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Die Ninja-Teufelin

DIE NINJA-TEUFELIN
DIE NINJA-TEUFELIN

Jason Dark
Roman / Horror

Bastei

John Sinclair: Band 1753
Heftroman, 64 Seiten

Feb. 2012, 1. Auflage, 1.70 EUR
auch als eBook erhältlich

Die Ninja-Kämpferin Cori Feen beabsichtigt das Erbe des Dämons Shimada anzutreten. Zu diesem Zweck will sie die sagenumwobene Ninja-Krone in ihren Besitz bringen. Da sich diese aber in den Tresoren von Scotland Yard befindet entführt sie Sir James Powell. Kurz darauf setzt sich Cori mit Suko in Verbindung und fordert die Herausgabe der Ninja-Krone. Andernfalls wird Sir James sterben. Suko bleibt nichts anderes übrig als auf die Forderung einzugehen. Die Übergabe soll auf einem Schrottplatz stattfinden. Suko ist jedoch nicht gewillt die Krone, die eine enorme Macht darstellt, einfach aus den Händen zu geben. Daher nimmt er Shao als Rückendeckung mit. Doch auch Cori Feen, die Ninja-Teufelin, ist nicht allein ...

Meinung:

Prinzipiell ist es immer zu begrüßen, wenn alte Feinde wieder Erwähnung finden, und dass sich jemand die Ninja-Krone unter den Nagel reißen will, ist längst überfällig. Wenn dann noch Ninja-Krieger eine Rolle spielen sind die Voraussetzungen für einen spannenden, actiongeladenen Roman gegeben. Was Jason Dark den Lesern diese Woche allerdings vorsetzt geht sprichwörtlich auf keine Kuhhaut. Da wäre zum einen die dieswöchige Antagonistin. Eine oberflächliche Person namens Cori Feen, von der man außer Name und Geschlecht, absolut nichts erfährt. Gut, sie will Shimadas Erbe antreten und scheint einige passable Fähigkeiten als Ninja-Kämpferin zu haben. Wo sie diese allerdings erlernt hat, geschweige denn wie sie von Shimada und der Ninja-Krone erfahren hat, erfährt man dummerweise nicht. Darüber hinaus scheint sie die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen zu haben. Nur so ist es zu erklären, dass sie der Polizei eindeutige Spuren hinterlässt, in dem sie die Leiche von Sir James' Fahrer einfach am Straßenrand liegen lässt. Schließlich lässt sie sich von Suko und Shao in geradezu lächerlicher Art und Weise überrumpeln. Natürlich stellt man sich als halbwegs intelligenter Leser die Frage, wieso sie ihre Ninja-Krieger, mit denen sie Suko am Ende in der Tiefgarage auflauert, nicht bereits auf dem Schrottplatz als Rückendeckung dabei hatte, aber diese sind dem Autor vermutlich erst später als Kanonenfutter eingefallen. Im Zusammenhang mit Cori Feen wird eine Sekte erwähnt, die dem Dämon Shimada Treue geschworen hat. Es ist jedoch mehr als fraglich, ob die Serie noch eine Organisation oder Sekte braucht, wenn bereits die vorhandenen ein Schattendasein fristen. Eigentlich wäre dies die optimale Gelegenheit gewesen die Söhne Nippons wieder ins Gedächtnis zu rufen. Shaos Amulett, der Fächer der Sonnengöttin und Amaterasu werden mit keiner einzigen Silbe erwähnt. Dafür umso öfter die Krone der Ninja. Hier zeigen sich die nächsten Schwächen des Romans. Cori Feen weiß also von der Tarnkappe, aber nicht in wessen Besitz sie ist. Hierzu befragt sie einen alten, weisen Angler namens Canto. Woher der sein Wissen bezieht, bleibt natürlich ebenfalls unklar. Jedenfalls stammelt er der Ninja-Teufelin noch „Scotland Yard“ zu, ehe er aus unerfindlichen Gründen das Zeitliche segnet. Jetzt muss man sich nur fragen, woher sie weiß, dass sie ausgerechnet Sir James entführen und Suko kontaktieren muss. Der Roman ist außerdem ein Paradebeispiel für das Motto des