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Drachenzwielicht
Die magische Welt Krynn ist nach dem großen Umbruch nicht mehr das, was sie einst war. Die Zeichen stehen auf Sturm, und überall werden die grausamen Drakonier gesichtet, drachenähnliche Humanoide. Zu dieser Zeit kommen sechs alte Freunde wieder zusammen: Der Halbelf Tanis, der Zwerg Flint Feuerschmied, der Ritter Sturm Feuerklinge, der Krieger Caramon Majere und sein Bruder, der sinistre Magier Raistlin, sowie Tolpan Barfuß aus dem Volk der Kender. Im Wirtshaus „Zur letzten Bleibe“, in der Baumstadt Solace, treffen sie auf die stolze Häuptlingstochter Goldmond eines Barbarenstammes und ihren Geliebten Flusswind. Goldmond trägt einen sonderbaren blauen Kristallstab mit magischen Kräften mit sich. Doch der Einsatz des Stabes zieht die Aufmerksamkeit zwielichtiger und böser Gestalten auf sich. Die Gefährten müssen fliehen und nehmen Goldmond und Flusswind mit sich auf eine gefahrvolle Reise, denn das Schicksal der Völker von Krynn steht auf dem Spiel und der Stab darf nicht in die falschen Hände fallen. Raistlin führt die Freunde in die versunkene Stadt Xak Tsaroth. Dort aber lauert auch der chromatische, böse Drache Kisanth, der den Stab unbedingt in seinen Besitz bringen will. Spielt Raistlin ein doppeltes Spiel? Meinung:Während viele Labels ihr Programm einschränken oder gänzlich pausieren, setzt Holysoft weiter auf klassische Heroic-Fantasy und startet mit „Drachenzwielicht“ die von den Fans lang erwartete Hörspielumsetzung von DRAGONLANCE. Tatsächlich scheint das Genre, das von J.R.R. Tolkien begründet wurde, im Hörspiel zur Zeit gut zu laufen. Zwar machen auch DIE LETZTEN HELDEN eine kreative Pause, doch bei EUROPA erfreut sich die einzige aktuelle Hörspielserie für Erwachsene, DRAGONBOUND, wachsender Beliebtheit, und im Herbst 2011 startete Folgenreich in Zusammenarbeit mit Zaubermond Audio die Vertonung von Bernhard Hennens DIE ELFEN. DRAGONLANCE oder „Die Chronik der Drachenlanze“, wie der erste Zyklus auch genannt wird, basiert auf dem Fantasy-Epos der Autorinnen Margaret Weis und Tracy Hickman, kann also bereits mit einer festen Fangemeinde aufwarten. Das gestaltet die Platzierung für DRAGONLANCE um einiges einfacher als für DIE LETZTEN HELDEN. Und wieder wird bei Holysoft geklotzt und nicht gekleckert. Folge 1 präsentiert sich als Doppel-CD mit zirka 150 Minuten Laufzeit in einem sehr schmucken Pappschuber. In diesem findet sich außerdem eine Soundtrack-CD mit Auszügen aus „Erdensterns Bibliothek der Fantastischen Musik“. Und die kann sich wahrlich hören lassen. Der Komponist Andreas Petersen hat Großartiges geleistet und einen Score geschaffen, der jedem Hollywood-Epos das Wasser reichen kann. Ebenfalls mit enthalten ist ein liebevoll gestaltetes 64 seitiges Booklet mit jeder Menge Infomaterial zur Welt von DRAGONLANCE, inklusive wunderschönen Gemälden und Bildern. Jeder Protagonist wird mit einer kurzen Vita und einer Abbildung vorgestellt. Des Weiteren gibt es Infos zu Orten, Gegenständen, Kreaturen und zur Geschichte der magischen Welt Krynn. Doch warum gibt es die Rubrik „Was bisher geschah“, wird man sich fragen, immerhin hält man doch die erste Folge der Serie in Händen? Offensichtlich gibt es jedoch eine Vorgeschichte, die dem Neueinsteiger vorenthalten wird oder für die Handlung unwichtig ist. Die Protagonisten werden zu Beginn des Treffens mehr oder weniger gekonnt vorgestellt, meistens in Verbindung mit albernen Sticheleien oder konstruierten Dialogen. Insgesamt wirkt das Hörspiel sehr ernüchternd. Wie eingefleischte Fans von DRAGONLANCE die Hörspielumsetzung aufnehmen werden, kann an dieser Stelle nicht beurteilt werden. Doch auf den unbedarften Hörer macht das Hörspiel einen sehr hektischen Eindruck. Viele neue Charaktere, die geballt auftreten, eine lose Abfolge von Handlungen, eine fragwürdige Motivation der Protagonisten und eine teilweise sehr hölzern wirkende Sprecherleistung. Selbst versierte Darsteller wie Frank Otto Schenk und Manfred Erdmann agieren entweder reichlich überzogen oder scheinen ihren Text mehr zu lesen als zu spielen. Frank Otto Schenk ist für den alten Fizban die absolute Fehlbesetzung, da hilft auch nicht die bemüht verstellte Stimme. Lichtblicke sind DarstellerInnen wie Julia Raacke, Hannes Maurer oder Katja Brügger, die eine tolle Gossenzwergin abgibt. Über 40 Sprecher haben an der Produktion mitgewirkt, doch leider nicht alle mit demselben Engagement. Quantität ist nicht gleich Qualität, wie an diesem Beispiel erkenntlich wird. Die Dialoge sind nicht immer gut aufeinander abgestimmt, so dass sie teilweise sehr konstruiert klingen. Tatsächlich wird der Eindruck geweckt ein vertontes Rollenspiel zu hören. Es wird sich von Aufgabe zu Aufgabe, von Herausforderung zu Herausforderung gehangelt, ohne dass die Helden wirklich zu agieren oder zu reflektieren scheinen. Innovationen bei den Figuren sind auch nicht erkennbar. Der Zwerg ist ein wenig einfältig, kriegerisch und vorlaut, der Ritter edelmütig und stolz, während Tolpan den Part des Pausenclowns übernimmt, hinter dem aber sehr viel mehr steckt, als man ihm auf den ersten Blick zutraut. Das Gefühl einem epischen Fantasy-Hörspiel zu lauschen will sich einfach nicht einstellen, trotz der tollen Musik- und Geräuschkulisse. Technisch ist an dem Produkt wirklich nichts auszusetzen und allein das Booklet ist sehenswert. Wenn man sich aber ein Hörspiel zulegt, will man auch dementsprechend unterhalten werden, und da ist noch jede Menge Luft nach oben.Fazit:Mittelmäßiger Start einer neuen Fantasy-Serie in glänzender Aufmachung. Die pompöse Inszenierung und der fabelhafte Soundtrack können leider nicht über Schwächen in der Besetzung und im Drehbuch hinwegtäuschen. 14. Jan. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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