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Flucht ins Verderben
Kaum haben John Sinclair und Harry Stahl den letzten Fall abgeschlossen gibt es einen neuen Fall für den deutschen Freund des Geisterjägers. Harry soll einen Mord in einem Tageszentrum für Wirtschaftsgrößen, Politiker und Wissenschaftler untersuchen. Da in London nichts besonderes anliegt entschließt sich John kurzerhand seinem Freund zur Seite zu stehen. Das Opfer wurde innerlich verbrannt. Über den Täter weiß man lediglich, dass er eine rote Kutte trägt und sich „Der Sohn des Ewigen“ nennt. Als John Sinclair und Harry Stahl beim Tagungszentrum eintreffen wird ein weiterer Wissenschaftler vermisst. Während sich die beiden Ermittler mit einem der leitenden Mitglieder beraten, finden zwei der Leibwächter die Leiche des Vermissten – sowie den Mörder, der sofort zum Angriff übergeht. John und Harry treffen gerade noch rechtzeitig ein, um zumindest einem der Bodyguards das Leben zu retten. Und dann stehen sich der Geisterjäger und sein unheimlicher Gegner gegenüber, und John Sinclair muss erkennen, dass ihm sein Feind nicht unbekannt ist … Meinung:Über eines muss man sich bei der Lektüre eines JOHN SINCLAIR-Romans im Klaren sein: Jason Dark arbeitet nie nach einem festen Exposee und schreibt die wöchentlichen Romane spontan und in Rekordzeit. Dank des fehlenden Lektorats muss man deshalb Ungereimtheiten im Handlungsverlauf und Logiklöcher in Kauf nehmen. Dieser Umstand sorgt auch beim vorliegenden Roman für eine Trübung des Lesespaßes. Die Geschichte als solche ist sehr einfallsreich und spannend, vor allem in Bezug auf den Schauplatz des Geschehens. Das alte Gemäuer wurde sehr stimmungsvoll beschrieben. Seltsam ist jedoch, dass Harrys Dienststelle, die hier als BKA geoutet wird, seinen Agenten so unvorbereitet losschickt und keinerlei Rückendeckung gibt. Zum einen müssen sich John und Harry im Hotel erst mühsam über die Vergangenheit des Gemäuers informieren und anschließend weiß niemand im Tagungszentrum über die Ankunft der Polizisten Bescheid. Die Szene in der Vergangenheit liest sich sehr flüssig und rasant, obwohl es merkwürdig ist, dass die Wange von Midas verletzt werden kann, wo er doch eine Maske trägt. Zunächst wird hierbei tatsächlich der Eindruck erweckt, dass es primär um die Templer geht, doch später ist davon keine Rede mehr. Ob dies vom Autor beabsichtigt wurde oder nicht, kann an dieser Stelle nicht abschließend beurteilt werden. Die Verbindung des Ordens mit einer besonderen Unterart der gefallenen Engel ist jedenfalls höchst interessant. Wer sich die Spannung nicht gänzlich nehmen will sollte an dieser Stelle aufhören zu lesen und stattdessen erst einmal den Roman lesen, es lohnt sich, auch wenn der Titel absolut nichtssagend ist und auch nicht wirklich zur Story passt. Allerdings ist es schön zu lesen, dass der Autor die Nephilim (siehe Band 1621 und 1647) nicht vergessen hat. Für mich ist dies der erste Band mit diesen neuen Feinden, so dass ich nicht sagen kann, inwieweit sich Dark bei der Beschreibung widerspricht. Der Hintergrund der Nephilim als Nachkommen von gefallenen Engeln, die sich mit menschlichen Frauen paarten ist jedenfalls sehr spannend und vielversprechend. Zumal die Nephilim einen eindringlichen Verwesungsgestank verbreiten, wie es sonst nur Ghouls tun. Diese haben John und Harry auch zunächst im Verdacht. Bis der Gegner sein wahres Gesicht zu erkennen gibt. Auch die Verwandlung des Nephilim in einen Riesen hat es in sich und sorgt für tolle Actionszenen. Das Ende indes ist weniger originell, obwohl das Kreuz wirklich sehr plastisch und außergewöhnlich reagiert. Allerdings fragt man sich im Finale unweigerlich, weshalb sich Midas nicht bereits im Kampf mit Alvarez in einen Riesen verwandelte? Immerhin muss er als Nephilim diese Fähigkeit schon immer besessen haben, schließlich wurde er als solcher geboren. Schlussendlich erfährt man auch, dass Harry Stahl und Dagmar Hansen beruflich nicht glücklich sind, weil ihre Arbeit, trotz der nachweisbaren Erfolge, nicht anerkannt wird. Das bringt Realismus in die Serie. Bei Sinclair und Suko treten diese Schwierigkeiten gelegentlich zwar auch auf, doch zum einen sehr viel seltener und zum anderen scheinen die beiden ein dickeres Fell zu haben. Auffallend ist auch, dass Harry Stahl zwei Pistolen bei sich trägt, die er jedoch nach meinem Geschmack viel zu selten einsetzt.Titelbild:Ein wirklich tolles und stimmungsvolles Titelbild, welches das Tagungszentrum im Elsass zeigt. Die Gestalt in der roten Kutte soll Midas darstellen.Fazit:Außergewöhnliche Story mit einem faszinierenden Gegner. Lediglich die Ungereimtheiten während der Handlung und diverse Logikfehler trüben den Lesespaß. 29. Jan. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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