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![]() Eingesperrt
- “Jeff konnte einen flüchtigen Blick in Alans Kopf werfen; Zähne, die Nasenhöhle und eine tropfende grau-rosa Masse, die alles war, was von seinem Gehirn übrig blieb. Dann stolperte Alan rückwärts und klatschte mit einer Hand gegen eine Mikrowelle. Sein e Finger glitten über die Knöpfe des Bedienfeldes, drückten versehentlich darauf und das Gerät erwachte zum Leben.“ - inhaltKurz vor Ladenschluss betritt ein bewaffneter Mann die Geschäftsräume des Elektronikladens Big Bill‘s Home Electronics. Ohne sichtliche Regung tötet er zwei der anwesenden Männer, die übrigen sperrt er im Lager in einen abschließbaren Käfig. Für Jeff und seine Mitgefangenen beginnen Stunden des Bangens, denn es wird immer mehr zur Gewissheit, dass hier kein normaler Raubüberfall abläuft. Der Täter holt einen nach dem anderen aus dem Käfig und bringt sie in die Verkaufsräume, von wo seltsame Geräusche zu hören sind.- „Abgesehen von den Schusswaffen, Dem Messer und der Tatsache, dass er gerade Alan den Kopf weggeblasen hatte, wirkte der Mann in Schwarz völlig normal – bis seine Sonnenbrille verrutschte und Jeff ihm in die Augen sah. Was er dort sah, ließ ihn frösteln.“ - meinungDie deutschen Kleinverlage trauen sich zunehmend daran, Novellen von namhaften Schriftstellern übersetzen zu lassen, die bei den großen Verlagen unbeachtet bleiben. Der Atlantis-Verlag hat hier 2010 schon mit Jack Ketchums Horror-Western-Drama DIE SCHWESTERN eine Perle vorgelegt, dem nun Brian Keenes EINGESPERRT (OT: THE CAGE) folgt. Der Autor – momentan mit seinen Romanen äußert erfolgreich bei Heyne – legt hier eine Novelle vor, in der die „All-American-Guys“ eines Stephen King mit der perfiden Brutalität eines Richard Laymon konfrontiert werden. Von daher ist der entsprechende Werbetext durchaus passend.Leider erweist sich EINGESPERRT weder als besonders originell noch als hinreichend eindringlich um auf die eine oder andere Art zu überzeugen. Zu blass erscheinen die Charaktere, um sich wirklich mit ihnen zu identifizieren. Entsprechend gleichgültig bleiben einem die Männer im Käfig und ihr Schicksal. Auch der angestrebte finale Paukenschlag erweist sich als unbefriedigende Larifari-Erklärung ohne Sinn und Zusammenhang. Auch das Lektorat lässt zu wünschen übrig. So heißt der erste Tote Alan auf Seite 13 plötzlich Alex, danach wieder Alan. Auch einige seltsam (sinnlos?) formulierte Sätze lassen den Lesefluss zu Beginn etwas stocken: „Als der Schuss verklang, erfüllte wieder Stille den Laden – ein wie Big Bill geräuschloses Vakuum formte sich.“ Ganze Arbeit leisteten dagegen Mark Freier, Timo Kümmel und Christian Endres, verantwortlich für Coverbild, Covergestaltung und Redaktion & Satz – in dieser Reihenfolge. Äußerlich ist das Büchlein wirklich sehr schön geworden. Die Novelle ist parallel direkt beim Verlag als Hardcover ohne ISBN in der „Edition Atlantis“ und auch als ebook erhältlich. Schön gestaltete aber inhaltlich schwachbrüstige Novelle von einem der aktuellen „Kings of Horror“. Nur für Komplettleser. 10. Jan. 2012 - Elmar Huber Der RezensentElmar Huber![]() Total: 674 Rezensionen (* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte. [Zurück zur Übersicht] |
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