Autors einfach drauflos zu schreiben. Nur so ist es zu erklären, dass Suko einen anonymen Anruf erhält, in dem ihn jemand darauf hinweist, dass jemand die Krone stehlen will. Angenommen dieser Anrufer ist Canto, dann stellt sich abermals die Frage woher er weiß, dass Cori Feen es auf die Krone abgesehen hat. Dies hat sie dem Alten erst beim Angeln eröffnet und anschließend gleich getötet. Abgesehen davon ist das Telefonat reine Zeilenschinderei, ebenso wie die Befragung Cantos und Sukos Tatortbesichtigung. Der Roman hätte auch erst mit Sir James' Entführung beginnen können, die im Übrigen erst auf den Seiten 19 und 20 stattfindet. Sir James aktive Miteinbeziehung ist wirklich einer der wenigen positiven Aspekte des Romans. Dass Jason Dark vermehrt Romane ohne John Sinclair schreibt, ist auch kein Beinbruch, doch sollte die Erklärung weshalb der Geisterjäger außen vor gelassen wird, besser durchdacht sein. Angeblich musste John noch mal nach Deutschland fliegen, um Harry Stahl bei den Nachwehen des Falles im Elsaß (s. Band 1751) zur Seite zu stehen. Ziemlich viel Aufwand in Zeiten der drahtlosen Kommunikation.
Wie oben bereits erwähnt, ist es immer schön zu lesen, dass alte Gegner nicht vergessen sind. Doch die Infos über Shimada werden sehr unmotiviert eingestreut. Man erfährt lediglich etwas über eine Festung, und dass er geköpft wurde. Ein einziges Mal fällt der Name Yakup Yalcinkaya, und es werden tatsächlich nach Jahren der Vergessenheit mal wieder die heilenden Handschuhe des Shaolins erwähnt. Bei letzteren wünscht man sich jedoch, dass dies besser nicht geschehen wäre. Wenn im Tresor des Yards Handschuhe liegen, mit denen man Wunden schließen kann, fragt man sich doch, wieso Jane Collins nach einem Messerstich wochenlang im Koma liegen musste? Das Schwert Kusanagi no tsurugi mit dem Shimada enthauptet wurde, wird dagegen gar nicht mehr erwähnt. Außerdem klingt der Tenor des Romans so, als ob John und Suko Shimada die Ninja-Krone abgenommen hätten. Doch Shimada hat die Tarnkappe nie besessen. Die Geisterjäger haben sie mit den Handschuhen und dem oben erwähnten Schwert an sich genommen, nachdem Yakup in Johns Wohnung getötet wurde. Dies geschah in Band 980 „Die Rächerin“. Dort hat eine Gruppe Ninja-Kämpferinnen den Tod Shimadas rächen wollen. „Die Ninja-Teufelin“ weist deutliche Parallelen auf, kann aber nicht im Geringsten überzeugen. Außer den magischen Spielereien mit der Ninja-Krone und dem Stab Buddhas handelt es sich hier um einen reinen Action-Krimi. Es wäre für eine Gruselserie zumindest angemessen gewesen, wenn es sich bei Cori und ihren Helfern um Untote gehandelt hätte und/oder das eine oder andere Monster aus der asiatischen Mythologie mit dabei gewesen wäre. Zählt man dann noch die unterirdisch schlechten Dialoge dazu, dann bleibt unterm Strich ein fader, langweiliger und schlecht durchdachter Roman übrig.

Titelbild:

Genauso wird Cori Feen im Roman beschrieben. Leider kann die Geschichte nicht im Mindesten die Qualität des Titelbilds aufweisen.

Fazit:

Nette Grundidee, mangelhafte Umsetzung. Wie so oft. Cori Feens Handlungen sind unmotiviert und absolut schlecht durchdacht. Selten gab es eine oberflächlichere Gegenspielerin. Die ersten zwanzig Seiten sind vollkommen überflüssig. Die Abwesenheit von Dämonen und Untoten ist ein weiterer Schwachpunkt dieses Geschreibsels.

12. Feb. 2012 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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