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Im Fokus der Hölle
Während John Sinclair im Hotel der Halbvampire seine geschwächte Todfeindin Justine Cavallo sucht, hat diese ihrerseits die Spur der Verräterin Lilian Block aufgenommen. Doch ehe die blonde Bestie Lilian töten kann erscheint John, um Justine endgültig den Garaus zu machen. Da erhält die geschwächte Blutsaugerin unerwartet Hilfe. Meinung:Es ist schon eine Krux mit den Mehrteilern der letzten Zeit. Entweder sie beginnen vielversprechend und enden langweilig oder umgekehrt. Auch hier hat die Fortsetzung weitaus mehr zu bieten als der fade erste Teil. Die geschwächte Justine Cavallo muss im Rollstuhl sitzen, was der Figur neue Facetten verleiht, und ihr Hass gegenüber der Vampirin Lilian ist durchaus verständlich. Auch Johns Part ist sehr überzeugend, bis eben zu dem Augenblick, in dem er erneut die Chance erhält Justine zu vernichten. Statt einfach das Kreuz zu zücken und ein Ende zu machen, muss erst einmal geredet werden. Allerdings geht es nicht um wichtige Informationen wie beispielsweise der Aufenthaltsort des mysteriösen Urahns, von dem in diesem Heft übrigens gar nicht mehr die Rede ist, oder die genaue Zahl der Halbvampire. Nein, vielmehr beschränkt sich der Geisterjäger darauf seine geschwächte Feindin zu verhöhnen. Tatsächlich denkt er darüber nach sie zu verhaften und ärztlich untersuchen zu lassen! Völliger Blödsinn. Bei den Halbvampiren hat er merkwürdigerweise überhaupt keine Skrupel. Was nicht logisch nachvollziehbar ist, denn Lilian Block ist der lebende Beweis, dass man sie mit dem Blut Serenas heilen kann. Aber während John und seine Freunde munter Kopfschüsse verteilen, erhält Justine eine Schonfrist nach der anderen. Nichtsdestotrotz liest sich der Roman äußerst rasant. Die Kämpfe sind gut beschrieben, nicht zu ausgedehnt, aber trotzdem spannend. Vor allem der Part der Conollys ist dieses Mal absolut lesenswert. Johnny besteht seine Feuertaufe, als er das erste Mal seine eigene Beretta einsetzt. Die Gefühle, die ihn überfallen als er auf einen Halbvampir schießen muss, obwohl dieser aussieht wie ein normaler Mensch, sind absolut authentisch und nachvollziehbar. Lediglich Sheila spielt nicht nur die überfürsorgliche Mutter, sondern auch die Spielverderberin und wird nicht müde, ihren Sohn darauf hinzuweisen, dass die Waffe nur für Notfälle und zur Verteidigung eingesetzt werden darf. Was sowohl aus Johns Sicht, als auch aus dem Blickwinkel der Conollys unverständlich ist, ist der Umstand, dass keiner auf die Idee kommt Suko zu informieren. Immerhin müsste John eigentlich damit rechnen wieder auf den Urahn zu treffen. Woher soll er denn wissen, dass er die blonde Bestie im Stich gelassen hat? Außerdem sind weder John Sinclair, noch die Conollys über die genaue Zahl der Halbvampire informiert. Wer sich darüber hinaus nicht die Spannung verderben will, sollte an dieser Stelle nicht weiterlesen. ACHTUNG SPOILER!Aber wenigstens wurden die Halbvampire offenbar endgültig vernichtet. Lilian Block erwähnt es gegenüber Justine, und auch John hegt diese Vermutung, obwohl nicht klar wird, warum er gerade in diesem Fall diese Ahnungen hat. Mit Lilian spricht er jedenfalls nicht darüber. Während man sich noch darüber ärgert, dass der Urahn vergessen wurde, wird man durch den Auftritt von Matthias versöhnt. Der Höllensohn und Luzifers rechte Hand ist in seiner Grausamkeit wieder absolut glaubhaft. Hier zeigt Jason Dark, dass er mit dem ehemaligen Mönch und Agenten der Weißen Macht, einen der interessantesten Charaktere und Feinde der letzten Jahre geschaffen hat. Nur bleibt auch dieser Auftritt nicht ohne Wermutstropfen. Die Begegnung von Matthias und Justine in dem Zweiteiler Band 1662/1663 fällt unter den Tisch, und Matthias Aktion ist ebenso unverständlich, wie Johns Reaktion darauf. Matthias nimmt Justine mit und John guckt tatenlos zu, ohne überhaupt den Versuch zu machen das Kreuz zu aktivieren. Matthias im Gegenzug macht keine Anstalten John zu vernichten. Zwar ist Luzifers rechte Hand sehr überheblich, aber irgendwie wirkte es schon komisch. Außerdem passt es auch nicht zur Philosophie der Hölle, dass sie sich mit Krüppeln abgibt. Normalerweise lautet ihr Motto: „Keine Gnade für Versager“. Und vor allem keine zweite Chance. Viel sinnvoller wäre es gewesen, wenn Justine durch den Geist von Dracula II oder den Spuk gerettet worden wäre. Matthias müsste eigentlich wegen dem oben erwähnten Zweiteiler auf Rache sinnen. Dafür darf er wieder grausam und kompromisslos zuschlagen und hinterlässt eine Menge Leichen. Tatsächlich entpuppt sich dieser Fall als Niederlage für John, obwohl Serena die Flucht gelingt. Wohin auch immer. Ob und wann sie wieder mitspielt, steht leider genauso in den Sternen wie das Schicksal des Urahns. Besonderheiten:Johnny erschiesst zwei Halbvampire und rettet seinem Vater das Leben.Matthias rettet Justine Cavallo und geht ein Bündnis mit der blonden Bestie ein. Justine muss im Rollstuhl sitzen. Die restlichen sechs Halbvampire werden vernichtet. Keine Spur vom Urahn. Serena verlässt die Conollys und taucht unter. Titelbild:Hat nichts direkt mit der Handlung zu tun, sieht aber trotzdem sehr ansprechend aus. Vielleicht soll es das Auge von Justine Cavallo darstellen, in dem sich das Antlitz von Matthias spiegelt, der ihr hilft die Welt aus den Angeln zu heben. Mannigfaltige Interpretationsmöglichkeiten bieten sich an.Fazit:Spannende und temporeiche Fortsetzung. Johnny wird endgültig zum Mann und setzt zum ersten Mal seine eigene Beretta ein. Die Story liest sich flott und kommt ohne größere Längen aus. Leider weist die Geschichte vor allem in Hinsicht auf die Serienkontinuität Schwächen und Ungereimtheiten auf. 26. Feb. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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