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Blutschwert aus der Hölle
In einem kleinen Museum in London soll ein besonderes Schwert ausgestellt werden, das Blutschwert aus der Hölle genannt wird. Bill Conolly will sich die Waffe ansehen und vielleicht einen Bericht darüber schreiben, doch als er bei dem Kurator Clark Higgins vorstellig wird, erklärt ihm dieser, dass das Schwert spurlos verschwunden sei. Kurz darauf werden zwei Menschen geköpft aufgefunden. Da Chiefinspector Tanner nicht weiter weiß, informiert er John und Suko, die ihm versprechen sich inoffiziell in den Fall hinein zu hängen. In der Zwischenzeit haben sich Bill Conolly und sein Sohn Johnny entschlossen dem Kurator erneut einen Besuch abzustatten, denn dem Reporter hat das Verhalten von Higgins nicht gefallen. Zu Hause öffnet niemand, so dass sich die Conollys in der nebenan liegenden Kirche umsehen. Dort erscheint plötzlich eine halbnackte Frau mit dem sagenumwobenen Blutschwert. Obwohl Bill und Johnny bewaffnet sind, können sie gegen die Frau und ihre Waffe nichts ausrichten, denn die Kraft der Hölle lähmt sie. Den Conollys droht der grauenhafte Tod durch Enthauptung … Meinung:Die Erwartungen aufgrund des vielsagenden Titels und der interessanten Vorschau können leider auch dieses Mal nicht im Mindesten erfüllt werden. Dabei beginnt der Roman mit den Vergangenheitspassagen nocht recht vielversprechend, obwohl man weder erfährt wo die Schlacht stattfand, noch wer da gegeneinander gekämpft hat. Auch die Namen der Vorbesitzer werden verschwiegen. Als dann noch eine schwarze Gestalt erscheint, die sich als der Teufel vorstellt, sind alle Voraussetzungen für eine spannende Geschichte gegeben. Doch anschließend fällt die Spannungskurve schlagartig ab. Jason Dark zeigt sich abermals als wahrer Meister der bedeutungsfreien und sinnlosen Dialoge. Der Lesespaß wird darüber hinaus durch den Umstand getrübt, dass der Roman von vorne bis hinten unlogisch und langweilig ist. Auf Seite 9 steht beispielsweise zu lesen, dass Bill der Name während der Fahrt nicht aus dem Kopf ging. Welcher Name ist hier gemeint? Der seiner Frau Sheila? Oder der des Blutschwertes? Genau genommen hat die Waffe gar keinen Namen sondern höchstens eine Bezeichnung und die wird von Bill im Gespräch mit seiner Frau mit keiner Silbe erwähnt. Auf die Teufelsgestalt zu Beginn wird gar nicht mehr eingegangen, dafür ist dem Autor im letzten Drittel der Geschichte eingefallen, dass da ja noch eine halbnackte Frau auf dem Titelbild zu sehen ist. Aus der wird schnell ein höllischer Engel namens Alma (!), der das Schwert im Laufe der Zeit vertüddelt hat. Immerhin ist der Engel mit enormen Kräften ausgestattet und kann Menschen mit Hypnose bannen. Doch im entscheidenden Augenblick lässt er sich von normalen Kugeln ablenken und anstatt die Sache zu beenden zieht Alma die Flucht vor. Da sie Kenntnis von John Sinclair und dessen Kreuz hat, beschließt sie zuerst die Conollys zu töten. Doch warum versucht sie es alleine und nimmt den Mörder Clark Higgins nicht als Rückendeckung mit? Spannend ist der Roman eigentlich nur während des Mordes an dem Schreiner, und die Tatortbesichtigung mit Tanner ist ebenfalls recht unterhaltsam. Positiv zu bewerten ist auch der Umstand, dass der Chiefinspector mal wieder aktiv dabei sein darf. Doch so ein großes Novum wie hier dargestellt ist das nun auch wieder nicht. In Band 1698 und 1704 war er bereits von Anfang bis Ende in die Fälle involviert. Und so wahnsinnig lange ist das nun auch nicht wieder her. Leider hat man auch dieses Mal nicht das Gefühl eine Serie zu lesen, denn auf Purdy Prentiss wird mit keiner einzigen Silbe eingegangen. Schließlich lässt der Roman auch jegliche Art von Dramaturgie schmerzlich vermissen. Bill und Johnny machen sich gemeinsam auf den Weg zu Clark Higgins. Das dies lediglich darauf zurückzuführen ist, dass der Reporter ein komisches Gefühl hat, kann man noch verschmerzen, doch warum sie dann einfach die Kirche untersuchen müssen ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Jedenfalls hampeln die Conollys ganze vier Seiten vor Higgins' Haustür und schließlich in der Kirche herum bis schließlich der spannungsgeladene Szenentrenner kommt:„Was sie sollten, das verschluckte Johnny, denn beide Conollys hörten ein Geräusch, mit dem sie hier in der kleinen Kirche nicht gerechnete hatten. Es war das Knarren, das beim Öffnen einer Tür eintritt ...