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Die Insel der Skelette
Sechs Männer buhlen bei einer Teufelsbeschwörung in einem Pavillon in einem kleinen Londoner Park um die Unsterblichkeit. Ihr flehen wird erhört, doch der Preis ist hoch. Während einer Dinner-Party verwandelt sich der Spielzeugfabrikant Paul Cassidy in ein lebendiges Skelett, das sofort Amok läuft. Inspektor Bulmer, mit dem Fall überfordert, lässt John Sinclair aus dem wohlverdienten Urlaub einfliegen. Gemeinsam können sie das untote Gerippe aus der Welt schaffen. Von Cassidys Witwe erfährt der Geisterjäger, dass sich ihr Mann mit fünf Gleichgesinnten immer am selben Tag im besagten Pavillon getroffen hat. Als John den Park observiert wird ihm schnell klar, dass er auf der richtigen Spur ist. Die Wurzel allen Übels befindet sich jedoch auf einer kleinen Insel im Atlantik, die auf keiner Karte verzeichnet ist: Coony-Island, die Insel der Skelette ... Meinung:Dies ist die erste CLASSIC-Episode ohne Oliver Döring und wie bereits bei Folge 71 der EDITION 2000 so wirken die Änderungen auf den unbedarften Hörer zunächst überwältigend und auch nicht immer nachvollziehbar. Zunächst mal ist es begrüßenswert, dass mit „Die Insel der Skelette“ ein eher unbekannter Roman von Jason Dark als Vorlage herangezogen wurde. Abgesehen vom Schwarzen Tod und seinen Dienern hat es der Geisterjäger ja eher selten mit lebenden Skeletten zu tun, zumindest in der Hörspielserie. An die neue Erzählerin Alexandra Lange-Baehr konnte man sich mittlerweile ja gewöhnen und sie macht ihren Job wirklich ausgezeichnet, und braucht sich hinter ihren männlichen Kollegen Kerzel und Pampel nicht zu verstecken. Doch warum Frank Glaubrecht nach neun CLASSIC-Episoden plötzlich auswechseln? Dietmar Wunder ist ohne Zweifel ein fabelhafter Sprecher, der sein Handwerk versteht und in der Serie DON HARRIS hat er auch mehrfach bewiesen, dass ihm solche Rollen durchaus liegen, aber ob er so viel jünger klingt als Glaubrecht sei einmal dahingestellt. Tatsächlich klingt er in vielen Situationen viel abgeklärter und cooler. Was ihm im Gegensatz zu Glaubrecht fehlt ist die jungenhafte Unbeschwertheit und die leicht tollpatschige Art, die Glaubrechts Sinclair so liebenswert machte. Darüber hinaus wurden die Sprecher wirklich sehr gewissenhaft ausgesucht. Allein Jürgen Holdorf ist genial in seiner Rolle als Inspektor Bulmer. Über Karlheinz Tafel (Sir James Powell) lobende Worte zu verlieren, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Ansonsten erfreuen uns Johannes Steck, Bernd Rumpf, Hans Teuscher und viele andere hochkarätige Sprecher mit ihrem Können. Ein besonderer Gag ist Volker Brandts Rolle als Michael Douglas. Gemeint ist in diesem Fall aber nicht der Hollywood-Schauspieler, den er primär synchronisiert, sondern die gleichnamige Figur des Insel-Sheriffs in dem Hörspiel. Im Roman war es übrigens noch Kirk Douglas, der zu der Zeit noch populärer war als sein Sohn. Tatsächlich hat sich der neue Skriptautor Michael Koglin sehr dicht an die literarische Vorlage gehalten und nur sehr vorsichtig zu Gunsten der Dramaturgie eingegriffen. Die Verwandlung der Männer in lebende Skelette wurde sehr schaurig dargestellt und sorgt für jede Menge Gruselatmosphäre. Auch der Humor kommt nicht zu kurz wie Johns vermasselter Urlaub am Anfang beweist. Lediglich der Schlussgag ist ein wenig zu plump geraten, ebenso wie Michael Douglas' Besäufnis im Pub von St. Kilda ehe er John zu Hilfe eilt. Ein großes Manko dieses Hörspiels ist die Unabhängigkeit vom bisherigen Serienverlauf. Der Chinese Suko, den John im letzten Hörspiel kennenlernen durfte, und das silberne Kreuz, das längst beim ihm eingetroffen sein müsste, werden mit keiner einzigen Silbe erwähnt. Musikalisch ist an dem Hörspiel nichts auszusetzen, selbst die neue Titelmusik wirkt sehr stimmig. Die Geräusche sind insgesamt sehr realitätsnah, bis auf die Schüsse von Inspektor Bulmer. Die hätten etwas wuchtiger ausfallen dürfen. Die Action- und Kampfszenen wurden jedenfalls exzellent in Szene gesetzt. Als eigenständiges, unabhängiges Gruselhörspiel ist diese Folge hervorragend gelungen. Die Serienkontinuität indes lässt dieses Mal leider zu wünschen übrig. Obwohl der Sprecherwechsel bei der Hauptrolle nicht nachvollziehbar und unnötig gewesen ist, sollte man Dietmar Wunder aber auf jeden Fall eine Chance geben.Aufmachung:Timo Würz hat für diese Folge eines seiner besten und überzeugendsten Cover der gesamten Serie abgeliefert. Weiterführende Informationen findet man im Booklet leider keine. Nach über 80 JOHN SINCLAIR-Hörspielen wäre ein Vorwort der neuen Macher mit einer kleinen Stellungnahme zu den angeblich notwendigen Änderungen das Mindeste gewesen. Schade.Fazit:Unheimlicher Gruseltrip mit jeder Menge Action und Atmosphäre. Die Serienkontinuität bleibt dabei leider auf der Strecke. Den Sprecherwechsel bei der Titelrolle hätte man sich nach neun gelungenen Folgen mit Frank Glaubrecht sparen können. 18. Feb. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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