![]() |
![]() | ||||||||
Blutsüchtig
Die Polizistin Lisa Lürsen macht während einer Streife die Bekanntschaft mit der Blutsaugerin Pamela, die Lisas Partner auf dem Gewissen hat. Lisa entkommt der Vampirin nur mit knapper Not, nachdem diese von ihr den Aufenthaltsort einer gewissen Laurie Barton erfahren wollte. Die Bartons sind eine einflussreiche Familie in Bremerhaven, doch Laurie studiert zur Zeit in London. Nachdem der Fall dem zuständigen Polizeipräsidenten vorgelegt wurde und dieser sich an Harry Stahl erinnerte, wird auch John Sinclair involviert. Der findet nämlich heraus, dass Laurie auf dem Weg nach Hause ist. Während sich John auf den Weg nach Deutschland macht, statten Harry Stahl und Lisa Lürsen den Bartons einen Besuch ab. Doch Laurie befindet sich bereits in der Gewalt der Blutsaugerin Pamela, die auf ihrem komplizierten Weg der Rache eine Spur von Leichen hinterlässt, die ihre Jäger direkt in das Auswanderermuseum führt, wo es zu einem wenig dramatischen Finale kommt … Meinung:Bei diesem Roman ist es gar nicht leicht eine vernünftige Rezension zu verfassen, weil man einfach nicht weiß wo man anfangen soll, diesen Quatsch einigermaßen objektiv zu betrachten. Drückt man bei dem albernen Namen Lisa Lürsen ein Auge zu ist der Beginn des Romans noch einigermaßen erträglich und sogar leidlich spannend, abgesehen von den niveaulosen Dialogen zwischen Lisa und Pamela. Zwar gelingt es dem Autor durch die Konsequenz der Vampirin zu überraschen, doch der Umstand, dass Pamela ihren Opfern die Kehle zerfetzt und sie durch einen Stich ins Herz vor einem untoten Dasein bewahrt, scheint dem Autor erst nachträglich eingefallen zu sein. Immerhin wäre eine Vampir-Pest nur schwer zu kontrollieren gewesen, wenn Harry und John noch nichts von dem Treiben der Untoten wissen. Aber wieso um alles in der Welt sucht sich Pamela ausgerechnet eine x-beliebige Polizistin aus, um Informationen über eine stadtbekannte Familie zu bekommen? Wäre es da nicht einfacher gleich zu den Bartons zu fahren und das Hausmeister-Ehepaar zu verhören? Und natürlich hat der Polizeipräsident nichts Besseres zu tun, als den Spinner zu kontaktieren mit dem er sich auf einer Tagung über Dämonen und Übernatürliches unterhalten hat. Normalerweise wäre Lisa Lürsen gleich einem Psychologen vorgestellt worden. Unverständlich ist auch welche Rolle die Polizistin im weiteren Verlauf des Romans spielt, denn eigentlich ist sie nicht mehr als unnötiger Ballast und trägt zur Auflösung des Falles kein Bisschen bei. Unlogisch ist außerdem, wieso Harry seinen Freund John Sinclair in London beauftragt Laurie Barton ausfindig zu machen. Dem BKA müsste dies doch ebenso möglich sein und außerdem kann man davon ausgehen, dass die Eltern eine Handy-Nummer besitzen. Immerhin wird erwähnt, dass der Polizeipräsident bereits Kontakt mit den Eltern hatte, und zwar als schon feststand, dass sich eine Untote für die Studentin interessiert. Die Motive der Vampirin sind gelinde gesagt haarsträubend und kaum nachvollziehbar. Abgesehen davon, dass die Untoten bislang so dargestellt wurden, dass sie wenig für ihre früheren menschlichen Kontakte übrig haben. Wieso also interessiert sich Pamela so für das Schicksal ihrer Familie? Das Auswanderermuseum wirkt als Kulisse so konstruiert und Fehl am Platze, dass es eigentlich nur deshalb in den Roman eingebaut worden sein muss, weil der Autor es kürzlich besucht hat. Vermutlich mit seinem Kegel-Verein. Im letzten Drittel steht übrigens folgender Satz zu lesen: „Wenn die Familie Barton zwei Blutsaugerinnen hervorgebracht hatte, wäre das perfekt. Mehr konnte man nicht verlangen.“Was soll daran perfekt sein? Wer sollte denn so etwas verlangen? Der Satz ist nur ein Beispiel von vielen und steht stellvertretend für den miserablen Stil, in dem der Roman mit seinem lächerlichen Finale verfasst worden ist. Bei der Verfolgung seines Opfers läuft Pamela direkt gegen John Sinclair und sein Kreuz – und zerfällt prompt zu Asche und Staub. Wahnsinnig originell. Leider weist die Geschichte auch in der Serienkontinuität einige Ungereimtheiten auf. So wird Justine Cavallo dafür verantwortlich gemacht, dass die Vampire neuerdings ihre Opfer komplett töten, anstatt wieder auferstehen zu lassen. Doch wie und wann soll Pamela Kontakt mit der blonden Bestie gehabt haben und warum sollte sie diese als ihre Anführerin akzeptieren? Welches Interesse hat Pamela überhaupt daran keine weiteren Untoten zu erschaffen, wenn sie so einsam ist? Außerdem ist sie ja eine alte Vampirin, dass heißt, sie ging schon auf Jagd als noch keine Rede von Justine Cavallo war. Dementsprechend müssten aus dieser Zeit noch etliche Opfer als Untote herumlaufen. Als Pamela mit ihrer Geisel in das Auswanderermuseum geht, wird erwähnt, dass ihr das Licht der Sonne nichts ausmacht und sie unter den Menschen nicht auffallen würde. Beides Attribute, die die Halbvampire von Dracula II angeblich so wertvoll gemacht haben. Und schließlich lässt Dark seine eigenen Figuren wieder absolut untypisch reagieren. Suko lehnt die Reise nach Deutschland zunächst mit der Begründung ab, er habe keine Lust. So etwas hätte Suko früher niemals getan. Dass der 08/15-Titel in die Handlung integriert worden ist, ist bei diesem Stuss nur mehr eine kleine Randnotiz. Aufmachung:Das Cover zeigt eine vollkommen überzogen dargestellte Vampirfratze. Auffallend und einprägsam, aber nicht sonderlich kunstvoll oder originell.Fazit:Von vorne bis hinten unlogisch, stumpfsinnig und haarsträubend. Absolut überflüssiger Unfug. 25. Jul. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
| ||||||||
Home |
Impressum |
News-Archiv |
RSS-Feeds ![]() ![]() Copyright © 2007 - 2018 literra.info |