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Kane
Auch nach der Vernichtung von Asmodi, dem Oberhaupt der Schwarzen Familie, hat die Inquisitionsabteilung unter der Leitung von Trevor Sullivan alle Hände voll zu tun. Während Agent Cohen Lilian Hunter auf einem Ausflug der psychiatrischen Anstalt in die schottischen Highlands begleiten soll und Dorian Hunter in seiner Londoner Villa eine Auszeit nimmt, sind die restlichen Agenten ständig im Einsatz. Agent Norman Winter kümmert sich um gerissene Schafe, Donald Chapman beschattet einen Verdächtigen, Coco Zamis ist einem Pater bei einem Exozismus behilflich und Agent Steve Powell soll eine alte Frau beruhigen, in deren Garten es angeblich spukt. Derweil hat der autistische Hermaphrodit Phillip Hayward endlich einen Freund gefunden, mit dem er unbeschwert spielen kann. Noch ahnt niemand, dass Olivaro, der zwielichtige Schatzmeister der Schwarzen Familie bereits sein Netz nach Dorian Hunter und seinen Gefährten ausgeworfen hat. Ausgerechnet Coco Zamis soll sich in den Maschen verfangen, während Phillip Haywards Leben an einem seidenen Faden hängt ... Meinung:Der Titel gibt nur wenig von dem Preis was in dieser Folge Dorian und den Hörer gleichermaßen erwartet. Das ändert sich jedoch bereits rasch nach den ersten Minuten. Dabei rückt der Hermaphrodit Phillip, genial dargestellt von Tim Kreuer, endlich wieder in den Mittelpunkt; gehört der magisch begabte Junge doch unzweifelhaft zu den interessantesten Charakteren der Serie. Allerdings spielen so ziemlich alle wichtigen, in London ansässigen Figuren eine mehr oder weniger große Rolle. Durch schnelle Szenenwechsel entwickelt die Folge ein enormes Tempo, ohne allerdings den Hörer zu überfordern. Marco Göllner ist mit dieser Episode wirklich ein Bravourstück gelungen, denn alle Handlungsstränge werden unheimlich spannend erzählt und fügen sich am Ende zu einem großen Ganzen zusammen, das bereits die Lust auf die nächste Folge weckt. Auch der dritte Zyklus scheint vielversprechend zu werden und zumindest den zweiten schon jetzt zu übertreffen. Positiv sind vor allem die vielen kleinen Anspielungen; so macht Trevor Sullivan der resoluten Haushälterin von Dorian Hunter weiterhin den Hof und Coco Zamis begleitet einen gewissen Pater Karras bei einer Teufelsaustreibung. „Der Exorzist“ lässt grüßen. Mit Steve Powell (Marco Sand) und Norman Winter (Detlef Tams) bekommen zwei weitere Agenten des Secret Service einen größeren Auftritt, was zeigt wie ernst der Geheimdienst die Bedrohung durch die Schwarze Familie mittlerweile nimmt. In dieser Folge gehen Humor und Spannung Hand in Hand, wobei ersterer vor allem in den Sticheleien zwischen Dorian Hunter und Miss Pickford zum tragen kommt. Das Gekeife von Regina Lemnitz und Thomas Schmuckerts staubtrockene Erwiderungen sind das Sahnehäubchen auf diesem erstklassig produzierten Hörspielkuchen. Dass Olivaro, fabelhaft interpretiert von Stefan Krause, beginnt seine Intrigen zu spinnen, wird dabei fast zur Nebensache. Die Szenen zwischen Steve Powell und Liza Kane haben beinahe etwas Nostalgisches und erinnern irgendwie an die alten MACABROS-Hörspiele von EUROPA. Der Soundtrack ist, von dem genialen Titel-Thema abgesehen, dieses Mal etwas leiser und zurückhaltender, was aber angesichts der Handlung völlig in Ordnung ist. In Sachen Track-Einteilung ist die Produktion absolut vorbildlich. 32 Tracks für 66 Minuten Laufzeit erlauben ein schnelles und unkompliziertes Anwählen jeder einzelnen Szene. Etwas schwer verständlich ist lediglich Track 28, der hauptsächlich von irgendwelchen Kampfgeräuschen dominiert wird, wobei sich der Hörer unweigerlich die Frage stellt, gegen wen oder was der Dämonenkiller da eigentlich antritt. Angesichts dieser ungewöhnlichen Folge aber ein vernachlässigbarer Kritikpunkt, denn das Ende, mit dem obligatorischen Schlussakkord von Joachim Witt und dem anschließenden Epilog, beseitigt alle Zweifel und zeigt, dass die Serie ihr Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft hat.Aufmachung:Mark Freier hat der Serie seinen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt und auch für diese Episode ein treffendes Motiv gefunden. Sehr atmosphärisch und unverwechselbar. Kein Wunder, dass die Cover auch für die neuen Taschenbücher Verwendung finden. Das Vorwort im Booklet stammt dieses Mal von Tim „Phillip Hayward“ Kreuer, der von seiner Bindung zu seiner Rolle als Hermaphrodit berichtet.Fazit:Erstklassige Mischung aus Horror, Humor und Spannung. Ein atmosphärisches Hörspiel mit enormem Tempo, einem tollen Soundtrack und genialen Sprechern. DORIAN HUNTER läuft erneut zur Hochform auf. 25. Mai. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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