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Sherlock Holmes taucht ab

SHERLOCK HOLMES TAUCHT AB
SHERLOCK HOLMES TAUCHT AB

Tobias Bachmann, Sören Prescher
Roman / Mystery-Crime

Fabylon
Covergrafik: Peter Wall
Covergestaltung: Atelier Bonzai
Innengrafiken: Peter Wall

MEISTERDETEKTIVE: Band 2
Broschiert, 200 Seiten
ISBN: 978-392707176-6

Sep. 2012, 14.90 EUR
Bestellen: Jetzt bestellen / auch als eBook erhältlich

Inspektor Lestrade von Scotland Yard bittet Sherlock Holmes und Dr. Watson erneut um Hilfe. Dieses Mal geht es um eine sonderbare Mordserie in London, die Polizei und Bevölkerung in Atem hält. Die Opfer wurden brutal niedergestochen, ehe man ihnen die Kehle durchschnitt. Zwar kommt Holmes dem Täter, dank seiner deduktiven Fähigkeiten schnell auf die Spur, doch der Fall birgt auch für ihn mehr Schwierigkeiten als zunächst angenommen. So findet Holmes unweit des Fundortes der jüngsten Leiche einen merkwürdigen Kasten, der einem Kompass ähnelt, allerdings aus einem unbekannten Material gefertigt wurde. Als kurz darauf eine weitere Leiche gefunden wird, verhält sich Holmes höchst sonderbar, indem er Dr. Watson zur Besichtigung des Tatorts schickt. Der entdeckt auch bei diesem Opfer namens Mark Harris die gleichen Wunden wie bei den vorherigen Leichen. Außerdem werden in der Wohnung des Toten merkwürdige Salben und Tinkturen gefunden. Bei der Obduktion stellt Watson zudem eine ungewöhnliche Verformung der Lunge fest. Als er schließlich in die Baker Street zurückkehrt ist Holmes verschwunden. Stattdessen macht Watson die Bekanntschaft mit Professor Randolph Summers, der mit Holmes verabredet war. Gegenüber Watson verhält er sich jedoch äußerst reserviert und verdächtig, so dass dieser sich entschließt, den Wissenschaftler zu beschatten. Er beobachtet wie sich Summers mit einem Fremden trifft, dem er etwas von der Tinktur überreicht, die schon bei Mark Harris gefunden wurde. Als Watson am nächsten Tag im Hotel vorstellig wird, wo Summers augenscheinlich abgestiegen ist, fällt ihm ein Brief in die Hände, in dem von Oreichalkos die Rede ist. Watson findet heraus, dass es sich um ein Metall aus Atlantis handelt. Noch ahnt Watson nicht, was diese Entdeckung für ihn und seinen Freund Sherlock Holmes bedeutet. Als dieser nämlich wieder auftaucht, hat er die Identität des Mörders zwar gelüftet, aber auch herausgefunden, dass dieser lediglich das ausführende Organ eines teuflischen Verstandes ist. Um dem Verbrecher das Handwerk zu legen sieht sich Sherlock Holmes gezwungen eine weite Reise anzutreten. Das Ziel ist der sagenumwobene, versunkene Kontinent Atlantis ...

Meinung:

