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Bisswunden
inhaltDer aktuelle Fall, an dem Catherine Ferry als odontologische Beraterin (Fachfrau für das Zahnsystem der Wirbeltiere und des Menschen) für das New Orleans Police Department tätig ist, beschäftigt sich mit einem Serientäter, der seinen Opfern nach einem lähmenden Schuss in die Wirbelsäule, Bisswunden beibringt, bevor er sie durch einen Kopfschuss „erlöst“. Die Spur führt zu einem Psychiater mit unorthodoxen Methoden, bei dem Angehörige jedes Opfers in Behandlung waren.Parallel zu dem Serienkillerfall stößt Ferry in ihrem Elternhaus auf forensische Spuren, die den Jahre zurückliegenden, gewaltsamen Tod ihres Vaters betreffen und die bisherige Darstellung des Tathergangs in Frage stellen. meinungCatherine „Cat“ Ferry ist eine selbstgefällige Selfmade-Superfrau und Alkoholikerin, die mit einem verheirateten Detective schläft. So weit, so unsympathisch. Außerdem ist sie noch forensische Odontologin, was sie in einigen Kriminalfällen zur polizeilichen Beraterin qualifiziert.Der anfängliche Versuch des Autors, dem Publikum seine Heldin durch ihre Verdienste nahe zu bringen, geht gründlich nach hinten los. Das Ganze wirkt, wie mit dem Vorschlaghammer serviert. Auf die Selbstbeweihräucherung, die in der gewählten Ich-Form natürlich alles andere als bescheiden wirkt, folgt hormonell bedingtes Rumgezicke mit ihrem Liebhaber, bevor Cat Ferry wie ein kleines Mädchen ins erinnerungsschwere Elternhaus flieht und dort durch einen höchst unglaubwürdigen Zufall Jahre alte Blutspuren in ihrem eigenen Zimmer entdeckt. Der Startschuss für neue, eigene Ermittlungen im Todesfall ihres Vaters. „Lass mir meinen Willen.“ lässt Greg Iles seine Heldin an einer Stelle sagen. Ein Motto, das Catherine Ferry scheinbar ihr ganzes Leben lang rücksichtslos beherzig hat. Wie die sprichwörtliche Axt im Wald bewegt sie sich durch die arg konstruierte und größtenteils vorhersehbare Handlung, in der der eigentliche Fall des beißenden Serientäters zur scheinbar unwillkommenen Nebensache wird. Dabei verfügt gerade dieses Handlungssegment über vielversprechende Ansätze, wird aber immer wieder zugunsten des „Familienfalls“ schleifen lassen. Dennoch ist es keine Frage, dass es letztendlich auch Catherine Ferry ist, die für den Beißer-Fall mal so nebenher die entscheidenden Beweise liefert. Wer auf eine wichtigtuerische Möchtegern-Temperance Brennan wartet, die unbestreitbar ein Psychowrack ist, sich aber dennoch für den Nabel der Welt hält, der ist hier bestens bedient. Die unausgewogene Handlung tut ein übriges, dem Roman das Prädikat „überflüssig“ zu verleihen. DAS HÖRBUCHDie Sprecherin Melanie Pukass hat Erfahrung mit Südstaatenermittlerinnen, ist sie doch die deutsche Stimme von Emily Procter (alias Caleigh Ducane in CSI: MIAMI). Weiterhin ist Fr. Pukass bekannt als Synchronstimme von Halle Berry, Helena Bonham Carter und Sarah Jessica Parker. Ihre normale Stimmlage passt recht gut zu Catherine Ferry, doch der Versuch, andere Stimmlagen anzuwenden (für männliche Protagonisten oder für die schwarze Haushälterin der Familie), erschöpft sich in unpassendem chargieren und teils nervigem Gekeife. Hier ist die Sprecherin klar überfordert. 10. Jan. 2012 - Elmar HuberDer RezensentElmar Huber![]() Total: 674 Rezensionen (* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte. [Zurück zur Übersicht] |
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