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Nullpunkt
Eine militärische Basis im nördlichen Alaska, Fear Base, diente in den fünfziger Jahren als wichtiger Außenposten im Kalten Krieg. Ein außer Kontrolle geratenes Forschungsprojekt und die politischen Veränderungen führten schließlich zur Schließung von Fear Base. Lediglich eine Stammbesatzung von vier Mann wurde dauerhaft stationiert, um die Basis am Laufen zu halten. Ein Gruppe Wissenschaftler nutzt Fear Base im Auftrag des Fernsehsenders Terra Prime und im Einverständnis der amerikanischen Regierung für Forschungszwecke, denn durch die fortschreitende Erderwärmung schmelzen die Gletscher rasend schnell. Dadurch werden, für die Wissenschaftler äußerst wertvolle Proben aus der Urzeit freigelegt. Pollen, Pflanzen und Fossilien. Eines Tages machen Evan Marshall, Paläoökologe, Gerard Sully, Klimatologe, und Wright Faraday, Evolutionsbiologe, einen sensationellen Fund. Als von einem Gletscher, der von den Einheimischen als heiliger Berg verehrt wird, ein riesiges Stück abbricht, wird eine Höhle freigelegt. Darin finden die drei Wissenschaftler eine eingefrorene Kreatur, von der lediglich die riesigen gelben Augen einwandfrei zu sehen sind. Die Forscher gehen davon aus einen Säbelzahntiger gefunden zu haben, der in einem ähnlich guten Zustand ist, wie das berühmte Beresowka-Mammut. Als ihr Geldgeber, Terra Prime, von der Entdeckung Wind bekommt, reist sofort ein Fernsehteam vor Ort, um eine Dokumentation zu drehen. Vor laufenden Kameras soll das Wesen aufgetaut werden. Der Eisblock wird nach Fear Base verfrachtet und dort eingelagert. Doch es kommt anders als geplant, denn plötzlich ist die Kreatur verschwunden. Ein grauenhafter Mord versetzt die Anwesenden in Alarmbereitschaft. Zunächst wird der Tod eines Produktionsassistenten dem Angriff eines Polarbären zugeschrieben und das Verschwinden des Säbelzahntigers als Akt der Sabotage angesehen. Doch nähere Untersuchungen ergeben, dass der Tresor, in dem der Eisblock verwahrt wurde, von Innen aufgebrochen wurde. Etwas Unbeschreibliches hat sich befreit und aus der Basis im ewigen Eis wird eine tödliche Falle ... Meinung:Gemeinsam mit seinem Kollegen Douglas Preston hat Lincoln Child den Welterfolg „Das Relikt“ geschrieben, sowie viele weitere Romane mit dem FBI-Agenten Pendergast. Der vorliegende Titel ist eine Solo-Arbeit von Child, nach einem bekannten Schema. Unbekannte Kreatur jagt eine Gruppe Wissenschaftler, Soldaten und eine Filmcrew durch ein durch klimatische Verhältnisse begrenztes Habitat. Der Plot klingt bekannt und erinnert sicherlich nicht zufällig an Filme wie ALIEN und DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT. Und wer von diesem Stoff nicht genug bekommt ist hier goldrichtig. „Nullpunkt“ ist ein unterhaltsamer Wissenschaftsthriller mit einer ordentlichen Prise Horror. Zu behaupten ein schwaches Plagiat der oben genannten Filme oder auch des Romans „Das Relikt“ in Händen zu halten, täte dem Buch Unrecht. Die Geschichte ist gut durchdacht, sehr mysteriös und die Charaktere wirken trotz oder gerade wegen einiger Klischees sehr realistisch. Ein Verzeichnis der mitwirkenden Personen hilft dem Leser den Überblick zu behalten – und führt fast zwangsläufig dazu im Verlauf der Handlung imaginäre Häkchen hinter den Namen zu machen, wenn wieder einer zum Opfer des Monsters wurde. Doch es nicht nur das Zahn-Kleine-Negerlein-Prinzip, dass die Story interessant macht, sondern vor allem die bewährte Art und Weise, in der das Geheimnis gelüftet wird. Wie schon in ALIEN wird die Kreatur zunächst nur Bruchstückhaft gezeigt, beziehungsweise beschrieben. Erst später wird das Monster in Gänze dargestellt, dann obliegt es jedoch der Fantasie des Lesers daraus ein Wesen zu schaffen, das seiner Vorstellung entspricht. Nicht immer einfach, aber sehr reizvoll. In Punkto Recherche macht man Lincoln Child nicht viel vor und die Fakten wurden schlüssig mit der Geschichte verknüpft. Fast ebenso spannend und nervenaufreibend, wie die Monsterhatz in Fear Base, ist die Überfahrt eines Trucks über die Eisstraße Alaskas. Zwar dauert es ein etwas bis die Geschichte in Gang kommt, doch dann wird die Geschichte zum Selbstläufer und der Leser klebt förmlich an den Seiten. Das Finale wird sicherlich sehr ambivalente Gefühle hervorrufen, doch es ist immerhin logisch und irgendwie nachvollziehbar. Nur leider wird am Ende nicht mehr auf alle Überlebenden eingegangen. Was beispielsweise aus dem Produktionschef Wolff geworden ist, wird ebenfalls der Fantasie des Lesers überlassen.Aufmachung:Das Cover des Romans ist recht einfach gehalten und bezieht sich in erster Linie auf den Titel, weniger auf den Inhalt. Papier, Satz und Lektorat sind von guter Qualität.Fazit:Harmloser Auftakt, der in einem nervenaufreibenden Finale gipfelt. Eine intelligente Monsterhatz für ALIEN-Fans. 01. Okt. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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