Liebespaare des Mittelalters
| LIEBESPAARE DES MITTELALTERS
Volker Mertens Buch / Sachbuch
Thorbecke
Volker Mertens
Liebespaare des Mittelalters
Jan Thorbecke Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern, 09/2011
HC, Belletristik/Sachbuch, Literatur- & Kulturgeschichte, 978-3-2995-0896-4, 280/2490
Titelgestaltung von Finken & Bumiller; Druck und Einband von Gorenjski Tisk, Kranj
Zahlreiche Abbildungen in Farbe und Vignetten aus verschiedenen Quellen
www.thorbecke.de
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Viele oft tragische Liebesgeschichten aus dem Mittelalter, die teils auf wahren Begebenheiten beruhen, teils Fiktionen sind, haben bis in die heutige Zeit überdauert. Noch immer dienen sie zeitgenössischen Autoren als Quell der Inspiration für eigene Werke oder für modernisierte Nacherzählungen.
Der Germanist Volker Mertens, Jahrgang 1937, der zuletzt an der FU Berlin als Professor für Ältere deutsche Literatur und Sprache tätig war, wählte einige der bekanntesten und auch einige weniger bekannte „Liebespaare des Mittelalters“ aus und erzählt ihre Geschichte kurz und unterhaltsam, versehen mit interessanten Anmerkungen und Erklärungen. Aufgelockert werden die Texte von zahlreichen Farbtafeln mit Buchillustrationen und Malereien, die sich auf die jeweilige Geschichte beziehen.
Sicher jedem bekannt sind „Tristan und Isolde“, „Lancelot und Ginevra“, „Heloise und Abaelard“, „Siegfried und Kreimhild“ sowie „Agnes Bernauer und Herzog Albrecht“, während man von „Wis und Ramin“, „Leila und Madschnun“, Jaufré Rudel und Melisande von Tripolis“, „Oswald und Margarete“ und „Amelia und Lasarus“ eher noch nie gehört hat.
In Folge bietet der Band eine Mischung aus vertrauten Erzählungen, die sich von den Texten, die man anderswo gelesen hat, unterscheiden können, und sehr vielen neu anmutenden Geschichten. Selbst wenn sich manche Inhalte ähneln, sind sie doch nicht gleich, denn was bei denen einen zum Untergang führt, rettet die anderen, mal werden die göttlichen und ständischen Gesetze zum Maß aller Dinge erhoben, dann wieder die Liebe als die stärkste Macht bezeichnet. Man muss die Erzählungen im Kontext der Zeit sehen, in der sie entstanden – und hier liefert der Autor viele interessante Informationen und Erklärungen.
„Liebespaare des Mittelalters“ ist in erster Linie ein unterhaltsames Lesebuch mit überwiegend tragischen Liebesgeschichten aus vergangenen Jahrhunderten, die noch heute faszinieren. Der Band bietet viele Hintergrundinformationen, die das Verständnis der Texte erleichtern.
Die Gestaltung ist sehr edel: Hardcover, hochwertiges Papier, rosa unterlegte Titelseiten mit Vignetten, rosa Zierleisten an der Seite und viele farbige Abbildungen. Am Ende findet sich ein Verzeichnis, welche Bücher dem Autor bei der Auswahl als Quellen dienten.
Leser, die sich für anspruchsvolle Literatur interessieren, werden viel Freude an diesem Titel haben, der sie in die romantische Prosa und Poesie des Mittelalters einführt. (IS)
21. Okt. 2011 - Irene Salzmann
Der Rezensent
Irene Salzmann

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Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...
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