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Die Jahre der Toten
Colonel Dr. Anna Demilio gehört zu den besten Virologen der US-Army und zum führenden Mitarbeiterstab des „Unternehmens Morgenstern“. Der sogenannte Morgenstern-Erreger gehört zu den aggressivsten Viren überhaupt und lässt den Betroffenen nicht den Hauch einer Chance. Zuerst werden die Infizierten von einer Art Raserei befallen, die sie hochgradig aggressiv macht, so dass sie in ihrer Blutgier sofort über alle nichtinfizierten Menschen herfallen. Binnen kürzester Zeit sterben die Befallenen, nur um wenig später als wandelnde Leichen wieder aufzuerstehen, auf der Suche nach Menschenfleisch. Noch scheint die Gefahr durch den Morgenstern-Erreger ein lokales Problem in Mombasa zu sein, wo der Fluglotse Mbutu Ngasy Zeuge eines unvorstellbar grausamen Geschehens wird, als mehrere Infizierte das Sicherheitspersonal des Flughafens attackieren. Wenige Wochen später ist in Afrika die Hölle los. General Frank Sherman und seine Einheit verteidigen den Suez-Kanal mit dem Mut der Verzweiflung. Kein Infizierter, egal ob lebendig oder tot, darf die Todeszone Afrika verlassen. Doch schließlich müssen die Soldaten ihre Stellung aufgeben. Mit knapper Not erreichen sie das Kriegsschiff USS Ramage, mit dem sie in die vereinigten Staaten von Amerika zurückkehren wollen. Doch der Morgenstern-Erreger ist längst an Bord und wartet auf den geeigneten Augenblick. Währenddessen hat Dr. Anna Demilio den Entschluss gefasst die Bevölkerung der USA über die verheerende Wirkung des Morgenstern-Erregers aufzuklären. Die Journalistin Julie Ortiz soll ihr dabei behilflich sein. Eine Entscheidung, die der Geheimdienst nicht gutheißen kann, und die Frauen kurzerhand entführt, um sie mundtot zu machen und unter Folter zu einem Geständnis zu zwingen. Doch die Seuche ist längst in den USA ausgebrochen und fordert immer mehr Opfer ... Meinung:Die Zombies sind nicht totzukriegen. Vor allem in den USA erfreuen sich die lebenden Toten ungebrochener Beliebtheit, und insbesondere postapokalyptische Szenarien in Form von ausgebrannten Städten, die von Zombies überrannt wurden, inspirieren Schriftsteller zu immer neuen Varianten von „Night of the Living Dead“. Auch Z.A. Recht, Amateurhistoriker und Autor, hat sich berufen gefühlt die literarische Welt mit einer weiteren Zombie-Apokalypse zu bereichern. Seine Bücher sind in den USA bereits 2006 erschienen, was die sonderbare Einleitung der Inhaltsangabe auf Seite 2 erklärt: „Unsere Welt in naher Zukunft“. Immerhin spielen die Ereignisse Ende 2006, Anfang 2007, so dass von naher Zukunft absolut keine Rede mehr sein kann. Erschreckend ist das Szenario aber allemal, obwohl Rechts Version der Zombie-Invasion nichts wirklich Neues zu bieten hat. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Das Buch lässt sich grob in zwei Handlungen teilen. Da wäre zum einen General Frank Sherman, der mit seiner Einheit versucht nach Amerika zurückzukehren, und zum anderen ist da seine alte Freundin Dr. Anna Demilio, die in den USA versucht die Menschheit vor den Gefahren zu warnen und dabei der NSA in die Quere kommt. Der Aspekt, dass die Regierung, zur Not auch mit Gewalt, die Auswirkungen einer derartigen Seuche zu vertuschen versucht, ist tatsächlich ein Novum, erscheint jedoch erschreckend real und beklemmend. Sehr überzeugend ist auch die Erklärung warum es schnelle, aggressive Läufer und langsam vor sich hintorkelnde Zombies gibt. So kommen sowohl die Anhänger klassischer Romero-Zombies auf ihre Kosten, als auch die Freunde der Danny Boyle-Variante aus „28 Days later“. So beängstigend authentisch die Zombie-Seuche von Recht auch beschrieben wird, so stereotyp und oberflächlich erscheinen, bis auf wenige Ausnahmen, die Charaktere. Gerade die Soldaten scheinen jeglichem Klischee zu entsprechen, bis hin zu Mbutu Ngasy der als Forrest Whitaker-Verschnitt den philanthropischen Gutmenschen verkörpert, der selbst im Angesicht der größten denkbaren Katastrophe seine Hilfsbereitschaft nicht ablegt. Hier wird auch die Botschaft des Schriftstellers offenkundig, der im Menschen das Gute sieht und seiner Hoffnung Ausdruck verleiht, dass selbst nach solch umfassenden Katastrophen die Menschheit zusammenhält und der Einzelne bereit ist, sein Leben für das Wohl der Gemeinschaft zu opfern. Ein gewisser Patriotismus ist zwischen den Zeilen deutlich erkennbar, wenn brave Soldaten sich freiwillig für einen Spießrutenlauf durch zombieverseuchte Gebiete melden. Alles in allem also ein grundsolider Einstieg in eine neue Reihe althergebrachter Zombie-Romane, der jedoch unter dem Strich nicht viel Neues zu bieten hat.Aufmachung:Die düstere Gestaltung mit der Totenschädel-Silhouette im knalligen Neon-Grün ist ein wirksamer Blickfang. Gestaltung, Schriftgröße, Satzspiegel und Papierqualität sind hochwertig und lesefreundlich. Auch der Übersetzer und das Lektorat haben gute Arbeit geleistet, so dass sich der Roman flüssig und störungsfrei lesen lässt.Fazit:Der Untergang der zivilisierten Welt! Nicht gerade neu und innovativ umgesetzt, dafür aber spannend und kurzweilig. Für Zombie-Fans ohnehin eine empfehlenswerte Lektüre. 07. Jul. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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