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Dead Island
Der Ex-Footballstar Logan Carter, der Rapper Sam B., sowie die hübsche Halb-Aborigine Purna, haben bei einer Blutspende-Aktion eine Reise zur Urlaubsinsel Banoi gewonnen, einem tropischen Paradies für reiche Touristen aus dem Westen. Doch noch am selben Abend wird die ungleiche Gruppe mit höchst sonderbaren Phänomenen konfrontiert. Während Sam B. in der Hotellounge ein Konzert gibt, bemerkt der betrunkene und frustrierte Logan Carter in der Damentoilette, in die er irrtümlich hinein getorkelt ist, eine Frau, die offensichtlich eine Art Anfall bekommen hat. Sie verfällt in blindwütige Raserei und beißt die Hotelangestellte Xian Mei, die ihr zu Hilfe kommen will. Logan und Xian gelingt die Flucht aus der Damentoilette, in die sie die Rasende einsperren, um die sich das Sicherheitspersonal des Hotels kümmern soll. Wenige Stunden später erwacht Purna aus tiefem Schlaf. Schreie haben sie aufgeweckt. Auf dem Gang bemerkt sie einen Pagen, der sich höchst sonderbar benimmt. Als Logan aus seinem Zimmer kommt, um nach dem Rechten zu sehen, wird er von dem Pagen angefallen und gebissen. Purna kann den Aggressor ausschalten und Logan in ihr Zimmer bringen, wo sie ihn medizinisch versorgt. Kurz darauf meldet sich auf ihren Handys ein unbekannter Anrufer, der ihnen die Sachlage erklärt. Ein nicht identifizierter, höchst ansteckender Virus ist auf der Insel ausgebrochen und hat bereits sechzig Prozent der Bevölkerung befallen und zu fleischfressenden Zombies gemacht. Übertragen wird der Virus durch Körperflüssigkeiten und natürlich Bisse. Allerdings gibt es Menschen, die gegen den Virus immun sind. Dazu gehören Purna, Logan Carter, Sam B. und Xian Mei. Diese vier Menschen haben die Aufgabe zu überleben und zu einem bestimmten Punkt der Insel vorzustoßen, wo der unbekannte Anrufer in der Lage ist sie zu retten. Ein mörderischer Horror-Trip durch ein zombieverseuchtes Tropenparadies nimmt seinen Lauf ... Meinung:Nach der Renaissance der Zombies im Film war es nur eine Frage der Zeit bis die lebenden Toten auch das virtuelle Medium erobern würden. Welches Szenario wäre wohl besser für einen Ego-Shooter oder ein Adventure-Game geeignet als eine Zombie-Apokalypse? Im September 2011 erblickte DEAD ISLAND in den USA das Licht der Computer- und Konsolenwelt und wurden ein großer Erfolg. Seit einigen Jahren sind Computerspiele nicht nur bei vereinsamt in verdunkelten Räumen sitzenden Freaks äußerst populär geworden, sondern wurden auch von der Film-, Comic- und Buchindustrie entdeckt. Game-Verfilmungen wie DUNGEONS & DRAGONS oder RESIDENT EVIL begeisterten nicht nur die Spieler. Comics und Romane folgten auf dem Fuße und gerade die Verlage haben schnell gemerkt, dass Untote eine große Leserschaft begeistern können. So wurde Mark Morris mit dem Schreiben eines DEAD ISLAND-Romans beauftragt, der hierzulande bei Panini Books in der Übersetzung von Claudia Kern erhältlich ist. Natürlich ist der offizielle Roman zum Spiel sofort an dem reißerischen Cover und dem blutroten, zynischen Logo erkennbar. Das Buch ist als hochwertiges Paperback mit Klappenbroschur und großer Schrift herausgekommen. Ob Letzteres dem Klischee geschuldet ist, dass alle Computerspieler schlechte Augen haben, sei einmal dahingestellt. Fakt ist, dass das Lesen dadurch sehr angenehm gestaltet wird. Der Handlung merkt man schnell an, dass es sich um die Adaption eines Videospiels handelt, obwohl sich Mark Morris wirklich viel Mühe mit der Handlung und den Charakteren gegeben hat. Die Figuren entstammen direkt dem Spiel und wurden von Morris sehr lebensnah beschrieben, abgesehen von dem sehr konstruiert dargestellten Konfliktpotenzial. Doch die Diskussionen, Gedanken und Reflexionen der Protagonisten findet man in einer derart ausgefeilten Form nur in wenigen Zombie-Romanen. Die Handlung spult sich dagegen eher nach Schema F ab. Verschiedene Levels werden in Form unterschiedlicher Schauplätze abgearbeitet, wobei diverse Aufgaben erfüllt werden müssen. Und wie es bei dieser Art von Spielen nun einmal üblich ist, müssen die einzelnen Ebenen immer ausgefallener und schwieriger werden. Das führt im Fall der vorliegenden Novelle zu einem etwas unbefriedigenden Finale im Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses auf einer kleinen Insel in unmittelbarer Nachbarschaft von Banoi. Insbesondere die Entstehung des Super-Zombies scheint reiner Selbstzweck zu sein und ist absoluter Trash, der dem Rest des Romans nicht gerecht wird. Und schließlich ist das Ende der Geschichte derart offen und unbefriedigend, dass nur eine Fortsetzung den Leser versöhnlich stimmen könnte.Fazit:Brutaler und rasanter Zombie-Schocker im Game-Format. Interessante Charaktere müssen sich die lebenden Toten vor exotischer Kulisse vom Leib halten. Trotz offensichtlicher Schematisierung ein fesselndes, blutiges Lesevergnügen, bei dem lediglich das offene Ende stört. 19. Jul. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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