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Schwarzer Mond über Soho

SCHWARZER MOND ÜBER SOHO

Ben Aaronovitch
Roman / Fantasy

dtv - deutscher Taschenbuchverlag

Taschenbuch, 336 Seiten
ISBN: 978-342321380-6

Jul. 2012, 8.95 EUR
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Weiter geht es mit dem farbigen Constable Peter Grant, einem jungen Londoner Polizisten, der in einer Abteilung arbeitet, die alles andere als normal ist – ihr Spezialgebiet ist nämlich die Magie und somit Fälle, in denen Magie im Spiel ist.
Sein Vorgesetzer und Ausbilder ist Detective Inspector Thomas Nightingale, der letzte Magier Englands. Und somit ist Grant der letzte Zauberlehrling Englands.
Und auch dieses Mal wartet ein dubioser Fall auf sie.

Cyrus Wilkinson wird tot aufgefunden. Bei der Obduktion nimmt Grant ein „Vestigium“ (Abdruck, den Magie auf Gegenständen hinterlässt) an der Leiche wahr: Er hört den Körper ein Saxofon-Solo spielen – das Stück „Body and Soul“, ein großer Jazzklassiker.
Grant nimmt daraufhin erst einmal das Haus des Toten unter die Lupe und trifft dort auf die höchst attraktive Simone Fitzwilliam, der Geliebten des Toten. Zu seinem Erstaunen stellt er fest, dass sie schon ihre Sachen packt. Ein wenig früh, wie er findet.
Nachdem Simone entschwunden ist, trifft Grant vor dem Haus auf eine weitere Frau: Melinda Abbott, sie sich als Verlobte des Toten ausgibt.

Als Nächstes forscht Grant am Tatort nach, dem „Aspice of Life“, einem Jazzclub und fährt danach zu seinen Eltern, da sein Dad ebenfalls ein berühmter Jazzmusiker ist, der von seinen Fans „Lord Grant“ genannt wird. Dieser verrät ihm, dass die Version von „Body and Soul“ aus dem Jahre 1939 von Ken Johnson ist, der bei einem deutschen Luftangriff ums Leben kam.
Sonderbar ist auch an dem Fall, dass in den letzten Jahren mehrere Jassmusiker vierundzwanzig Stunden nach einem Auftritt ums Leben kamen.

Um weiter zu kommen spricht Grant mit den Mitgliedern von Cyrus Wilkinsons Band und erfährt von ihnen auch einiges über die beiden Frauen des Toten.
Und es bleibt natürlich nicht bei dem einen Todesfall.
Als Nächsten ereilt es den 19 Jahre jungen nigerianischen, ebenfalls begnadeten, Jazzmusiker Michael Adjayi, genannt „Mickey the Bone“.
Kurze Zeit später auch noch den Journalisten Jason Dunlop – ihm wurde der Penis „abgebissen“, mittels einer Vagina dentata. Was an einen zurückliegenden Fall erinnert, wo ein Serienvergewaltiger und Serienmörder auch derart entmannt wurde.
Hängen die beiden Fälle der toten Musiker und des so skurill Entmannten zusammen?

Peter Grant, lebt mit seinem Ausbilder Nightingale in einer Villa aus der Regency-Zeit, dem „Folly“, einem Anwesen der Spezialeinheit, die im Grunde nur aus ihnen beiden besteht. Versorgt werden sie von Molly, der Haushälterin und Köchin – und Vampirin.
Dieses Mal nur sehr bedingt mit von der Partie ist Grants Kollegin Lesley May, die seit dem letzten Fall und infolge des dort eingesetzten Zaubers ein entstelltes Gesicht hat und nicht mehr sprechen kann.
Ebenfalls nur am Rande eingebunden, sind die Götter der Themse und ihr Clan.
Genau von dort holt Grant jedoch Hilfe. Er bittet Ash er solle sich in Soho in den Pubs und Clubs rumtreiben und Augen und Ohren aufhalten – besonders nach einer Frau, die ihn eventuell auf besonders spirituelle Weise auffällt.
Und Ash wird tatsächlich in einem Club fündig und trifft auf eine Frau, die nach „Tod“ riecht, als Grant und Nightingale in dem Club eintreffen, liegt Ash schwerverletzt am Boden – aufgespießt von einer massiven Geländerstange.
Ash bittet Grant entgegen der Weisungen der Rettungsärztin, die Stange herauszuziehen und ihn in die Themse zu bringen – was Grant auch tut, und somit zwar den Rettungswagen sozusagen entführt, aber Ash das Leben rettet.

Grant beginnt eine Affäre mit Simone Fitzwilliam, obwohl sie als Geliebte des ermordeten Jazzmusikers zu den Verdächtigen gehört. Aber er kann sich ihrer erotischen Ausstrahlung und Art nicht entziehen – und sie erleben nette sexuelle Zeiten.