“ Ganz großes Kino. Klar, wer rechnet schon in einer Kirche mit einer knarrenden Tür? Wem jetzt schon die Haare zu Berge stehen, der sollte sich gut überlegen ob er weiter lesen sollte, denn es folgen die höchst verwinkelten Gedankengänge eines mörderischen Museumskurators der einen Engel gefunden hat, den er mal eben auf den Namen Alma getauft hat. Diese Gedanken und das anschließende Gespräch mit Alma nehmen abermals vier Seiten in Anspruch und enden – jawohl – mit der knarrenden Tür. Spannung pur. Bill und sein Sohnemann brauchen auch nur eine einzige Seite, um die Quelle dieses unheimlichen Geräusches auszumachen: „Den Blick musste er (Johnny) leicht anheben, damit er die Kanzel auch sofort sah. Sie war nicht mehr leer. Über ihren Rand hinweg schaute eine Frau ...“ Jetzt muss man natürlich erstmal tief durchatmen und durch diverse Entspannungsübungen den Blutdruck senken. Glücklicherweise brauchen die beiden Conollys erneut eine komplette Seite, um dahinterzukommen, dass die halbnackte Frau ein Schwert bei sich trägt mit dem sie kämpfen will. Glücklicherweise ist Tanner in der Nähe, um die beiden Deppen vor allzu großem Schaden zu bewahren. Wie oben bereits erwähnt, Alma gibt natürlich nicht auf, doch sie hat die Rechnung ohne John und Suko gemacht. Die haben nämlich eine Sekretärin von der ganz pfiffigen Sorte, die ihren hochdekorierten Chefs die Gedankengänge der Gegnerin mal eben offen legt. Eine Frau weiß eben am ehesten, was eine Frau denkt. Und sie hat Recht, denn kaum erreichen die Geisterjäger das Anwesen der Conollys, als sie Bill im Garten sehen, der auf der Flucht vor seinem eigenen Sohn ist. Dem wurde von Alma nämlich das Blutschwert aus der Hölle angedreht, von dem man immer noch nicht weiß, woher es kommt. Jedenfalls hat das Schwert Johnny derart beeinflusst, dass er seine Eltern kaltblütig umbringen will. Glücklicherweise ist Sheila nicht zu Hause, obwohl sie zu Beginn des Romans noch am Abend mit ihrem Mann Essen gehen wollte. Um den bösen Johnny zu stoppen und den Engel zu vernichten, setzt Suko alles auf eine Karte. Er zückt den Stab des Buddha, hält die Zeit für fünf Sekunden an – und hängt Johnny das Kreuz um. Soweit so gut. Stellt man sich die Frage, warum er Johnny nicht entwaffnet, könnte man wie selbstverständlich erklären, dass das Schwert ja dazu neigt seine Träger magisch zu beeinflussen. Von daher hat Suko goldrichtig gehandelt. Als die fünf Sekunden jedoch um sind, entreißt John seinem Patenkind das Schwert. Warum der Geisterjäger allerdings nicht von dem Schwert beeinflusst wird, wird nicht einmal ansatzweise logisch erklärt, immerhin trägt John sein Kreuz währenddessen nicht mehr. Doch das ist alles egal, denn die 64 Seiten sind fast erreicht. Schnell doch den Engel zu Klump hauen und fertig. Wen interessiert es schon, woher das Schwert und der Engel eigentlich kommen. Ach, und da war ja noch der böse Clark Higgins. Auf den wird dann noch schnell der arme Tanner angesetzt. Der soll ja schließlich auch nicht leer ausgehen. Titelbild:Ein wirklich stimmungsvolles Titelbild, dessen Farbgebung hervorragend mit dem Serienlayout harmoniert. Leider sah sich der Autor außerstande, das Motiv sinnvoll in den Roman zu integrieren.Fazit:Ein Engel namens Alma, ein Schwert, das aus braven Kuratoren kaltblütige Mörder macht und eine hanebüchene Geschichte, die im Zeitlupentempo beschrieben wird. Das Geld könnte man weitaus besser investieren. 10. Apr. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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