sollte man seine Erwartungen nicht zu hoch setzen. Im Vergleich zu seinen anderen Werken bildet „Der Wald“ grundsolide Gruselkost, ohne die schockierende Wirkung zu erzielen, dass man abgestoßen und fasziniert bis zum Ende weiter liest. Das Finale indes geizt weder mit Action noch mit ekligen Details, dürfte die Leserschaft aber spalten. Das ausführliche Werkverzeichnis mit Kommentaren von Richard Laymon ist ein toller Bonus, und liefert interessante Informationen über die Hintergründe einiger seiner Romane. Aufmachung:Besser könnten Covermotiv und Titel nicht miteinander harmonieren. Satzspiegel und Papier sind wie immer von absolut hochwertiger Qualität.Fazit:Für Laymon-Verhältnisse überraschend harmlos und zurückhaltend. Eher was für Einsteiger und Liebhaber plakativer Grusel-Plots. 11. Sep. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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