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Der lebende Albtraum

DER LEBENDE ALBTRAUM
DER LEBENDE ALBTRAUM

Jason Dark
Roman / Horror

Bastei

John Sinclair: Band 1744
Heftroman, 64 Seiten

Dez. 2011, 1. Auflage, 1.60 EUR
auch als eBook erhältlich

Elton Brown leidet unter Albträumen, in denen er einem Rocker namens Azur begegnet, der eines Nachts tatsächlich vor dem Fenster seines Hauses steht. Anstelle eines Gesichts hat Azur jedoch einen blanken Totenschädel. Glücklicherweise gehört Brown zur Mannschaft von Chiefinspector Tanner, und hat ein unerschütterliches Vertrauen in seinen Boss. Der organisiert ein Treffen mit dem Geisterjäger John Sinclair in einem Lokal. Dort erscheint nach dem allgemeinen Palaver auch tatsächlich der untote Gitarrist und verursacht ein Verkehrschaos. Durch sein Patenkind Johnny erfährt der Geisterjäger, dass Azur ein erfolgreicher Musiker war, der jedoch seit geraumer Zeit tot ist. In Ermangelung eines besseren Plans beschließt John bei Elton Brown und seiner Frau zu übernachten, um weitere Übergriffe Azurs zu verhindern. In der Wohnung hören sie tatsächlich wieder das unheimliche Gitarrenspiel. John findet heraus, dass es aus einer anderen Wohnung kommt und magisch verstärkt wurde. Verantwortlich dafür ist nicht Azur selbst, sondern dessen Hardcore-Fan Archie Golding, der mit einem Mischpult sein Idol herbeirufen will. Das erscheint derweil bei den Browns, um Elton mit der Gitarre den Schädel einzuschlagen. Das kann seine Frau mit einem schnellen „Vater unser“ vereiteln. Azur lässt ab von seinem Plan Elton Brown zu töten, weil dieser seine Musik nicht anerkennen will und im Clinch mit Archie Golding lag. Stattdessen lockt der Gitarrist John Sinclair auf das Dach des Hauses. Dort vertreibt der Geisterjäger den Untoten mit dem Kreuz. Von Archie erfährt er, dass Azur auf einer Insel in einem See im Hyde Park seinen Fans die Aufwartung machen will. Gemeinsam mit Suko und Archie macht sich Sinclair auf den Weg zu dieser Insel. Dort gelingt es ihm Azur mit dem Kreuz zu vernichten, nachdem dieser Archie mit seiner Gitarre gegrillt hat.

Meinung:

Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit habe ich in meiner Inhaltsangabe die komplette Handlung vorweggenommen. Tatsächlich habe ich kaum etwas ausgelassen, was zeigt, dass in diesem Roman nicht viel passiert. Mehr noch, eigentlich ist er sogar stinklangweilig. Sind die ersten beiden Seiten noch recht stimmungsvoll, wird kurz darauf alles an entsprechender Gruselatmosphäre zerredet und durch umständliche Beschreibungen und Dialoge zunichte gemacht. Es ist zwar immer wieder schön von Chiefinespector Tanner zu lesen, aber dann bitte in einem logischeren und angemesseneren Kontext. Die Begründung weshalb Azur ausgerechnet Elton Brown im Traum erscheint ist an den Haaren herbeigezogen. Was ich in der Kurzbeschreibung verschwiegen habe, und erst am Ende erwähnt wird, ist der Umstand, dass Azur offensichtlich unter dem direkten Schutz von Luzifer steht. Das verunsichert den Geisterjäger so sehr, dass er sogar um Sukos Dämonenpeitsche fürchtet. Nichtsdestotrotz lässt sich der Rocker durch ein einfaches Gebet von einem Mord abhalten. Völlig unglaubwürdig. Die Szene als solche trieft vor übertriebenem Kitsch, und Archie Goldings Tod war auch vollkommen sinnlos. Hier wollte der Autor wohl lediglich ein Quotenopfer bringen. Hätte es sich um eine unschuldige junge Frau gehandelt, hätte Suko bereits an dieser Stelle den Stab gezückt und sie gerettet. So aber müssen John und Suko eine Niederlage einstecken, ehe das unvermeidliche Kreuz alles richtet. Komisch ist jedoch, dass das Kreuz wieder volle Wirkung zeigt. Im letzten Band hat es gegen den Götzen Baal nichts ausrichten können, weil dieser älter als das Christentum ist. Luzifer ist jedoch älter als die gesamte Menschheit. Aber hinterfragen sollte man bei diesem Roman am besten gar nichts. Als Elton Brown zugibt nichts über Azur zu wissen zieht John sein Patenkind zu Rate. Doch später in der Wohnung weiß Elton plötzlich, dass Azur durch einen Stromschlag ums Leben kam. Wieso hat er das John nicht schon vorher erzählt? Abgesehen davon, dass man von einem Polizeibeamten erwarten kann einen Namen einfach mal zu googeln. Apropos googeln, man bekommt den Eindruck, dass Jason Dark in diesem Roman wahllos einige neudeutsche Begriffe verwendet hat, um modern und up to date zu klingen. Die Fans treffen sich zu einem Flash Mob und haben sich über Facebook und Twitter verabredet. Es darf bezweifelt werden, dass Jason Dark überhaupt weiß, worüber er schreibt. Was bleibt ist ein 64seitiges Ärgernis, das man getrost überspringen kann.

Titelbild:

Azur wie er im Roman beschrieben wird. Das Motiv ist zwar durchaus passend, wirkt aber trotzdem sehr steril und leblos.

Fazit:

Langweilig, unlogisch und hanebüchen. Jason Dark bricht mit einem der Grundsätze der Schriftstellerei und schreibt über etwas, von dem er keine Ahnung hat. Leider sieht er sich auch nicht genötigt angemessen zu recherchieren. Schade.

14. Dez. 2011 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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