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Verkommen
- „Es gibt den Ort, von dem du gerade gekommen bist. Das ist das öffentliche Gesicht von Hopkins Bend. Sieht aus wie jede andere Kleinstadt, oberflächlich betrachtet vielleicht sogar beinahe idyllisch. Die Menschen, die dort leben, könnte man schon fast als normal bezeichnen. Und dann ist da noch das versteckte Hopkins Bend, in dem die alten Familien leben, draußen in den Wäldern. Die sind ein ziemlich seltsames Völkchen und dir dürfte klar sein, dass das einiges heißen will,. Wenn schon jemand wie ich da sagt. Die meisten von denen leben, als befänden wir uns immer noch mitten im 19. Jahrhundert. Rückständig, bis zum Gehtnichtmehr. Oh, und außerdem sind sie Kannibalen.“ - InhaltMit ihrem Vergewaltiger Hoke im Kofferraum findet sich Jessica mitten im Wald plötzlich in der Gesellschaft einer Gruppe der degenerierten Bewohner von Hopkins Bend wieder, die damit ihre Rachepläne zunichte machen.Ganz in der Nähe machen Pete und Megan an einer Tankstelle halt, um ihren VW Jetta aufzufüllen. Megan gelingt die Flucht, doch Pete wird überwältigt und verschleppt, denn die Bewohner von Hopkins Bend sind verflucht und um den Fluch einzudämmen es ist notwendig, Opfer zu bringen und zu essen. - „Sie ging einen Augenblick in sich und stellte fest, dass sie kurz davor war, den Überblick darüber zu verlieren, wie viele Menschen sie heute bereits getötet hatte. Und kam dann zu dem Schluss, dass es keine Rolle mehr spielte. Dies waren für sie keine Menschen mehr. Sie waren nichts weiter als Hindernisse. Wenn sie noch weitere 100 töten musste, um sich aus dieser Hölle zu befreien, dann würde sie das tun.“ - MeinungBereits zu Anfang trennt Bryan Smith seine Protagonisten um in der Folge konsequent die getrennten Wege von Jessica, Hoke, Megan und Pete zu verfolgen, die unter anderem Begegnungen mit einem Dämon und korrupten Polizisten bereithalten und in einen Stripteaseschuppen der besonderen Art führen.Dazu gesellt sich die Geschichte von Abby Maynard, die zwar bei den Verfluchten von Hopkins Bend aufgewachsen ist, dort aber nur durch die Fürsprache ihrer Mutter geduldet wird, da es ihr nicht möglich ist Kinder zu bekommen und damit ihren Gemeinschaftszweck zu erfüllen. Abby träumt von der Flucht aus Hopkins Bend. Am liebsten mit der schönen Michelle, die als Beitrag zum bevorstehenden Fest im Keller der Familie Maynard gefangen gehalten wird. In der Warmlaufphase ist VERKOMMEN also ein literarisches Pendant zur WRONG TURN-Filmreihe, jedoch verlässt der Roman schon bald die vorhersehbaren Backwoods-Slasher-Pfade, indem die als Opfer vorgesehenen Protagonisten überraschende Entwicklungen durchmachen. Trotzdem bleibt der Roman wenig zimperlich und die „Warnung“ des Verlags - „Lies ihn, wenn du dich traust!“ – ist durchaus ernst zu nehmen. Am Ende haben die Erlebnisse in Hopkins Bend bei allen Überlebenden ihre Spuren hinterlassen, die Grenzen der Abartigkeit sind aufgelöst und man fragt sich, wer die wahren Monster in dieser Geschichte sind. Lediglich das Fluch-Element erweist sich im Nachhinein als absolut unnötig und stört den ansonsten dichten Handlungsverlauf. - „Das Abendessen hatte lange, perfekt geformte Beine, eine schlanke Taille und große, pralle Brüste. Auch sein Gesicht war sehr hübsch, mit großen braunen Augen, einer kleinen, geraden Nase und einem schönen Schmollmund. Sein straffes, geschmeidiges Fleisch glänzte vor Schweiß im Schein der Laterne“ - Wie die meisten aktuellen Festa-Veröffentlichungen ist das Titelbild ein Stockphoto, das vom Festa-Grafiker nochmal aufgehübscht und mit dem Bryan Smith-Layout versehen wurde. Zusätzlich umgibt das Bild ein ausgefranster Rahmen, der das Bild noch düsterer macht. Auch auf den Innenseiten findet sich der unregelmäßige Rahmen am Kopf jeder Seite. Eine tolle Idee, die dem Buch ein gewisses Etwas verleiht. Die melancholische Stimmung, die das Titelbild ausstrahlt, findet sich zwar im Roman nicht wieder, doch in der abgebildeten jungen Frau kann man durchaus Abby Maynard sehen, die von einem besseren Leben träumt. Das Taschenbuch ist in Festa-Lederoptik gestaltet und wie gewohnt einwandfrei verarbeitet. FazitEin inzestuöses Kaff im Wald, die Vorbereitungen auf einen Festschmaus und ein Quäntchen Magie. Was wie ein WRONG TURN-Klon beginnt, überrascht plötzlich mit unvorhergesehenen Charakterentwicklungen. 20. Jul. 2012 - Elmar HuberDer RezensentElmar Huber![]() Total: 674 Rezensionen (* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte. Weitere Rezensionen
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