![]() |
![]() | ||||||||||||||||
Dying to Live 2 – Die Traurigkeit der Zombies
Über 12 Jahre sind vergangen, seit die Toten zurückgekehrt sind und Jagd auf die Lebenden gemacht haben. Die Überlebenden um Jonah Caine und Milton haben sich eine Enklave innerhalb der verwüsteten Welt geschaffen, in der sie sich autark ernähren und die Zombies nicht mehr töten müssen, denn Milton, dem die Untoten aus unerfindlichen Gründen nichts tun, treibt sie in Herden zusammen und pfercht sie mit Hilfe Freiwilliger ein. Einer dieser Freiwilligen ist Will, der Ziehsohn von Jonah, und der macht eines Tages eine erstaunliche Entdeckung. Einer der Zombies scheint sich an sein früheres menschliches Leben zu erinnern. Er versteht was gesagt wird, ohne allerdings selbst sprechen zu können. Aber er kann lesen und schreiben und er hat darüber hinaus kein Verlangen das Fleisch der Lebenden zu verzehren. Dieser Zombie heißt Wade Truman und war einst Philosophie-Professor am College. Auch eine unbekannte untote Frau scheint sehr viel klüger zu sein, als ihre Artgenossen, obwohl sie noch weitaus aggressiver ist als Truman. Gemeinsam unternehmen sie unter der Führung von Will Ausflüge in die postapokalyptische Welt und in das alte Leben von Wade. Als jedoch fremde Männer drei Frauen in ihrem Farmhaus überfallen, unter ihnen auch die heranwachsende Zoey, wird allen klar, dass ihre vermeintliche Sicherheit mehr als trügerisch ist ... Meinung:Mit DYING TO LIVE schuf der US-Autor Kim Paffenroth einen der faszinierendsten und eindringlichsten Zombie-Romane überhaupt, obwohl er trotz origineller Einfälle lediglich eine Zombie-Apokalypse von vielen beschrieb. Doch Charakterisierung, Stil und Setting machten den Roman so außergewöhnlich. Selbstverständlich waren die Erwartungen an die Fortsetzung dementsprechend hoch, und sie wurden nicht enttäuscht. Es sei denn man hofft auf eine weitere, möglichst blutige, Zombie-Schlachtplatte.Wer jedoch nach neuen Facetten im Zombie-Genre Ausschau hält und sich von philosophischen Betrachtungen der menschlichen Gesellschaft nicht abschrecken lässt, der ist bei DYING TO LIVE 2 goldrichtig. Immerhin ist die Sozialkritik ein eminenter Bestandteil des Genres und Kim Paffenroth hat mit „Die Traurigkeit der Zombies“, so der etwas albern klingende deutsche Untertitel, sehr viel Mut bewiesen. Immerhin dürften sich viele eingefleischte Zombie-Fans um ihren literarisch-blutigen Genuss betrogen fühlen. Doch was wäre, wenn ein Toter, der ins Leben zurückgekehrt ist, tatsächlich zu seinem früheren Bewusstsein zurückfindet? Was bewegt ihn? Welche Gedanken hat er? Und wie wird er die Lebenden und ihre Gemeinschaft wahrnehmen? Ist er sich überhaupt bewusst darüber, dass er ein Zombie ist? Paffenroth hat seinen Roman alternierend in zwei Erzählstränge unterteilt. Zwei Tagebücher, geschrieben von Wade Truman und der Teenagerin Zoey, vermitteln dem Leser ein intensives, realistisches Gefühl einer düsteren Zukunftsvision, in der die Menschheit von ziemlich weit vorne beginnen muss. Der Part von Zoey ist dabei nicht weniger interessant, als der von Truman, denn das Mädchen wurde geboren als die Zombies erwachten und kennt die Welt von früher nur noch aus Erzählungen. Geld, Versicherungen, Rechnungen und dergleichen sind für sie lediglich abstrakte Begriffe aus einer für sie vollkommen fremden Welt, in der die Menschen im Überfluss gelebt haben. Das Buch ist eine wunderbar geschriebene Parabel der Gesellschaft mit ihrem Streben nach Materialismus. Und schließlich müssen die Überleben, wie auch die Zombies, erkennen, dass der Mensch sehr viel grausamer sein kann, als alle lebenden Leichen zusammen. Aufmachung:Treffender und intensiver hätte das Covermotiv gar nicht ausfallen können. Das düstere Rot bildet außerdem einen schönen Kontrast zum metallischen blaugrau des ersten Teils.Fazit:Keine leichte Kost und gewiss kein Buch für Splatter-Fans. DYING TO LIVE 2 ist vielmehr eine einfühlsame Charakterstudie der heutigen Gesellschaft. Kein Roman für Zwischendurch, sondern eine der anspruchsvolleren Zombie-Geschichten. 06. Nov. 2011 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. Zombies
[Zurück zur Übersicht] |
| ||||||||||||||||
Home |
Impressum |
News-Archiv |
RSS-Feeds ![]() ![]() Copyright © 2007 - 2018 literra.info |