In Dunlops Wohnung stoßen Grant und Nightingale auf Bücher, die die Vermutung zulassen, dass der Tote ein Schwarzmagier war. Und die beiden forschen nach, wer Dunlops Lehrer gewesen sein könne und fahren nach Oxford, zu der Uni, an der auch Nightingale studiert hat. Und sprechen dort mit Dr. phil. Harold Postmartin Fellow der Royal Society und Kurator der Spezialsammlungen der Bodlein Library.
Die „Principia“, die sie bei Dunlop fanden, wurde in der Bibliothek das letzte Mal 1941 von Geoffrey Wheatcroft entliehen und nie zurückgebracht. Dieser starb jedoch vor zwei Jahren am Magdalen College, wo auch Dunlop war und der wohl von Wheatcroft in formaler Newton’scher Magie unterrichtet.

Grants Recherchen ergeben weiterhin, dass im Café de Paris im Jahres 1941 eine Bombe vierunddreißig Tote und achtzig Schwerverletzte forderte. Unter den Fotos findet Grant das einer Frau, die er im Hinterzimmer des Clubs „Mysterioso“ gesehen hat, in dem „Mickey the Bone“ gestorben war. Die Frau hatte sich Grant als Peggy vorgestellt, war eine der Tänzerinnen und müsste jetzt eigentlich auf die Neunzig zugehen.
In Grant flackert immer mehr der Verdacht auf, dass es sich bei den Tätern der ermordeten Musiker um „Jazzvampire“ handeln muss, die sich vom Jazz und der Energie der Jazzmusiker „ernähren“ um sich am Leben zu erhalten.

Dann wird auch noch Detectiv Chief Inspector a.D. Jerry Johnson ermordet – ihm wurde der Penis ebenfalls „abgebissen“. Und er scheint auch mit Dunlop in Verbindung gestanden zu haben, denn in dessen Kalender stand ein Treffen mit einem JJ vermerkt.
Was hatten die beiden Männer zu besprechen?
Was hat sie verbunden?
Worin waren sie involviert?

Sonderbar auch das Foto an der Wand in Johnsons Wohzimmer. Es zeigt den Verstorbenen zusammen mit Alexander Smith einem zwielichtigen Nachtclubbesitzer aus Soho, der erstmal im Anschluss nach allen Regeln der Kunst vernommen wird und preisgibt, dass Johnson mit einem Magier in Kontakt stand, dessen Name Smith aber nie erfahren habe, und dass Johnson zu seinen aktiven Zeiten mit Sex bestochen wurde – mit sogenannten „Cat-Girls“ (Mutanten).
Der unbekannte Magier hat auch Smith vor Kurzem aufgesucht und ebenfalls nach Peggy, aber auch nach Peter Grant befragt. Dass es sich bei dem Unbekannten um einen Magier handeln muss, leitet Smith davon ab, dass er sich nicht mehr an dessen Gesicht erinnern kann.
Als Grant und Nightingale in den Club dieses ominösen Magiers gelangen, machen sie grausige Entdeckungen ....

Mehr sei über diesen turbulenten Roman nicht verraten, der eine perfekte Fortsetzung zu Band 1 darstellt. Wundervoll auch dieses Mal wieder der besondere Humor des Autors.
Köstlich auch Peter Grants verpatzte Zauberversuche oder die kleinen Details wie der allwissende HOLMES-Rechner, der Grants Arbeit erleichtert.
Durch geschickte Rückblicke und eingestreute Erklärungen ist der Band im Übrigen auch für sich alleine verständlich.
Alles in allem, ist das herrlich kurzweilige Unterhaltung auf einem sehr guten Niveau und je vertrauter man nun mit den Charakteren wird, desto ungeduldiger wartet man auf den nächsten Band.
Die Serie zeigt jedenfalls schon nach den ersten beiden Bänden, dass sie Film- oder TV-Potenzial hat.

Auch die Aufmachung ist tadellos: ein passendes Covermotiv, gutes Papier, augenfreundlicher Satzspiegel, sauberer Druck und ordentliche Bindung.

Fazit:

Amüsante, spannende und intelligente Unterhaltung, die wie schon Band 1 Leselust auf mehr macht – absolut empfehlenswert.

24. Aug. 2012 - Alisha Bionda

Der Rezensent

Alisha Bionda
Balearen

Website: http://www.alisha-bionda.net
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Autorin, Herausgeberin, Redakteurin, Journalistin, Rezensentin, Agentin

Alisha Bionda wurde in Düsseldorf geboren und lebt seit 1999 auf den Balearen. Die Autorin beendet ihren Tagesablauf nachts am Meer - bis zum 23.05.2009 mit ihrer afghanischen Windhündin Jamila, die dann leider über die Regenbogenbrücke “gegangen&#...

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