Es gibt wohl keine berühmtere literarische Figur, die in ihren Pastiches öfter mit dem Fantastischen und Übernatürlichen konfrontiert wurde als Sherlock Holmes. Seitdem das Urheberrecht für die Figur aufgehoben wurde, schießen die Abenteuer, in denen es Holmes mit etwas Unerklärlichem zu tun bekommt wie Pilze aus dem Boden. Der Reiz liegt vor allem in der Figur des beratenden Detektivs aus der Baker Street begründet, denn Sherlock Holmes ist ja geradezu der Inbegriff von Rationalität und Logik. Oder wie er bereits bei Sir Arthur Conan Doyle in der Erzählung „Der Vampir von Sussex“ so treffend bemerkte: „Mumpitz, Watson, Mumpitz!“
Sören Prescher und Tobias Bachmann indes haben es sich nicht nehmen lassen Holmes und Watson in ihrem ersten Gemeinschaftswerk eine Reise machen zu lassen, die an Fantastik kaum zu überbieten ist, und sogar das Science-Fiction-Genre streift. Dadurch bekommt der vorliegende Roman bereits einen Hauch von Steampunk, jenem Subgenre des Fantastischen, das zur Zeit von den Verlagen kräftig ausgelotet wird. Dabei beginnt der Roman des Autoren-Duos in klassischer Manier. Holmes wird von Lestrade zu Rate gezogen und Dr. Watson nutzt die passende Gelegenheit, um sich von Heim und Herd zu trennen, um mit seinem alten Freund auf Verbrecherjagd zu gehen. Der Roman spielt im Herbst 1890, also gut ein halbes Jahr bevor es zum dramatischen Duell zwischen Holmes und Professor Moriarty an den Reichenbachfällen kommt. Bis auf die Tatsache, dass Watson den Namen von Holmes' ärgstem Feind bereits kennt, fügt sich der vorliegende Roman wundervoll harmonisch in den bestehenden Kanon ein, obwohl es sicherlich nicht unbedingt typisch für Watson ist seinen alten Webley-Revolver zu vergessen, wenn die finale Auseinandersetzung droht. Das Buch gliedert sich grob in drei Teile. Erstens: Anfängliche Ermittlungen in London und erste Hinweise auf Atlantis. Zweitens: Die Abenteuer von Holmes und Watson im versunkenen Reich. Drittens: Jagd auf die Schmuggler und das Finale im Londoner Hafen. Dabei bleiben die Autoren den Charakteren jederzeit treu und schildern die unglaubliche Reise von Holmes und Watson in einem Unterseeboot nach Atlantis sehr anschaulich und spannend. Dabei zollen sie ganz nebenbei einem weiteren großartigen Schriftsteller ihren Tribut, der selbst ein Zeitgenosse von Sir Arthur Conan Doyle war, nämlich kein Geringerer als Jules Verne. Immerhin erzählt Holmes nicht zufällig von dem Bericht eines gewissen Mr. Conseil, der an Bord der US-Fregatte Abraham Lincoln gereist war (siehe „20.000 Meilen unter dem Meer“). Preschers und Bachmanns Stil passt sich überdies dem Satzbau und Wortlaut der Originalerzählungen gut an, wenngleich die überaus futuristischen Erfindungen der Atlanter wie ein Anachronismus wirken. Auch hier gilt, dass die Holmes-Puristen eher vorsichtig an die Lektüre herangehen sollten, aber ruhig einen Blick riskieren dürfen, denn die Figuren von Sir Arthur Conan Doyle sind sowohl über, als auch unter Wasser jederzeit erkennbar und atmen den Geist ihres Schöpfers, der ja bekanntlich selbst ein Anhänger des Fortschritts war und in einer seiner Geschichten den U-Boot-Krieg mit Deutschland prophezeite.

Aufmachung:

Peter Wall schuf für diesen Roman nicht nur das einprägsame und auffallende Cover, sondern auch zwei inhaltlich passende Innenillustrationen. Allerdings suggeriert die karikaturartige Darstellung der Figuren, es eventuell mit einer Satire zu tun zu haben, was definitiv nicht der Fall ist. Das Buch liegt überdies sehr gut in der Hand und besitzt einen äußerst gefälligen Satzspiegel. Aufgrund des größeren Formates kommen die Innenillustrationen entsprechend gut zur Geltung.

Fazit:

Hätte Sir Arthur Conan Doyle seinen Kollegen Jules Verne gebeten einen Roman mit Sherlock Holmes zu schreiben wäre sicherlich etwas Vergleichbares herausgekommen wie das vorliegende Buch. Ein fantastischer Krimi, der trotz seiner futuristischen Elemente die Atmosphäre des Originals erstaunlich gut einfängt.

02. Sep. 2012 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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